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Tödliche Beute

Tödliche Beute

Titel: Tödliche Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Strömung bildeten sich vor dem Tor zahllose kleine Strudel. Austin biss die Zähne zusammen und hoffte inständig, Pia habe sich tatsächlich noch genau an die Worte ihres Vaters erinnern können. Als ihn nur noch wenige Meter von den tödlichen Felsen trennten, gab er Vollgas, zielte wie angewiesen leicht nach rechts und schoss mit ein paar Zentimetern Abstand mühelos durch die schmale Einfahrt.
    In der gewölbten Kammer wandte er sich flink nach links, hielt auf einen schmalen Felsspalt zu und gelangte in einen Kanal, der kaum breiter als das Boot war. Der Doppelender folgte dem S-förmigen Verlauf der Rinne und stieß dabei mehrmals an die mit Tang bewachsenen Wände. Schließlich erreichte Kurt ein rundes Becken von der Größe eines kleinen Swimmingpools. Die Wasseroberfläche war schwarz vor lauter Algen, und es roch in dem beengten Raum überwältigend nach Ozean.
    Austin hielt am Rand des Beckens und vertäute das Boot an einem kleinen Felsvorsprung. Dann legte er Schwimmweste und Ölzeug ab, erklomm ein paar natürlich entstandene Stufen und betrat eine Öffnung, die wie ein umgekehrtes Schlüsselloch aussah. Sofort schlug ihm ein muffiger Windhauch entgegen. Auf dem Weg durch den Felsspalt wurde dieser Luftzug gleich dem Atem eines Trompeters verstärkt und bewirkte das gespenstische Stöhnen der toten Seeleute.
    Kurt schaltete seine Taschenlampe ein und folgte einem Tunnel, der sich nach einer Weile zu einer großen Kammer verbreiterte. Drei kleinere Höhlen zweigten von hier ab, und neben jedem der Durchgänge war ein Fisch an die Wand gemalt. Austin hielt sich an Pias Weisung und folgte dem Symbol der Brasse. Schon bald fand er sich in einem verwirrenden Labyrinth aus Höhlen und Gängen wieder, in dem er sich ohne die schlichten Wegweiser hoffnungslos verirrt hätte. Nach einigen Minuten gelangte er in eine hohe Kaverne, deren Wände geglättet und mit vielen farbenfrohen Malereien verziert worden waren.
    Kurt erkannte die Büffel und Hirsche, die Pias Vater einst abgezeichnet hatte. Das Ocker und Rot leuchtete auch heute noch kraftvoll.
    Zu den Bildern gehörte eine Jagdszene, die Antilopen, Wildpferde und sogar ein Wollmammut umfasste. Jäger mit kurzen Kilts attackierten die Beute mit Speeren oder Pfeil und Bogen. Auch Alltägliches war dargestellt. Man sah prächtig gekleidete Gestalten in wallenden Gewändern, schlanke Segelschiffe, zwei- und dreistöckige Gebäude von anmutiger Konstruktion. Wenn man das Mammut berücksichtigte, musste es sich um Gemälde aus der Jungsteinzeit handeln, aber alles andere deutete eher auf eine Hochkultur hin.
    Austin folgte der Brasse durch eine Reihe kleinerer Höhlen und sah die Reste ehemaliger Feuerstellen. Dann jedoch stieß er auf Anzeichen einer Besiedlung deutlich jüngeren Datums: Er hörte unmittelbar vor sich leise Stimmen. Behutsam schob er sich an der Wand entlang vor und spähte um die nächste Ecke. Dahinter erstreckte sich eine Höhle von der Größe eines kleinen Lagerhauses, die offenbar natürlich entstanden, aber mit Sprengstoff und Presslufthämmern erweitert worden war. Von der hohen Decke hingen Scheinwerfer und erhellten Hunderte von Plastikkästen, gestapelt auf Holzpaletten.
    Aus dem Schatten beobachtete Austin ein Dutzend Männer in schwarzen Overalls bei der Arbeit. Sie luden Kisten von einem Gabelstapler auf ein Fließband um. Die Leute waren von gedrungener Statur und dunkelhäutig, genau wie die Männer in dem Patrouillenboot. Alle hatten hohe Wangenknochen und mandelförmige Augen, und ihr tiefschwarzes Haar war zu einer Ponyfrisur geschnitten.
    Nachdem sie ihre Arbeit beendet hatten, verließ die Hälfte der Gruppe den Raum, während die anderen noch ein paar Minuten lang aufräumten. Dann erteilte einer, dessen herrisches Auftreten den Vorgesetzten verriet, einen knappen Befehl, und auch diese Leute drängten zur Tür hinaus.
    Austin verließ sein Versteck und näherte sich den Kästen. Laut der mehrsprachigen Aufschrift enthielten sie veredeltes Fischfutter. Er kam an einem großen Tor vorbei, durch das die Kisten vermutlich in das Warenlager gelangten, und steuerte die Tür an, hinter der die Arbeiter verschwunden waren.
    Der nächste Raum enthielt einen riesigen runden Behälter, in dessen Seitenwände mehrere Schächte mündeten und aus dem Dutzende von Röhren und Pumpen entsprangen. "Austin folgerte, dass das Futter über die Schächte in den Tank eingefüllt, dort gemischt und dann durch das Netzwerk aus Rohrleitungen in

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