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Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Windes: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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Maggie dir nicht mehr erzählen konnte, als sie anrief. Wenn sie gewartet hätte, bis der Arzt mit der Untersuchung fertig war, hätte sie dir eine Menge unnötiger Sorgen erspart.«
    »Ich hätte mir in jedem Fall Sorgen gemacht. Ich — ich —« Er schloß die Augen, da er um die richtigen Worte rang. »Ich kam bereits mit der Vorstellung, daß du einen Unfall hattest, nur schwer zurecht. Und dich tatsächlich verletzt zu sehen, ist noch schwerer für mich.«
    »Außer ein paar blauen Flecken und Beulen habe ich doch gar nichts abgekriegt.«
    »Du hast eine Gehirnerschütterung, und deine Schulter ist verrenkt.« Doch dann sagte er sich, daß es für sie beide besser wäre, wenn er sich zusammenriß. »Sag mir, ist es wahr, daß man, wenn man eine Gehirnerschütterung hat, nicht einschlafen darf, weil man sonst vielleicht nicht mehr aufwacht?«
    »Nein.« Sie lächelte. »Aber vielleicht bleibe ich trotzdem vorsichtshalber ein, zwei Tage wach.«
    »Dann möchtest du bestimmt Gesellschaft haben.«
    »Und wie. Ich glaube, wenn ich allein, ohne etwas zu tun und ohne irgendwen zu sehen, hier liegen muß, werde ich wahnsinnig.«
    »Wie wär’s dann damit?« Vorsichtig setzte er sich auf den Rand ihres Betts. »Das Essen hier ist bestimmt grauenhaft. Das scheint ein eisernes Krankenhausgesetz in jedem halbwegs entwickelten Land zu sein. Also gehe ich los und besorge uns Pommes frites und ein paar anständige Hamburger. Dann können wir gemeinsam zu Abend essen, wenn du willst.«
    »Das wäre schön.«
    »Und falls sie kommen und dir eine Spritze geben wollen, schlage ich sie in die Flucht.«
    »Das wäre ebenfalls schön. Würdest du vielleicht noch etwas für mich tun?«
    »Aber klar.«
    »Würdest du Mrs. O’Malley anrufen? Ich habe einen Schellfisch für das Abendessen bereitgelegt. Ich weiß, daß sich Murphy um Con kümmern wird, aber die Carstairs sind ganz allein, und für morgen haben sich noch andere Gäste angesagt.«
    Gray hob ihre Hand erst an seine Lippen und dann an seine Stirn. »Mach dir darüber keine Gedanken. Ich kümmere mich darum. Aber zuerst einmal kümmere ich mich, wenn es dir recht ist, um dich.«
    Nie zuvor in seinem Leben hatte er ein derartiges Bedürfnis verspürt.

23. Kapitel
    N icht lange, und Briannas Zimmer wies große Ähnlichkeit mit ihrem heimischen Garten auf. Rosen und Fresien, Lupinien und Lilien, Maßliebchen und Nelken standen auf der Fensterbank, dem Tisch und dem Nachtschränkchen herum.
    Gray, der mit dem Abendessen kam, blickte mühsam über den riesigen Blumenstrauß, den er in den Händen hielt, hinweg und schüttelte den Kopf. »Sieht aus, als wären die hier überflüssig.«
    »Oh, nein, das sind sie nicht. Sie sind herrlich. Was für ein Aufhebens ihr doch alle um eine kleine Beule macht.« Sie legte den Strauß wie ein Baby in ihren unverletzten Arm und vergrub das Gesicht in seinem Duft. »Aber ich genieße es. Die hier sind von Maggie und Rogan, und die hier hat Murphy noch gebracht. Und der Strauß da wurde mir von den Carstairs geschickt. Lieb von ihnen, nicht?«
    »Sie haben sich ernste Sorgen um dich gemacht.« Er stellte die große Papiertüte ab, die er außer dem Blumenstrauß mitgebracht hatte. »Ich soll dir sagen, daß sie noch ein, zwei Nächte bleiben, je nachdem, wann du nach Hause kommst.«
    »Das ist schön. Aber morgen bin ich hier raus, und wenn ich aus dem Fenster klettern muß.« Sie bedachte die Tüte mit einem sehnsüchtigen Blick. »Hast du wirklich etwas zu essen mitgebracht?«
    »Allerdings. Ich habe es erfolgreich an der beleibten Krankenschwester mit den Adleraugen vorbeigeschmuggelt.«
    »Ah, Mrs. Mannion. Sie ist wirklich furchteinflößend, nicht wahr?«
    »Ich hatte richtig Angst vor ihr.« Er zog sich einen Stuhl neben das Bett, setzte sich und machte die Tüte auf. »Bon appétit«, sagte er und hielt ihr einen duftenden Hamburger hin. »Oh, laß mich die Rosen nehmen.« Er stand wieder auf und nahm ihr den Strauß aus dem Arm. »Ich schätze, sie brauchen Wasser, he? Hier, du ißt schon mal.« Er gab ihr eine Tüte Pommes frites. »Und ich sehe mich nach einer Vase um.«
    Als er ging, versuchte sie, nachzusehen, was noch in der auf dem Boden stehenden Tüte war, aber ihre Schulter machte jede Bewegung zur Qual. Also lehnte sie sich, mit einem Ausdruck der Erschöpfung im Gesicht, wieder zurück und biß in den Hamburger. Als sie jedoch das Geräusch zurückkommender Fußschritte vernahm, setzte sie eilig ein Lächeln auf.
    »Wo
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