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Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Titel: Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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Gehirn verliere, aber nicht den Verstand. Ich will nicht sagen, dass es unheilbar ist. Eines Tages wird man bestimmt eine Therapie finden.
    Ich stehe inzwischen einigermaßen fest auf beiden Füßen. »Ich bin Professor Joseph O’Loughlin. Ich hatte gehofft, Liam ein paar Fragen stellen zu können.«
    Der Richter neigt den Kopf. »Was ist Ihr Interesse an diesem Fall, Professor?«
    »Ich bin Psychologe. Liam und ich kennen uns. Ich habe das psychologische Gutachten vor dem Prozess verfasst.«
    »Haben Sie Liam seither behandelt?«
    »Nein. Ich möchte bloß den Kontext verstehen.«
    »Den Kontext?«
    »Ja.«
    Dr. Naparstek hat sich umgedreht und starrt mich an. Sie wirkt nicht übermäßig begeistert. Ich begebe mich nach vorn. Das Tageslicht, das schräg durch die vergitterten Fenster fällt, zeichnet geometrische Muster auf den glänzenden Linoleumboden.

    »Hallo, Liam, erinnerst du dich an mich?«
    »Ja.«
    »Komm und setz dich hierher.«
    Ich stelle zwei Stühle auf. Liam blickt zu Dr. Naparstek, die nickt. Er kommt nach vorn, größer, als ich ihn in Erinnerung habe, aber nicht mehr so selbstbewusst wie noch vor ein paar Minuten. Wir setzen uns gegenüber, sodass unsere Knie sich beinahe berühren.
    »Schön, dich wiederzusehen. Wie geht es dir?«
    »Gut.«
    »Weißt du, warum wir heute hier sind?«
    Er nickt.
    »Dr. Naparstek und die Leute hier glauben, dass es dir besser geht und dass es Zeit ist, dass du hier rauskommst. Willst du das?«
    Wieder nickt er.
    »Und wohin würdest du gehen, wenn du entlassen wirst?«
    »Ich würde mir eine Wohnung suchen. Und einen Job b-b-besorgen. «
    Liam stottert nicht mehr so stark, wie ich es in Erinnerung habe. Wenn er nervös oder wütend ist, wird es schlimmer.
    »Du hast keine Verwandten?«
    »Nein.«
    »Und die meisten deiner Freunde sind hier drinnen.«
    »Ich f-f-finde neue Freunde.«
    »Es ist schon eine Weile her, seit ich dich zum letzten Mal gesehen habe, Liam. Erzähl mir noch mal, warum du hier bist.«
    »Ich hab etwas Böses getan, aber jetzt geht es mir besser.«
    Da ist es: Eingeständnis und Rechtfertigung in einem Atemzug.
    »Warum bist du noch mal hier?«
    »Sie haben mich hierhergeschickt.«
    »Ich hatte bestimmt einen Grund.«
    »Ich hatte eine Per-Per-Persönlichkeitsstörung.«

    »Weißt du, was das bedeutet?«
    »Ich habe jemandem wehgetan, aber es war nicht meine Schuld. Ich konnte nichts dafür.« Er beugt sich vor, stützt die Ellenbogen auf die Knie und blickt zu Boden.
    »Du hast ein Mädchen zusammengeschlagen. Du hast sie geschlagen und getreten. Du hast ihre Wirbelsäule zertrümmert. Du hast ihr den Kiefer und den Schädel gebrochen. Sie hieß Zoe Hegarty. Sie war sechzehn.«
    Jeder dieser Fakten hallt wider, als würde ich neben seinem Ohr zwei Becken gegeneinanderschlagen, aber der Ausdruck in seinen Augen bleibt unverändert.
    »Es tut mir leid.«
    »Was tut dir leid?«
    »Was ich g-g-getan habe.«
    »Und jetzt hast du dich verändert?«
    Er nickt.
    »Was hast du getan, um dich zu ändern?«
    Er sieht mich perplex an.
    »So eine Feindseligkeit muss doch irgendwoher kommen, Liam. Was hast du getan, um anders zu werden?«
    Er fängt an, von seinen Therapiesitzungen und den Workshops zu erzählen, an denen er teilgenommen hat, Wutkontrolle und soziales Kompetenztraining. Hin und wieder sieht er sich zu Dr. Naparstek um, aber ich fordere ihn auf, sich auf mich zu konzentrieren.
    »Erzähl mir von Zoe.«
    »Was ist mit ihr?«
    »Wie war sie?«
    Er schüttelt den Kopf. »Ich weiß nicht mehr.«
    »Warst du in sie verknallt?«
    Liam zuckt zusammen. »So w-w-war das nicht.«
    »Du bist ihr aus dem Kino nach Hause gefolgt. Du hast sie von der Straße gezerrt. Du hast sie bewusstlos getreten.«
    »Ich habe sie nicht vergewaltigt.«

    »Von Vergewaltigung habe ich gar nichts gesagt. Hattest du das vor?«
    Liam schüttelt den Kopf und zupft an seinen Hemdsärmeln. Sein Blick ist auf die gegenüberliegende Wand gerichtet, als würde er auf einer Leinwand ein unsichtbares Drama verfolgen, das außer ihm niemand sehen kann.
    »Du hast mir einmal erzählt, dass Zoe eine Maske getragen habe. Du hast gesagt, viele Menschen würden Masken tragen und wären nicht ehrlich. Trage ich eine Maske?«
    »Nein.«
    »Und was ist mit Dr. Naparstek?«
    Die Erwähnung ihres Namens lässt ihn erröten.
    »N-n-nein.«
    »Wie alt bist du jetzt, Liam?«
    »Zweiundzwanzig. «
    »Erzähl mir von deinen Träumen.«
    Er sieht mich blinzelnd an.
    »Wovon träumst

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