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Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Windes: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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noch mehr in mir herumstochern, als sie es ohnehin bereits getan haben. Ich will nach Hause.«
    »Du bleibst, wo du bist«, sagte Maeve, die auf einem Stuhl neben dem Fenster saß. »Es ist wohl nicht zuviel verlangt, daß du dir ein, zwei Spritzen geben läßt, nachdem wir alle von dir derart in Angst und Schrecken versetzt worden sind.«
    »Mutter, es ist wohl kaum Briannas Schuld, wenn irgend so
ein idiotischer Ami auf der falschen Straßenseite angeschossen kommt.« Maggie knirschte mit den Zähnen, denn bei dem Gedanken, was alles hätte passieren können, erschauderte sie. »Und er trägt kaum einen Kratzer davon.«
    »Du darfst nicht so hart sein. Er hat einen Fehler gemacht und hat sich beinahe zu Tode erschrocken.« Bei dem Gedanken an einen Streit verstärkte sich das Dröhnen in Briannas Kopf. »Wenn es sein muß, bleibe ich, aber ich könnte den Arzt ja vielleicht wenigstens noch einmal fragen, ob ich nicht doch gehen darf.«
    »Du läßt den Doktor in Frieden und ruhst dich aus.« Maeve erhob sich von ihrem Stuhl. »Obwohl du, solange wir alle hier herumstehen, wohl nie zur Ruhe kommst. Margaret Mary, es ist Zeit, daß du das Baby nach Hause bringst.«
    »Ich will nicht, daß Brie alleine ist«, begann Maggie.
    »Ich bleibe.« Gray drehte sich um und sah Maeve an. »Ich bleibe hier bei ihr.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Was Sie tun, geht mich wohl kaum etwas an. Wir haben noch gar keinen Tee getrunken«, sagte sie. »Lottie und ich werden in die Cafeteria gehen, bis Rogan uns nach Hause bringt. Tu, was man dir gesagt hat, Brianna, und streite nicht mit den Ärzten herum.«
    Ein wenig steif beugte sie sich vor und drückte auf Briannas unverletzte Wange einen Kuß. »Wenn du einmal krank warst, bist du immer schnell wieder gesund geworden, und ich denke nicht, daß es dieses Mal anders ist.« Ihre Finger ruhten einen kurzen Augenblick auf dem Gesicht ihrer Tochter, ehe sie kehrtmachte, und, Lottie zu sich rufend, eilig das Zimmer verließ.
    »Auf dem Weg hierher hat sie zwei Rosenkränze gebetet«, murmelte Lottie. »Und jetzt ruh dich aus.« Sie gab der Kranken einen Abschiedskuß und verließ ebenfalls den Raum.
    »Nun.« Maggie stieß einen abgrundtiefen Seufzer aus. »Ich denke, ich kann darauf vertrauen, daß Grayson dafür sorgt,
daß du dich anständig benimmst. Dann suche ich jetzt mal Rogan und gucke, wie er uns alle in ein Auto kriegen will. Aber bevor wir fahren, komme ich noch mal, um zu sehen, ob Grayson vielleicht Hilfe braucht.«
    »Ich komme mit, Maggie.« Murphy tätschelte Briannas unter der Decke liegendes Knie. »Wenn sie mit einer Spritze kommen, mach einfach die Augen zu. So mache ich es auch immer.«
    Sie lachte leise, und als sie mit Gray alleine war, sagte sie: »Ich wünschte, du würdest dich endlich setzen. Ich weiß, wie aufgeregt du bist.«
    »Es geht mir gut.« Er hatte Angst, daß ihn, falls er sich setzte, auch noch der letzte Rest seiner Kraft verließ. »Aber ich würde gerne wissen, was passiert ist, wenn du es mir erzählen kannst.«
    »Es ging alles so schnell.« Vom Schmerz und der Müdigkeit überwältigt, machte sie einen Moment lang die Augen zu. »Wir hatten so viel gekauft, daß wir nicht alles tragen konnten, und ich wollte den Wagen holen und zu dem Laden fahren, in dem Maggie wartete. In dem Augenblick, als ich vom Parkplatz auf die Straße bog, hörte ich einen Schrei. Es war der Parkplatzwächter. Er hatte den anderen Wagen heranrasen sehen. Ich konnte nichts mehr tun. Es war einfach keine Zeit. Er hat mich voll gerammt.«
    Sie bewegte sich zaghaft, und sofort wurde ihre Schulter von einem stechenden Schmerz durchzuckt. »Sie haben den Wagen abgeschleppt, aber ich weiß nicht mehr, wohin.«
    »Das ist vollkommen egal. Um den Wagen kümmern wir uns später. Du hast dir den Kopf gestoßen.« Er streckte sanft die Hand aus, aber den Verband zu berühren, wagte er nicht.
    »Offensichtlich. Das nächste, woran ich mich erinnere, ist die Amerikanerin, die mich weinend fragt, ob alles in Ordnung ist. Ihr Mann war bereits unterwegs, um einen Krankenwagen zu verständigen. Ich war ziemlich verwirrt. Ich glaube,
ich habe darum gebeten, daß jemand meine Schwester holen geht, und dann wurden wir drei — Maggie, das Baby und ich — vom Krankenwagen abgeholt.«
    Sie fügte nicht hinzu, daß alles voller Blut gewesen war und daß der Sanitäter den Fluß nur hatte stoppen können, indem er ihr dicke Kompressen auf die Wunde drückte.
    »Es tut mir leid, daß
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