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Todeszeichen: Ein Fall für Leitner und Grohmann (German Edition)

Todeszeichen: Ein Fall für Leitner und Grohmann (German Edition)

Titel: Todeszeichen: Ein Fall für Leitner und Grohmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia Berwein
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Wahl.«
    Das stimmte. Sie hatten nichts gegen Reisig in der Hand. Nicht mal seinen Ausweis und seinen Pass hätten sie verlangen können. Und das Druckmittel, die Ermittlungen gegen ihn doch nicht einzustellen, war nicht besonders stark. Letztlich würde nur ein Strafbefehl dabei herauskommen. Allerhöchstens. »Verdammt!«
    Einige Minuten lang saßen sie nur schweigend da. Jennifer brütete über die verbleibenden Möglichkeiten, während sie von dem Kaffee trank und sich dabei auch noch den Gaumen verbrühte.
    Dann erschien ein Lächeln auf ihrem Gesicht, und sie lehnte sich zurück. »Gut, dann eben so, wie es Herrn Reisig gefällt. Immerhin hindert uns niemand daran, die Zeit zu nutzen, in der er seine Wunden leckt und von seinem Anwalt instruiert wird.«
    Grohmann warf ihr über die Tische hinweg einen fragenden Blick zu.
    »Niemand kann uns davon abhalten, mit seiner Angestellten zu reden, mit seinen Bekannten und seinen Nachbarn. Die Prostituierte will nicht aussagen, aber vielleicht tut irgendjemand anders es an ihrer Stelle. Außerdem will sein Anwalt, dass wir Reisig keine Fragen stellen, die darauf abzielen, ihn mit den Morden in Verbindung zu bringen. Das gilt jedoch nicht für die Hinterbliebenen der Opfer. Die können wir fragen, was wir wollen, auch zu Reisig.«
    Der Blick des Staatsanwalts forderte sie zum Weiterreden auf.
    »Vielleicht finden wir irgendetwas, das ausreicht, um einen Haft- oder Durchsuchungsbefehl zu erwirken.«
    »Ich dachte, wir hätten unsere Zweifel, was Reisigs Täterschaft angeht«, kommentierte Grohmann mit fragendem Unterton in der Stimme.
    »Nur weil wir Zweifel haben, heißt das noch lange nicht, dass wir ihn direkt von der Liste der Verdächtigen streichen. Zumindest nicht, solange wir irgendeinen Ansatz für Ermittlungen haben. Und wenn sich dabei etwas anderes ergibt, um den Herrn aus dem Verkehr zu ziehen … « Jennifer zuckte die Schultern.
    »Verstehe.« Grohmann erwiderte ihr Lächeln. »Wo also wollen Sie anfangen?«
    »Mit der Angestellten. Und zwar, bevor Reisig die Möglichkeit hat, mit ihr zu reden.«
    »Dann sollten wir sie abholen lassen. Sie müsste noch im Un zeste de parfum sein. Sie wollte das Chaos im Laden beseitigen und hat zugesagt, uns anzurufen, sollte sie nach Hause fahren.«
    »Ich kümmere mich darum.« Jennifer griff nach dem Telefon und begann zu wählen. »Sagen Sie dem Winkeladvokaten, dass wir einverstanden sind.«
    Jennifer erledigte den Anruf bei den Kollegen der Schutzpolizei, während Grohmann mit dem Anwalt von Gerhard Reisig sprach.
    Anschließend bestätigte sie Reisigs Freilassung, wenn auch mit einem unguten Gefühl in der Magengegend. Ganz unabhängig davon, ob er etwas mit den Morden zu tun hatte oder nicht, war sie gezwungen, einen gefährlichen Mann auf freien Fuß zu setzen.
    Während sie darauf wartete, dass Grohmann von seiner Unterredung mit Reisigs Anwalt zurückkehrte, fuhr Jennifer den Computer hoch, um ihre E-Mails zu checken. Sie fand die übliche Anzahl Nachrichten, die meisten von Freya Olsson, die Jennifer daran erinnerte, dass noch irgendwelche Unterschriften auf Formularen oder Berichten fehlten.
    Eine Nachricht stach ihr jedoch sofort ins Auge. Sie war von einer Adresse abgeschickt worden, die Jennifer nicht kannte, allerdings mit höchster Priorität. Es war der Betreff, der ihr einen kalten Schauer über den Rücken jagte.
    DRINGEND! Ergebnisse Bilder-Abgleich! DRINGEND!
    Jetzt erinnerte sie sich an den Absender. Es war der Professor, der für das Projekt verantwortlich zeichnete, dessen Kernstück der präzise Abgleich von Bildern im Internet war. Selbst Skizzen und schlechte Scans konnten mit im Internet verfügbarem Material verglichen und auf Ähnlichkeiten untersucht werden.
    Jennifers Puls beschleunigte sich, als sie die Nachricht mit einem Doppelklick öffnete und den Text überflog.
    Sehr geehrte Frau Kriminaloberkommissarin Leitner, mein Kollege Martin Horn hat mich in Ihrem Namen um unsere Hilfe gebeten. Ich habe das zur Verfügung stehende Material an meine Studenten übergeben, und wir haben tatsächlich bemerkenswerte Übereinstimmungen gefunden. Ich habe versucht, Sie telefonisch zu erreichen, leider ohne Erfolg. Da ich mich erneut auf Reisen begebe und deshalb in den nächsten Tagen keine Möglichkeit habe, mit Ihnen persönlich zu sprechen, aber glaube, dass unsere Ergebnisse von höchster Wichtigkeit für Ihre laufenden Ermittlungen sind, übermittele ich Ihnen im Anhang die Links zu den

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