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Todesspiel

Titel: Todesspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Portier und hältst ihn uns vom Leib. Fahr auf den Parkplatz vor dem Hotel, so, dass der Portier das sehen kann, geh dann zwanglos rein und plaudere mit ihm. Pass auf, dass du im Hotel nichts berührst … Hmm, hmm. Egal wie, mach’s einfach, okay?«
    Er nickte John zu. »Alles klar.«
    Ich fragte: »Sein Zimmer hat innen keine Verbindungstür zum Nachbarzimmer, oder?«
    Henry antwortete: »Nein. Keines der Zimmer ist mit einem anderen verbunden.«
     
    Terry brauchte ein paar Minuten, um sich vorzubereiten, fuhr dann auf den Parkplatz vor dem Eingang des RayMar. John setzte rückwärts aus dem Bäckerei-Parkplatz, und als Terry
im Eingang des Motels verschwunden war, rollte er den Block hinunter zum hinteren Ende des Motel-Flachbaus. Ein anderer unserer Wagen, ein Chevy, bog vor uns auf die kleine Abstellfläche am Ende der Zimmerflucht ein. Von dort führte ein Nebeneingang ins Gebäude.
    »Er ist im zweiten Zimmer hinter dem Eingang«, sagte Henry. »John, fahr neben Bobs Chevy, warte dort.«
    John tat es, und Henry und der andere Mann – seinen Namen hatte ich vergessen – stiegen aus und traten zu dem Chevy, aus dem Bob und ein Mann, den ich als Rote in Erinnerung hatte, auftauchten. Bob hielt einen schweren Vorschlaghammer an die Seite gepresst. Ich wollte etwas über eine Sicherheitskette an der Zimmertür sagen, aber ehe ich dazu kam, sagte John: »Rote hat den Bolzenschneider.«
    Die vier Männer wussten genau, was zu tun war. Ich hatte den Verdacht, dass es sich um Cops handelte; sie machten jedenfalls stark diesen Eindruck, und am Abend zuvor hatten sie sich im Gespräch auch wie Cops ausgedrückt … Bob ging voraus, durch den Nebeneingang in den Flur, schlich zu Carps Zimmertür, nahm sich Zeit, während Henry und die anderen den Flur zum Büro im Auge behielten. Als Bob in Stellung war, nickte er den anderen zu, und Rote trat zu ihm, hielt den Bolzenschneider einsatzbereit vor den Körper. Es zeigte sich jedoch, dass das Gerät nicht gebraucht wurde, denn als Bob mit dem schweren Hammer zuschlug, gab es nur ein einziges lautes Krachen wie bei einem Autounfall. Die Tür flog auf – keine Sicherheitskette, zumindest keine, die der Wucht des Schlages gewachsen war -, und die vier Männer stürzten wie abgesprochen blitzschnell ins Zimmer.
    John und ich waren einen Schritt hinter ihnen. Carp hatte auf dem Bett gesessen und sich mit dem Laptop beschäftigt, und als wir hereingestürzt kamen, warf er sich quer über das Bett, um nach einer schweren Militär-Beretta zu greifen, die
unter einer Lampe auf dem Nachttisch lag. Er hätte es beinahe geschafft; seine Hand war noch zwanzig Zentimeter von der Pistole entfernt, als Bob auf ihm landete, dann Rote, und sie packten ihn am Hals, zerrten ihn über das Bett. Carp schrie auf, und Rote schmetterte ihm die geballte Faust gegen die Nase. Der Nasenknochen brach, und Carp hörte auf zu schreien, schnappte nach Luft, und dann lag er bäuchlings auf dem Boden, und drei Männer knieten auf ihm. John schloss die Tür.
    »Dreht ihn um«, sagte John dann.
    Sie tasteten Carp ab – wieder dachte ich: Cops! -, rollten ihn auf den Rücken, und Rote kniete sich auf seine Brust. John kauerte sich neben seinen Kopf. »Wo ist Rachel?«, knurrte er Carp an.
    Carp rollte wild mit den Augen, und sein ganzer Körper zitterte unter Rotes Gewicht und dem Adrenalinstoß, den die Blitzattacke ausgelöst hatte. Aber er würgte hervor: »Ich scheiß’ auf euch, ihr dämlichen Arschlöcher! Bringt mich doch um, ihr blöden Hunde, dann stirbt das Mädchen auch!«
    Rote drückte die Fingerknöchel in Carps Mund, presste die Kinnladen auseinander, drückte immer fester, bis seine ganze Faust in Carps Mund steckte. John starrte Carp einige Sekunden in die Augen, griff dann in die Tasche und nahm ein Schweizer Armeemesser heraus. Er wählte bedächtig eine der Klingen aus, starrte Carp wieder an, sagte: »Ich stelle dir jetzt eine Frage. Wenn du sie nicht beantwortest, schneide ich dir die Nase ab. Kriege ich danach immer noch keine Antwort, sind deine Augen dran. Ich schneide eins nach dem anderen aus deinem verdammten Schädel, kapiert? Hier ist die Frage: Welcher Ort liegt am nächsten zu der Stelle, wo Rachel versteckt ist? Universal? Longstreet? Bradentown? Irgendein anderer Ort? Du brauchst uns nicht die genaue Stelle des Verstecks zu sagen, nur den Ort, der am nächsten dranliegt.«

    Rote zog die Faust aus Carps Mund. Carp rang nach Luft, keuchte schließlich: »Es ist mir egal,

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