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Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Windes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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von mir.« Sie riß ein Laken aus dem Korb und legte ordentlich einen Zipfel auf den anderen. »Und du weißt nicht, wie du es mir beibringen sollst.«
    »Das ist Schwachsinn. Vollkommener Schwachsinn, jawohl.«
    »Eigenartig, wie sich deine Redeweise verändert, wenn du wütend bist.« Mit einer geübten Bewegung warf sie das Laken so über ihren Arm, daß die Kanten ordentlich übereinander fielen. »Und du denkst, arme Brie, bestimmt bricht ihr meinetwegen das Herz. Aber ich versichere dir, das wird’s nicht.« Sie faltete das Laken ein letztes Mal und legte es auf den sauber geschrubbten Tisch zurück. »Ich bin durchaus zurechtgekommen, ehe du hier aufgetaucht bist, und ich werde ebensogut zurechtkommen, wenn du wieder gehst.«
    »Ziemlich kühle Worte für jemanden, der behauptet, daß er mich liebt.«
    »Ich liebe dich.« Sie nahm das zweite Laken aus dem Korb und fing wieder zu falten an. »Auch wenn es sicher idiotisch ist, einen Mann zu lieben, der Angst vor seinen eigenen Gefühlen
hat. Der Angst hat zu lieben, weil er als Junge keine Liebe bekommen hat. Der Angst hat, ein Zuhause zu haben, weil es für ihn noch nie ein Zuhause gab.«
    »Wir sprechen hier nicht über meine Vergangenheit«, sagte Gray in ruhigem Ton.
    »Nein, denn du denkst, daß du ewig vor ihr davonlaufen kannst, indem du ständig deine Sachen packst und ein Flugzeug oder einen Zug besteigst. Nun, ich sage dir, du kannst es nicht. Ebensowenig wie ich an diesem Ort leben und so tun kann, als hätte ich hier eine glückliche Kindheit verbracht. Ich habe ebenfalls auf Liebe verzichten müssen, aber ich fürchte mich nicht, dieser Tatsache ins Auge zu sehen.«
    Eine Spur gelassener als zuvor legte sie das zweite Laken auf den Tisch. »Ich habe keine Angst davor, dich zu lieben, Grayson. Ebensowenig habe ich Angst davor, dich gehen zu lassen. Aber ich habe Angst, daß es uns beiden leid tun wird, wenn wir mit einer Lüge auseinandergehen.«
    Auch wenn er es nicht wollte, fesselte ihn das ruhige Verständnis, das er in ihren Augen las. »Ich weiß nicht, was du willst, Brianna.« Und zum ersten Mal, seit er erwachsen war, fürchtete er, daß er auch nicht wußte, was er wollte. Für sich.
    Es fiel ihr schwer, es auszusprechen, aber sie dachte, es wäre noch schwerer, wenn sie es nicht täte. »Ich will, daß du mich berührst, daß du mit mir schläfst. Und wenn du mich nicht mehr begehrst, dann sag es mir bitte ehrlich, denn das ist weniger schmerzlich für mich als die kühle Distanziertheit, die seit ein paar Tagen zwischen uns herrscht.«
    Er starrte sie wortlos an. Er konnte nicht wissen, welche Überwindung es sie gekostet hatte, derart unverblümt zu sein, denn sie stand kerzengerade vor ihm und sah ihn reglos an.
    »Brianna, ich begehre dich mit jedem Atemzug.«
    »Dann nimm mich, und zwar jetzt.«
    Er gab sich geschlagen, trat vor und umfaßte sanft ihr Gesicht. »Ich wollte es dir leichter machen.«
    »Tu es nicht. Sei einfach da. Jetzt, in diesem Augenblick.«
    Er nahm sie in die Arme, und sie küßte lächelnd seinen Hals. »Genau wie in dem Buch.«
    »Besser«, versprach er, während er sie in ihr Schlafzimmer trug. »Es wird besser sein als in jedem Buch.« Er stellte sie auf die Füße und strich ihr das windzerzauste Haar aus dem Gesicht, ehe er nach den Knöpfen ihrer Bluse griff. »Du ahnst gar nicht, wie sehr ich gelitten habe, wenn ich nachts neben dir lag, ohne dich zu berühren.«
    »Dazu bestand keinerlei Notwendigkeit.«
    »Ich dachte, doch.« Sanft fuhr er mit einer Fingerspitze über die gelblichen Flecken auf ihrer Haut. »Die Prellungen sind immer noch da.«
    »Aber sie werden weniger.«
    »Ich werde nie vergessen, wie sie ausgesehen haben. Und wie sich mein Magen bei ihrem Anblick zusammengezogen hat. Wie sich mir die Kehle zuschnürte, als du im Schlaf gestöhnt hast.« Beinahe verzweifelt sah er sie an. »Ich will nicht, daß mir ein Mensch so wichtig ist, Brianna.«
    »Ich weiß.« Sie beugte sich vor und legte ihre Wange an sein Gesicht. »Aber mach dir darüber jetzt keine Gedanken. Im Augenblick gibt es nur uns beide, und ich habe dich so vermißt.« Mit halb geschlossenen Augen küßte sie sich einen Weg bis zu seiner Schläfe hinauf, während sie die Knöpfe seines Hemdes zu öffnen begann. »Komm ins Bett, Grayson«, murmelte sie, während das Hemd über seine Schultern glitt. »Komm mit.«
    Ein Seufzen der Matratze, ein Rascheln der Laken, und sie lagen einander in den Armen. Sie hob ihr Gesicht und

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