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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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standen.
    »Ist das ein Wunder?« sagte Newman.
    Die Tür eines cremefarbenen Rover wurde geöffnet, und Commander Crombie, der Chef der Antiterror-Einheit, stieg aus. Mehrere Lastwagen waren erschienen, Angehörige des Sprengstoffkommandos in Schutzanzügen sperrten den Crescent ab und evakuierten die benachbarten Gebäude. Andere Männer standen vor dem Trümmerhaufen.
    »Sie sind doch hoffentlich nicht einer Story wegen hier, Newman?« waren Crombies erste Worte.
    Crombie war ein kraftvoll gebauter Mann mit breiten Schultern, in den Vierzigern. Er trug einen Trenchcoat mit Gürtel und hochgeschlagenem Kragen. Während er sprach, ließ er den Blick über die Verheerung schweifen.
    »Nein, natürlich nicht«, fuhr Newman auf.
    »War nur eine Frage. Sie sahen, wie es passiert ist? Irgendwelche Opfer?«
    »Keine«, versicherte ihm Howard. »Wir hatten das Gebäude gerade noch rechtzeitig evakuiert. Weshalb, erkläre ich Ihnen später. Die IRA?«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Newman.
    »Woher wollen Sie das wissen?« fragte Crombie aggressiv. »Keine Schockwelle. Kommen Sie, ich zeige Ihnen, wo ich gestanden habe, als der Wagen in die Luft flog …«Er marschierte los; und Crombie, obwohl in guter körperlicher Verfassung, hatte Mühe, mit ihm Schritt zu halten. »Es war ein brauner Renault Espace, der vor dem Gebäude stand«, fuhr Newman fort. »Fragen Sie mich nicht nach der Zulassungsnummer – ich habe nicht darauf geachtet. Wir hatten nichts anderes im Kopf, als unser Leben zu retten. Hier habe ich gestanden.«
    »Und keine Schockwelle, sagten Sie?«
    »So ist es. Sehen Sie sich die Gartenzäune auf der anderen Straßenseite an. Sie haben keinen Kratzer abbekommen. Die ganze Wucht der Explosion zielte nur in eine Richtung – in das Gebäude hinein. Nach den Fotos zu urteilen, die ich von IRA-Bombenanschlägen gesehen habe, breitet sich die Detonation in alle Richtungen aus.«
    »Das stimmt. Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte. Ich möchte später noch einmal mit Ihnen sprechen.«
    »Jederzeit…«
    Newman kehrte rasch zu der Stelle zurück, an der Howard die letzten drei Mitarbeiter in ein Taxi setzte. Monica stand noch auf dem Gehsteig.
    »Ich werde Tweed von einer Telefonzelle im Bahnhof Baker Street aus anrufen«, sagte Newman, fast ohne anzuhalten. »Ich komme mit«, entschied Howard. Ich; auch«, sagte Monica. »Es gibt etwas, das Tweed wissen sollte. Es könnte sein, daß wir ein Bindeglied haben.«
    Hier Tweed«, meldete sich die vertraute Stimme, nachdem Newman die Nummer gewählt hatte, die er von Monica erhalten hatte.
    Tweed hörte schweigend zu, während Newman knapp aber die Ereignisse berichtete, die zu der Katastrophe geführt hatten. Monica hatte sich mit ihm in die Telefonzelle gezwängt. Howard stand draußen, steif aufgerichtet, die Hände hinter dem Rücken verschränkt und offensichtlich verärgert, daß man ihn ausgeschlossen hatte.
    »Ist jemand zu Schaden gekommen?« fragte Tweed dazwischen und äußerte seine Erleichterung darüber, daß alle rechtzeitig das Gebäude verlassen hatten. Dann hörte er wieder zu, als Newman ihm von dem Besuch von Joel Dyson zwei Tage zuvor berichtete. Dann übergab er den Hörer an , Monica, die ihm erklärte, daß bisher niemand den Film gesehen oder das Tonband abgehört hatte, und daß sich beide noch im Safe befunden hatten, als das Gebäude in die Luft flog. Dann verlangte Tweed noch einmal nach Newman.
    »Bob, ich spreche von Tresilian Manor aus, wie Sie wissen, also werde ich mich vorsichtig ausdrücken. Das Telefon scheint nicht angezapft zu sein, aber trotzdem … Erinnern Sie sich an einen Ort hier unten – keine Namen –, an dem wir einmal zusammen übernachtet haben?« »Ja.«
    »Fahren Sie zu diesem Ort, so bald Sie können. Vergewissern Sie sich, daß Ihnen niemand folgt.«
    »Herrgott, ich merke doch, wenn mir jemand …«
    »Vergewissern Sie sich!
Und jetzt geben Sie mir Howard.
    Sagen Sie ihm, ich hätte nicht viel Zeit.«
    »Wo immer Sie sind, ich möchte, daß Sie so schnell wie möglich nach London kommen«, begann Howard.
    »Nein. Und jetzt hören Sie mir zu, und keine Widerrede.
    Sie brauchen eine neue Basis …«
    »Da ist dieses Unding beim Bahnhof Waterloo …«
    Howard meinte das, was die Öffentlichkeit für die neue Zentrale des SIS hielt. Die Presse hatte Fotos gebracht, aber es war nur eine Verwaltungszentrale auf unterster Ebene.
    »Ich habe gesagt, Sie sollen mir zuhören!« fuhr Tweed auf. »Ich fürchte, wir haben

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