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Todesschrein

Todesschrein

Titel: Todesschrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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zu geben, falls sich Probleme ergeben sollten, mit denen ich nicht zurechtkomme.«
    »Das kann ich tun.«
    »Dann reißen Sie sich zusammen«, verlangte Cabrillo, während er das Telefon hervorholte und die Nummer der Oregon wählte, »und lassen Sie mich alles in die Wege leiten.«
     
    Campbell hielt die Nase witternd in den Wind und blickte nach Norden. Ein paar Schritte entfernt stand die Pistenraupe mit laufendem Motor. Die Ladepritsche war mit zusätzlichen Treibstoffkanistern und mit Gerätekisten beladen, die Cabrillo vom Flughafen geholt hatte. Andere Kisten mit Lebensmitteln und Gegenständen, die nicht einfrieren sollten, packte er auf und unter den Beifahrersitz. Die Tür des Führerhauses stand offen, die heiße Luft aus der Heizung erzeugte Dampfschwaden.
    »Ein Unwetter ist im Anmarsch«, stellte Campbell fest, »aber ich schätze, dass es nicht vor morgen Nachmittag oder Abend hier ist.«
    »Gut«, sagte Cabrillo. Er beendete seine Reisevorbereitungen und richtete sich auf. »Sie wissen noch, wie Sie das Telefon bedienen müssen?«
    »Ich bin ein Säufer«, erwiderte Campbell, »aber kein Idiot.«
    Cabrillo starrte in die Dunkelheit. »Was meinen Sie, wie lange wird die Fahrt dauern?«
    »Sie müssten morgen früh am Ziel sein«, antwortete Campbell, »wenn Sie der Route folgen, die ich Ihnen beschrieben habe.«
    »Ich habe ein mobiles GPS und den Kompass in der Raupe, außerdem die Landkarten, auf denen Sie den Weg eingezeichnet haben. Daher glaube ich, dass ich mich schon zurechtfinden werde.«
    »Egal, was Sie vorhaben«, sagte Campbell, »folgen Sie dieser Route. Der größte Teil des Weges führt am Rand der Eisplatte entlang, aber irgendwann müssen Sie auf die Platte rauf. Und da oben geht es ziemlich rau zu, ständig ändern sich die Verhältnisse. Falls Sie in Schwierigkeiten geraten oder die Schneekatze auf den Rücken legen, wird es lange dauern, ehe jemand Sie erreicht – vielleicht zu lange.«
    Cabrillo nickte, dann ging er einen Schritt auf Campbell zu und schüttelte ihm die Hand. »Passen Sie auf sich auf«, rief er gegen das zunehmende Heulen des Windes an, »und halten Sie sich mit dem Whiskey zurück, bis wir Sie in ein Behandlungszentrum schaffen können.«
    »Ich werde Sie nicht enttäuschen, Mr. Cabrillo«, versprach Campbell, »und vielen Dank für alles – zum ersten Mal seit langer Zeit habe ich das Gefühl, Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Oder von mir aus auch Hoffnung.«
    Cabrillo nickte abermals und kletterte dann in die Führerkanzel der Thiokol Spryte. Er schloss die Tür hinter sich und schlüpfte aus seinem Parka. Dann gab er Gas, ließ den Motor aufheulen und im Leerlauf weiterlaufen. Nun trat er auf die Kupplung, legte den ersten Gang ein und lenkte das Vehikel langsam vom Haus weg. Die Ketten der Thiokol–Raupe schleuderten Schnee in die Luft, während das Haus zurückblieb.
    Campbell wartete im Rahmen der Hintertür seines Hauses, bis die Lichter der Schneekatze in der Dunkelheit ver schwanden. Dann kehrte er ins Haus zurück und schenkte sich eine sparsam bemessene Portion Whiskey ein. Er musste die Dämonen in sich beruhigen, die schon jetzt damit begannen, ihr wahres Gesicht zu zeigen.
    Cabrillo spürte, wie sich der Sicherheitsgurt um seine Hüften spannte, als die Raupe die Bergflanke hinunterglitt und die weite ebene Eisfläche erreichte, die die Verbindung zum Festland darstellte. Als die Schneekatze ihre Fahrt bergab beendete und die letzten Meter schneebedeckten steinigen Untergrundes bis zum zugefrorenen Meeresarm überwand, hatte er das deutliche Gefühl, dass sich seine Blase krampfartig zusammenzog. Unter dem Eis, nicht allzu weit entfernt, warteten gut dreihundert Meter eisiges Wasser und ein felsiger Meeresboden.
    Falls die Schneekatze auf eine dünne Stelle geriet und er mit dem Fahrzeug einbrach, hätte er nur noch wenige Sekunden zu leben.
    Indem er diese Vorstellung schnellstens verdrängte, trat Cabrillo aufs Gaspedal.
    Die Ketten der Schneekatze fraßen sich in den Rand der Eisfläche, dann zogen sie das gesamte Fahrzeug auf die spiegelglatte Piste. Das Licht der Dachlampen illuminierte das Schneetreiben, während das Fahrzeug übers Eis ratterte. Der heftige Wind animierte die Schneeflocken zu einem wilden Tanz in den Lichtkegeln, so dass es völlig unmöglich wurde, Entfernungen zu schätzen.
    Cabrillo befand sich in einer Welt ohne Zeit und räumliche Dimensionen.
    Fast jeder andere hätte es mit der Angst zu tun bekommen und daran

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