Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
Vom Netzwerk:
liegen, wie ich glaube, dann haben wir es mit einem Planungsgenie zu tun.«
    »Ich werde von einem der Büros an der Marylebone Road aus das Sprengstoffkommando anrufen«, beschloß Howard.
    »Aber vermutlich ist es nur irgendein Idiot, der seine Freundin besucht.«
    »Das paßt nicht zu der Flut von Anrufen – darunter dem verrückten, den George erhalten hat«, erinnerte ihn Newman. »Ich bleibe hier.«
    Sie hatten die Ecke umrundet, und Newman trat hinter eine Mauer, von der aus er das Gebäude im Auge behalten konnte. Auf der gegenüberliegenden Seite des Crescent sah er einen silberfarbenen Renault. Das war der Augenblick, in dem die Welt explodierte.
    Newman hatte die Sonnenbrille aufgesetzt, die er sonst beim Autofahren bei tiefstehender Sonne trug. Es gab einen grellen Blitz. Einen ohrenbetäubenden Knall. Eine riesige Staubwolke. Eine kurze Stille, die nervenzerreißend war. Auf die Stille folgte ein Geräusch, das sich anhörte wie eine zu Tal donnernde Lawine. Keine Schockwelle, was Newman wunderte.
    Die Staubwolke lichtete sich. Er betrachtete fassungslos die Szene. Der Espace war verschwunden. Der Abschnitt des Park Crescent, in dem sich die Zentrale des SIS befunden hatte, war ein schwarzes Loch. Mauerwerk rollte polternd über den Gehsteig und auf die Fahrbahn. Was Newman verblüffte, war die saubere Zerstörung des Objekts. Beiderseits des jetzt verschwundenen Gebäudes standen die Mauern, leicht beschädigt, aber aufrecht. Es sah aus, als wäre aus einem Riesenkuchen ein rechteckiges Stück herausgeschnitten worden. Das Rumpeln weiterer Trümmer über den Schuttberg dauerte an, dann wurde es leiser und hörte auf. Die Zentrale des SIS existierte nicht mehr.
    Newman warf einen Blick über den Cresvent. Der silberfarbene Renault war verschwunden. Howard kam auf ihn zugerannt.
    »Was zum Teufel war das? Ich habe das Sprengstoffkommando angerufen.«
    »Ich hoffe, sie bringen ihre Sandwiches mit. Hier können sie nichts mehr tun.«
    »Großer Gott!«
    Howard stand wie gelähmt da und starrte fassungslos auf den Trümmerhaufen. Ganz automatisch benutzte er beide Hände, um den Knoten seiner Krawatte zurechtzurücken, eine Geste, die Newman schon früher aufgefallen war, wenn Howard unter Streß stand. Dann riß er sich zusammen und schaute zurück zu den kleinen Gruppen von Angestellten, die auf dem Gehsteig standen.
    »Es ist kalt«, sagte Newman. »Die Leute frieren. Schicken Sie sie nach Hause. Sagen Sie ihnen, sie sollen dort bleiben, bis sie neue Anweisungen erhalten.«
    »Das dürfte das beste sein.«
    Wie ein Zombie wanderte Howard langsam zurück und begann, mit seinen Leuten zu reden. Newman stand da wie eine Statue und dachte über den silberfarbenen Renault nach. Merkwürdig, daß er an einer Stelle geparkt hatte, wo er alles beobachten konnte, und dann verschwunden war.
    Monica war zu ihm getreten; sie begann bereits, ihren Schock zu überwinden.
    »Tweed sollte so schnell wie möglich informiert werden.«
    »Wie kann ich ihn erreichen?«
    »Ich habe die Telefonnummer von Tresilian Manor. Vielleicht ist er noch dort.« Sie holte ihren Notizblock aus der Handtasche, schrieb eine Nummer auf ein Blatt Papier und reichte es Newman. »Tresilian Manor.«
    »Howard wird gleich zurück sein. Er wird vermutlich mit Tweed sprechen wollen. Aber wahrscheinlich ist es eher umgekehrt …«
    Der Fahrer des silberfarbenen Renault wurde kurz in einem Stau auf der Huston Road aufgehalten. Er griff nach seinem .
    Autotelefon, wählte eine Nummer.
    »Hier Ed. Das Gebäude wurde liquidiert. Die Akte ist geschlossen.«
    »Was ist mit den enteigneten Bewohnern?«
    Womit Norton Menschen meinte, die ihr Leben verloren hatten.
    »Ein paar Minuten, bevor wir die Akte schlössen, hat eine Evakuierung stattgefunden.«
    »Tatsächlich?« Nortons amerikanische Stimme wurde scharf.
    »Kann es sein, daß jemand den Film und das Tonband mitgenommen hat?«
    »Ich bin sicher, daß das nicht der Fall ist. Niemand hatte etwas bei sich, in dem sich die beiden Kassetten hätten befinden können.«
    »Irgendwelche Hinweise auf Tweed? Sie haben seine Beschreibung. Nein? Das gefällt mir nicht. Wir müssen ihn aufspüren. Er ist fähig für einen langen Urlaub, einen permanenten …«
    »Ich melde mich wieder.«
    Ed redete in die Luft. Norton hatte den Hörer auf die Gabel geknallt.
    »Das Sprengstoffkommando hat die obersten Ränge geschickt«, bemerkte Howard, während sie nahe der Ecke des Park Crescent in der Marylebone Road

Weitere Kostenlose Bücher