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Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Windes: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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Mutter und Lottie mitgebracht. Sie sind ebenfalls oben. Sie ist . . .« Er brach ab und versperrte Gray, der bereits zum Eingang stürmte, den Weg. »Sie ist ziemlich ramponiert, und ich denke, sie hat stärkere Schmerzen, als sie zugeben will. Aber der Arzt sagt, sie hätte großes Glück gehabt. Ein paar blaue Flecken vom Sicherheitsgurt, durch den sie allerdings vor schlimmerem Schaden bewahrt worden ist. Ihre Schulter ist verrenkt, und das tut ziemlich weh. Außerdem hat sie eine Beule am Kopf und ein paar Schnitte. Sie wollen, daß sie vierundzwanzig Stunden ruhig liegen bleibt.«
    »Ich muß sie sehen.«
    »Ich weiß.« Rogan rührte sich nicht vom Fleck. »Aber sie braucht nicht zu sehen, wie besorgt du bist. Sie würde es sich viel zu sehr zu Herzen nehmen, und das täte ihr bestimmt nicht gut.«
    »Okay.« Gray preßte die Finger gegen die Augen und atmete tief ein. »Also gut. Ich werde Ruhe bewahren, aber ich muß sie sehen.«
    »Ich komme mit«, sagte Murphy und betrat vor ihm das Krankenhaus. Ohne etwas zu sagen, wartete er neben Gray am Lift.
    »Warum sind sie alle hier?« fragte Gray, als sich die Fahrstuhltür öffnete. »Warum sind sie hier — Maggie, ihre Mutter, Rogan, Lottie —, wenn alles mit ihr in Ordnung ist?«
    »Sie sind ihre Familie.« Murphy drückte auf den Knopf für den sechsten Stock. »Wo sollten sie sonst sein? Vor ungefähr drei Jahren habe ich mir beim Footballspielen den Arm gebrochen und eine Gehirnerschütterung eingefangen. Sobald eine meiner Schwestern das Krankenzimmer verließ, stand bereits die nächste vor der Tür. Und meine Mutter blieb volle zwei Wochen da, egal, wie sehr ich sie drängte, wieder nach Hause zu fahren. Und um die Wahrheit zu sagen, war ich froh, die ganze Zeit von meiner Sippe umgeben zu sein. Jetzt renn nicht wie ein Verrückter los«, warnte Murphy, als der Fahrstuhl zum Stehen kam. »Irische Krankenschwestern führen ein strenges Regiment. Ah, da ist Lottie.«
    »Gott der Allmächtige, ihr müßt geflogen sein.« Mit einem beruhigenden Lächeln sah sie die beiden an. »Es geht ihr gut, sie wird hier bestens versorgt. Rogan hat sich darum gekümmert, daß sie ein eigenes Zimmer bekommt, wo sie ihre Ruhe hat. Sie drängt bereits darauf, daß man sie entläßt, aber wegen der Gehirnerschütterung behalten sie sie lieber noch ein bißchen da.«
    »Gehirnerschütterung?«
    »Eine ganz leichte«, besänftigte sie Gray, während sie vor den beiden Männern den Flur hinunterging. »Es scheint, daß sie nur wenige Augenblicke bewußtlos war. Und immerhin war sie noch klar genug, um dem Mann auf dem Parkplatz zu sagen, wo Maggie war. Sieh nur, Brianna«, sagte sie, als sie das Zimmer betrat. »Noch mehr Besuch für dich.«
    Gray sah nichts außer Brianna, die kreidebleich auf ihrem Kissen lag.
    »Oh, Gray, Murphy, ihr hättet nicht extra kommen müssen. Ich bin bald wieder zu Hause.«
    »Bist du nicht«, sagte Maggie in strengem Ton. »Du bleibst über Nacht.«
    Brianna versuchte, den Kopf zu drehen, aber das schmerzhafte Pochen hinderte sie daran. »Ich will nicht über Nacht
bleiben. Außer ein paar Kratzern und blauen Flecken habe ich schließlich nichts abgekriegt. Oh, Gray, das Auto. Es tut mir so leid. Die ganze Seite ist eingedrückt, und der Scheinwerfer ist kaputt und . . .«
    »Jetzt sei mal still und laß mich dich ansehen.« Er nahm ihre Hand und ließ sie nicht mehr los.
    Sie war so blaß, und auf einem ihrer Wangenknochen zeichnete sich eine dicke Beule ab. Darüber saß ein sauberer, weißer Verband, und unter dem unförmigen Krankenhaushemd sah er, daß auch ihre Schulter verbunden war.
    Da seine Hand zu zittern begann, zog er sie zurück und versteckte sie in der Tasche seiner Jeans. »Du hast Schmerzen. Das sehe ich dir an.«
    »Mein Kopf tut weh.« Mit einem dünnen Lächeln hob sie die Hand an den Verband. »Ich habe ein bißchen das Gefühl, als wäre eine komplette Rugbymannschaft über mich hinweggestürmt.«
    »Sie hätten dir etwas geben sollen.«
    »Das werden sie auch, falls es erforderlich ist.«
    »Sie hat furchtbare Angst vor Spritzen«, sagte Murphy, beugte sich vor und gab ihr einen sanften Kuß. Seine Erleichterung, sie relativ unbeschadet zu sehen, zeigte sich in einem breiten Grinsen. »Ich erinnere mich noch daran, wie du gebrüllt hast, Brianna Concannon, als ich in Dr. Hogans Wartezimmer saß, während du eine Spritze bekamst.«
    »Dafür schäme ich mich nicht. Spritzen sind etwas Entsetzliches. Ich will nicht, daß sie
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