Todeszorn: Thriller (German Edition)
zu.
»A ber das kann nicht sein. Der Tim, den ich kenne, würde sich nie in so was reinziehen lassen.«
»A lso ist es etwas anderes.«
»K annst du jetzt den Anruf erledigen?«
»N atürlich. Aber meine Kontaktfrau lebt in New York, und da drüben ist es jetzt mitten in der Nacht. Ich glaube, wir müssen noch ein bisschen warten. Und falls sich das als eine delikate Sache herausstellt, könnte es sein, dass sie mir überhaupt nichts sagen darf.«
Cahill stand auf, trat vor den Fernseher und betrachtete die Bilder aus weniger als zwei Metern Entfernung, bevor er sich wieder Logan zuwandte.
»W enn ich mich recht entsinne«, sagte er, »w ar deine Beziehung zu deinem Kontakt nicht bloß rein beruflicher Natur?«
Logan spürte, wie ihm die Hitze in die Wangen stieg.
»H abe ich recht?«
Logan nickte.
»S iehst du.«
»G ar nicht ›Siehst du‹ «, korrigierte Logan ihn. »E s war eine flüchtige Sache. Wir haben uns nur ein paar Mal privat getroffen, als ich drüben in New York war, und ich habe kein gutes Gefühl dabei, die Beziehung auf diese Weise auszunutzen.«
»D as verlange ich auch gar nicht von dir.«
»S ondern?«
»R uf sie an. Stell deine Frage. Und wenn sie Nein sagt, ist die Angelegenheit erledigt. Du brauchst sie nicht unter Druck zu setzen.«
Logan sah Hardy an, der bloß mit den Schultern zuckte zum Zeichen, dass er sich heraushielt.
»N a schön«, sagte Logan, wieder an Cahill gewandt. »A ber ich werde die Sache professionell abwickeln. Ich werde die Frage rein geschäftsmäßig stellen, nicht mehr.«
»M ehr verlange ich auch nicht.«
»A lso, was möchtest du wissen?«
»L ass uns zuerst Tims Frau anrufen.«
6
Melanie Stark nahm Cahills Anruf nach dem ersten Klingelton entgegen.
»Z wei Kollegen sind bei mir«, sagte er und erklärte ihr, wer Logan und Hardy waren.
Beide begrüßten Melanie Stark mit einem kurzen Hallo.
»B ist du mit den Bullen in irgendeiner Weise weitergekommen?«, wollte Cahill wissen.
»N icht richtig. Was ich sagen will… Sie waren nicht daran interessiert, mit mir zu reden. Konnten gar nicht schnell genug die Leitung wieder frei machen.«
»W as ist mit der Fluggesellschaft?«
»N ichts Neues. Sein Name steht nicht auf der Liste, und mehr können sie mir nicht sagen.«
»D as überrascht mich nicht.«
»I ch habe keine Ahnung, was ich noch tun soll.«
Sie hörte sich an, als stünde sie wieder kurz davor, in Tränen auszubrechen.
»W ir haben auch mit ein paar Leuten telefoniert«, sagte Cahill.
»U nd was habt ihr herausgefunden?« Sie schien Hoffnung zu schöpfen.
»N ichts Konkretes«, sagte Cahill.
»O h…«
»A m Interessantesten war das, was man uns nicht gesagt hat.«
»D as verstehe ich nicht.«
»I ch habe die Hotline der Fluggesellschaft angerufen. Die Nummer, die im Fernsehen eingeblendet wird, weißt du? Ich habe so getan, als wäre ich Tims Bruder, und ihnen erklärt, dass ich glaube, er wäre in der Maschine gewesen. Der Typ von der Fluglinie hat mich fünf Minuten lang schmoren lassen, bis jemand anderes das Gespräch für ihn übernahm.«
»U nd wer?«
»D as hat er nicht genau gesagt, nur dass er von irgendeiner Strafverfolgungsbehörde ist. Aber nicht von der Polizei.«
»V on welcher denn?«
»V om FBI , schätze ich.«
»I n was ist Tim da bloß verwickelt?«
»I ch weiß es nicht. Außerdem habe ich auch Scott Boston, unseren früheren Chef beim Secret Service, angerufen. Kennst du ihn?«
Einen Moment lang schwieg sie.
»J a«, sagte sie schließlich. »E r hat Tim entlassen.«
»A lso, ich weiß ja nicht, was bei euch losgewesen ist, aber er schien ziemlich schockiert darüber, dass Tim in einem Flugzeug nach Washington gewesen sein soll. Hatte es verdammt eilig, mich wieder loszuwerden.«
Melanie seufzte.
»W as zum Teufel geht da nur vor?« Mit einem Mal klang sie zornig. »W arum will mir niemand sagen, was mit meinem Ehemann passiert ist?«
Dann erstickte ein Schluchzen wieder ihre Stimme. Cahill presste die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen.
»W ir haben noch nicht sämtliche unserer Erkundungsmöglichkeiten ausgeschöpft«, sagte er. »L ogan ist Anwalt und kennt jemanden im Ministerium für Innere Sicherheit.«
»W erdet ihr da anrufen?«
»J a. Sobald deren Abteilung in New York erreichbar ist.«
»I ch will nach Denver«, erklärte Melanie.
»D as solltest du besser lassen«, sagte Hardy. »D u würdest nur stundenlang in einem Hotelzimmer herumsitzen und doch nichts
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