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Todessymphonie (German Edition)

Todessymphonie (German Edition)

Titel: Todessymphonie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.t. Ellison
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gedacht. Das war ein weiterer Streitpunkt mit der Familie. LaTaras Mutter behauptete, dass sie keine klassische Musik besitze, weil die nicht ihr Fall wäre. Und doch spielte eine klassische CD auf der Anlage in LaTaras Zimmer.“
    „Wissen Sie, was es war?“
    „Das müsste in der Akte stehen. Auswendig weiß ich es leider nicht mehr.“
    Ein leises Klopfen ertönte. Sie alle drehten die Köpfe und schauten zur Tür. Eine jüngere Version von Simmons stand im Türrahmen. Taylor lachte innerlich. Diese mit Mais aufgepäppelten Landjungs waren einfach riesig.
    „Shay, komm rein“, bat Simmons.
    Der jüngere Mann trat ein und schüttelte seinem Bruder die Hand. Taylor merkte, dass die beiden sich nahestanden.
    „Shay, das sind Detective Taylor Jackson und Detective Renn McKenzie. Sie ermitteln in einer Reihe von Morden in Nashville und haben ein paar Fragen zu LaTara. Kannst du ihnen sagen, an was du dich noch erinnerst?“
    Der jüngere Simmons nickte. „Arme LaTara. Dieses Mädchen … ein wirklich trauriger Fall. Sie ließ sich auf Drogen ein, fing an, ganze Nächte wegzubleiben. Sie ging nicht mehr in die Kirche, hörte auf, zur Schule zu kommen. Zu der Zeit, als wir unseren Abschluss machten, hatte sie schon angefangen, anzuschaffen. Sie hatte ein schweres Leben – ihr Onkel hat sie vergewaltigt, als sie sieben oder acht war, und sie hat gegen ihn aussagen müssen. Zwar nicht persönlich, sondern auf Video, aber trotzdem, es war eine grausame Situation. Sie hat oft darüber gesprochen, wie viel Angst sie dort im Richterzimmer gehabt hatte. Sie ist nie wirklich darüber hinweggekommen.“
    „Das klingt, als wenn Sie sie sehr gut gekannt haben.“
    „Ich habe versucht, ihr zu helfen. In der Schule war sie eine kleine, verängstigte Maus, die Angst vor jedem Schatten hatte. Aber nachdem sie mit den Drogen angefangen hat, konnte ich nichts mehr für sie tun. Meistens nahm sie verschreibungspflichtige Sachen, die in der Schule verkauft wurden, ab und zu auch Pot und Meth. Ich binmir sicher, dass sie zu härteren Sachen übergegangen ist, nachdem sie die Schule hingeschmissen hatte.“
    Der Sheriff schaltete sich ein. „Am Tatort fanden wir ein Rezept für Methadon. Es sieht so aus, als hätte sie versucht, das Blatt noch mal zu wenden. Sie war noch nicht komplett clean, ihre Werte zeigten Spuren von Opiaten. Was zu dem passte, was wir über ihren Lebensstil wussten. Es war nur so eine verdammte Schande, dieses süße Mädchen so auf Abwege geraten zu sehen.“
    „Deputy Simmons, gibt es noch etwas, was Sie uns über LaTara sagen können? Mit wem sie sich traf? Ob sie einen Freund hatte? Oder einen Zuhälter oder Dealer, an den Sie sich erinnern? Stand sie irgendjemandem nahe? Hatte sie Feinde?“
    Er überlegte einen Moment. „Nein, von so was weiß ich nichts. Ich erinnere mich auch nicht, dass sie einen Freund hatte. Da war dieser dünne Kerl, der immer bei ihr herumhing. Oh, wie hieß er noch? Ich weiß es nicht mehr. Ich müsste mir das Jahrbuch ansehen. Ansonsten passierte alles heimlich. Ihre Mutter war sehr streng, das weiß ich. Sie ist an LaTaras Tod zerbrochen.“
    „Wohnt ihre Mutter noch hier in der Gegend?“
    „Ja. Sie lebt noch in demselben Haus, in dem LaTara gestorben ist. Gott segne sie.“ Er schaute seinen Bruder an. „Hör mal, ich muss los. Ich muss wieder auf die Straße. Bubba hält für mich die Stellung, aber er hat jetzt eigentlich Pause.“
    Der Sheriff stand auf. „Dann geh. Wir sehen uns beim Abendessen. Judy macht einen Braten. Danke, dass du vorbeigeschaut hast.“ Sie klopften einander kurz auf den Rücken.
    Der Sheriff zeigte auf die Akten auf seinem Tisch und sagte dann zu Taylor: „Wie auch immer, Sie müssen sich die Akten selber ansehen. Wir lassen Sie solange in Ruhe, damit Sie sich auf den Stand bringen können, und danach werde ich Ihnen jede Frage beantworten, die Sie haben. Ich habe einen alten Bekannten in der Ausnüchterungszelle sitzen, der nach Hause kann. Sagen Sie einfach Debbie Bescheid, wenn Sie mich brauchen.“
    „Vielen Dank, Sheriff. Deputy Simmons.“ Sie schüttelten einander alle noch einmal die Hände, dann verließen die beiden Männer das Büro, einer von ihnen pfiff leise vor sich hin.
    Taylor setzte sich wieder, zog die oberste Akte zu sich herüber und schob die zweite zur McKenzie. „Fangen wir an.“
    Sie brauchten nur eine halbe Stunde, um die dürftigen Berichte durchzusehen. LaTara war von ihrer Mutter Marie Bender entdeckt worden,

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