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Tödliche Beute

Tödliche Beute

Titel: Tödliche Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Ihnen.«
    Throckmorton ging voran durch ein Labor, in dem trocken und geschützt Computer und andere elektrische Geräte standen, und weiter in einen kleinen Raum mit mehreren Becken, Wasserleitungen, Tanks und Tischen, an denen beispielsweise Sektionen durchgeführt werden konnten. Er streifte Handschuhe über und griff in eine große Kühlbox. Dann hievte er mit Unterstützung der Trouts einen mehr als einen Meter langen gefrorenen Lachs auf einen der Tische.
    »Der ähnelt dem Exemplar, das wir gefangen haben«, sagte Paul und beugte sich vor, um die weißlichen Schuppen genau in Augenschein zu nehmen.
    »Wir hätten ihn gern am Leben gelassen, aber es war unmöglich. Er hat das Netz zerrissen und wäre danach über das Boot hergefallen, falls er genug Zeit gehabt hätte.«
    »Wie lautet Ihre Schlussfolgerung, nachdem Sie nun eines dieser Geschöpfe genauer untersucht haben?«, fragte Gamay.
    Throckmorton atmete tief durch und blies die runden Wangen auf. »Es ist so, wie ich befürchtet habe. In Anbetracht der ungewöhnlichen Größe würde ich sagen, dass es sich eindeutig um einen gentechnisch veränderten Lachs handelt. Mit anderen Worten, ein Mutant aus dem Labor. Es ist die gleiche Spezies, die Sie bei mir in der Universität gesehen haben.«
    »Aber Ihr Fisch war kleiner und sah viel normaler aus.«
    Throckmorton nickte. »Ich schätze, sie wurden beide mit Wachstumsgenen programmiert, aber mein Experiment verlief unter strikter Kontrolle, während hier offenbar niemand versucht hat, den Größenzuwachs zu begrenzen.
    Es ist fast so, als wolle jemand einfach mal sehen, was wohl passiert. Aber die Größe und die Gefräßigkeit dieses Burschen haben seinen Untergang besiegelt. Sobald er und seine Artgenossen die natürlichen Bestände vernichtet und ersetzt hatten, sind sie aufeinander losgegangen.«
    »Sie waren zu hungrig, um sich zu paaren?«
    »Durchaus möglich. Oder sie hatten zu große Schwierigkeiten, sich in der freien Wildbahn zurechtzufinden. Stellen Sie sich einen mächtigen Baum vor, der von einem Sturm entwurzelt wird, während die mickrigen kleinen Krüppelkiefern überleben. Die Natur neigt dazu, alle Mutanten auszusortieren, die sich nicht in das System einfügen.«
    »Es gibt noch eine andere Möglichkeit«, sagte Gamay.
    »Hat Dr. Barker nicht erwähnt, man könne genmanipulierte Fische von vornherein sterilisieren, damit sie sich nicht von selbst vermehren?«
    »Ja, das ist absolut denkbar, aber es würde sehr komplizierte genetische Eingriffe erfordern.«
    »Wie sehen Ihre weiteren Pläne aus?«, fragte Paul.
    »Wir werden noch ein paar Tage lang versuchen, möglichst viele Exemplare zu fangen. Dann nehme ich alles mit nach Montreal und katalogisiere die Gene.
    Vielleicht passt manches davon zu den Daten in meinem Computer, und eventuell wird es uns möglich sein, den Urheber zu ermitteln.«
    »Tatsächlich?«
    »Aber sicher. Ein genetisches Programm ist fast so gut wie eine Unterschrift. Ich habe Dr. Barker bereits über meinen Fund in Kenntnis gesetzt. Frederick ist in dieser Hinsicht ein echtes Genie.«
    »Sie halten sehr viel von ihm«, erwiderte Paul.
    »Wie schon gesagt, er ist brillant. Ich wünschte nur, dass er nicht mit dieser Firma zusammenarbeiten würde.«
    »Apropos Firma, es soll hier irgendwo in der Gegend eine Fischfabrik geben. Könnte die etwas hiermit zu tun haben?«
    »Inwiefern?«
    »Keine Ahnung. Womöglich durch Umweltverschmutzung. Wie diese zweiköpfigen Frösche, die man manchmal in verseuchten Gewässern findet.«
    »Interessante Theorie, aber eher unwahrscheinlich. Es gäbe eventuell ein paar Missbildungen oder tote Fische, doch dieses Ungeheuer ist kein Zufall. Und man hätte auch bei anderen Spezies Veränderungen bemerkt, was anscheinend nicht eingetreten ist. Ich habe einen Vorschlag. Wir fahren raus und ankern über Nacht in der Nähe der Fischfabrik. Morgens ziehen wir dann einige Bahnen mit dem Netz. Wie lange können Sie an Bord bleiben?«
    »So lange wie Sie uns ertragen können«, antwortete Paul.
    »Wir möchten uns nicht aufdrängen.«
    »Keine Sorge.« Er legte den Lachs zurück in die Kühlbox. »Sie werden vielleicht von selbst die Lust daran verlieren, wenn Sie Ihre Unterkunft sehen.«
    Die Kabine war kaum größer als die beiden Kojen, die sie beherbergte. Nachdem Throckmorton gegangen war, versuchte Paul, seinen zwei Meter drei langen Körper in die untere Schlafstelle zu quetschen, aber die Beine hingen über den Rand.
    »Mir geht nicht aus

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