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Tödliche Beute

Tödliche Beute

Titel: Tödliche Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Waffensammlung aufbewahrte. Genau genommen war Joe ein Schiffsingenieur, aber seine Arbeit beim Team für Sonderaufgaben erforderte mitunter den Einsatz drastischer Mittel. Im Gegensatz zu Austin, der einen von der Firma Bowen modifizierten Revolver bevorzugte, griff Zavala bei Bedarf auf die unterschiedlichsten Waffen zurück und wusste sie für gewöhnlich mit tödlicher Präzision zu handhaben. Nun musterte er die Auswahl in seinem Schrank und fragte sich, womit man wohl am besten einem skrupellosen multinationalen Konzern und dessen Privatarmee gegenübertrat, falls gerade keine Neutronenbombe zur Verfügung stand. Schließlich griff er nach einer Ithaca 37, einer Repetierschrotflinte, wie sie auch von den SEALs in Vietnam benutzt worden war. Ihm gefiel vor allem die hohe Schussfrequenz.
    Sorgfältig verstaute Joe die Pumpgun nebst ausreichend Munition in einem Koffer und war kurz darauf unterwegs zum Dulles Airport. Er fuhr mit offenem Verdeck und genoss jeden Meter, weil er wusste, dass er den Wagen vor Ende des Auftrags nicht wiedersehen würde. In einer entlegenen Ecke des Flughafengeländes parkte er bei einem Hangar, wo einige Mechaniker letzte Hand an einen NUMA-Learjet legten. Joe drückte der Korvette einen Kuss auf den Kotflügel, verabschiedete sich bekümmert und ging an Bord der Maschine.
    Er prüfte soeben den Flugplan nach, als Austin mit Ben Nighthawk im Schlepptau eintraf. Kurt machte Zavala mit dem jungen Indianer bekannt, und Nighthawk schaute sich suchend um.
    »Keine Angst«, sagte Austin, dem Nighthawks bestürzte Miene nicht entging. »Joe sieht nur aus wie ein Gangster.
    In Wahrheit weiß er, wie man einen Jet fliegt.«
    »Ganz recht«, sagte Zavala und blickte von dem Klemmbrett auf. »Ich habe einen Fernkurs belegt. Nur der Teil mit der Landung war noch nicht dran.«
    Austin wollte auf jeden Fall verhindern, dass Ben verschreckt die Flucht ergriff. »Joe macht gern Scherze«, erklärte er.
    »Deswegen mache ich mir keine Sorgen. Es ist nur … na ja, ist das alles? Ich meine, bloß
wir?
«
    Zavala lächelte. »So etwas hören wir oft«, sagte er und musste an Beckers anfängliche Skepsis denken, als er und Austin zur Rettung der Seeleute eingetroffen waren. »Ich entwickle allmählich einen Minderwertigkeitskomplex.«
    »Das hier ist kein Selbstmordkommando«, sagte Austin.
    »Wir bekommen unterwegs Verstärkung. Bitte machen Sie es sich in der Zwischenzeit bequem. In der Kanne dort ist Kaffee. Ich werde Joe im Cockpit zur Hand gehen.«
    Sie erhielten sehr bald ihre Startfreigabe und hoben in Richtung Norden ab. Dank einer Reisegeschwindigkeit von achthundert Kilometern pro Stunde überquerten sie bereits nach rund drei Stunden die Gewässer des Sankt-Lorenz-Golfs und landeten auf einem kleinen Küstenflugplatz. Rudi Gunn hatte herausgefunden, dass derzeit ein Forschungsschiff der NUMA im Golf unterwegs war. Austin, Zavala. und Nighthawk gelangten problemlos durch die kanadische Zollabfertigung und gingen wenig später an Bord des Schiffes, das den Hafen angelaufen hatte. Gemäß der vorher getroffenen Vereinbarung würde die
Navarra
sie fünfzehn Kilometer vor der Küste erwarten.
    Als sie sich der Jacht näherten, betrachtete Zavala das lange elegante Boot voller Bewunderung. »Hübsch«, sagte er.
    »Und nach dem schnittigen Aussehen zu urteilen, ist sie auch ziemlich schnell. Aber ich bezweifle, dass sie es mit Oceanus aufnehmen kann.«
    »Abwarten«, entgegnete Austin mit wissendem Lächeln.
    Die
Navarra
schickte ein Beiboot, um sie abzuholen.
    Aguirrez wartete an Deck und trug wie üblich sein schwarzes Barett in keckem Winkel über dem Ohr. Neben ihm standen die beiden muskulösen Männer, an die Kurt sich von seinem ersten Aufenthalt noch gut erinnern konnte.
    »Es freut mich, Sie wiederzusehen, Mr. Austin«, sagte Aguirrez und schüttelte ihm die Hand. »Wie schön, dass Sie und Ihre Freunde uns besuchen kommen. Das sind meine Söhne, Diego und Pablo.«
    Austin sah die beiden zum ersten Mal lächeln und bemerkte die Ähnlichkeit mit ihrem Vater. Er stellte Zavala und Nighthawk vor. Die Jacht nahm Fahrt auf, und sie begaben sich mit Aguirrez in den prächtigen Salon.
    Der Baske bat sie, Platz zu nehmen, und ein Steward brachte heiße Getränke und Sandwiches. Aguirrez erkundigte sich nach dem Verlauf ihrer Anreise und wartete geduldig ab, bis sie den Imbiss verzehrt hatten.
    Dann nahm er eine Fernbedienung und betätigte einen Knopf, woraufhin ein Stück der Wand nach oben glitt

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