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Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Feuers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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übrigließ. »Was zwischen deiner Mutter und mir vorgefallen ist, liegt ebensosehr an mir wie an ihr. Eine Ehe ist eine schwierige Angelegenheit, Maggie, in der es um den beständigen Ausgleich zweier Herzen und zweier Hoffnungen geht. Manchmal gewinnt eine Seite einfach zuviel Gewicht, und die andere Seite kommt nicht dagegen an. Das wirst du verstehen, wenn du erst einmal selbst verheiratet bist.«
    »Ich werde niemals heiraten«, sagte sie mit einer solchen Vehemenz, als schwöre sie zu Gott. »Ich werde niemals einem Menschen das Recht geben, mich so unglücklich zu machen.«
    »Sag das nicht. O nein.« Er drückte ihr ängstlich die Hand. »Etwas Kostbareres als die Ehe und die Familie gibt es nicht. Nirgends auf der Welt.«
    »Wenn das so ist, wie kann die Ehe dann gleichzeitig ein solches Gefängnis sein?«
    »Das sollte sie nicht sein.« Wieder kam die vorherige Schwäche über ihn, und mit einem Mal spürte er, wie ihm die eisige Kälte in die Knochen fuhr. »Deine Mutter und ich, wir waren kein gutes Beispiel für euch, und das tut mir leid. Mehr als ich dir sagen kann. Aber eins weiß ich, Maggie, mein Kind. Wenn du von ganzem Herzen liebst, dann gehst du nicht nur
das Wagnis ein, unglücklich zu werden. Ebensogut kann die Liebe der Himmel auf Erden sein.«
    Sie vergrub ihr Gesicht an seiner Jacke, sog Trost aus seinem Duft. Sie konnte ihm nicht sagen, daß sie schon seit Jahren wußte, wie wenig die Ehe für ihn der Himmel auf Erden war. Und daß er niemals im Gefängnis dieser Ehe geblieben wäre, wenn nicht ihretwegen.
    »Hast du sie jemals geliebt?«
    »O ja. Und unsere Liebe war so heiß wie einer deiner Öfen. Aus dieser Glut bist du entstanden, Maggie Mae. Du bist aus Feuer geboren, wie eine deiner schönsten und verwegensten Statuen. Auch wenn das Feuer inzwischen abgekühlt sein mag, es gab eine Zeit, in der es heller als alles andere gelodert hat. Hätte es weniger hell, weniger heftig gebrannt, dann hätten wir es vielleicht geschafft.«
    Etwas in seiner Stimme ließ sie aufblicken und in sein Gesicht sehen. »Es gab einmal jemand anderen, nicht wahr?«
    Wie eine in Honig getauchte Klinge war die Erinnerung schmerzlich und süß zugleich. Tom blickte erneut aufs Meer hinaus, als könne er über den Atlantik sehen und fände die Frau, die einst von ihm gegangen war. »Ja, es gab einmal jemand anderen. Aber es sollte nicht sein. Es wäre nicht rechtens gewesen. Ich sage dir eins. Wenn die Liebe kommt, wenn der Pfeil dein Herz durchbohrt, dann kommst du einfach nicht dagegen an. Und selbst das Blut, das du deshalb vergießt, schmerzt dich nicht. Also sag niemals nie zu mir, Maggie. Ich möchte, daß du das bekommst, was mir nicht vergönnt gewesen ist.«
    Sie wollte es nicht sagen, doch es rutschte ihr einfach so heraus. »Ich bin dreiundzwanzig, Dad, und Brie ist kaum ein Jahr jünger als ich. Ich weiß, was die Kirche sagt, aber ich will verdammt sein, wenn ich glaube, daß es einen Gott im Himmel gibt, der Gefallen daran findet, einen Mann für den Rest seines Lebens dafür zu bestrafen, daß er einmal einen Fehler begangen hat.«
    »Einen Fehler.« Mit gerunzelter Stirn schob sich Tom die Pfeife in den Mund. »Meine Ehe war kein Fehler, Margaret Mary, und ich möchte, daß du das nie wieder sagst. Wegen dieser Ehe seid ihr, du und Brie, auf der Welt. Ein Fehler – nein, mir kommt es eher wie ein Wunder vor. Ich war bereits über vierzig, als du geboren wurdest, und an die Gründung einer eigenen Familie hatte ich bis dahin nie gedacht. Wenn ich daran denke, wie mein Leben ohne euch beide verlaufen wäre, frage ich mich unweigerlich, wo stünde ich dann jetzt? Ein Mann von fast siebzig und allein. Ganz allein.« Er umfaßte ihr Gesicht und sah sie eindringlich an. »Ich danke Gott jeden Tag meines Lebens dafür, daß mir deine Mutter begegnet ist und daß wir etwas geschaffen haben, das bleibt, wenn ich gehe. Von allen Dingen, die ich je getan oder gelassen habe, waren du und Brianna mein erster und einziger Erfolg. Und jetzt will ich nichts mehr von Fehlern oder Unglück hören, ist das klar?«
    »Ich liebe dich, Dad.«
    Seine Miene wurde weich. »Ich weiß. Ich fürchte, du liebst mich sogar zu sehr, was ich allerdings nicht bedauern kann.« Wieder verspürte er ein Drängen, als flüsterte ihm der Wind ins Ohr, er hätte nur noch wenig Zeit. »Es gibt da etwas, um das ich dich bitten möchte, Maggie.«
    »Was?«
    Er musterte ihr Gesicht und fuhr mit seinen Fingern ihre Züge nach, als

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