Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliche Geschäfte

Tödliche Geschäfte

Titel: Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
gutes Wetter, aber sehr ruhig. Naples ist die erste richtige Stadt. Außerdem gibt es noch eine Reihe von Inseln wie Marco oder Sanibel. In der Hauptsache ein Eigentumswohnungsparadies für Rentner, schlicht, aber teuer. Für eine Eigentumswohnung in Naples muß man schon ein paar Millionen hinblättern.«
    »Sieht aus, als würden sie nach Westen weiterfahren«, sagte Sterling mit Blick auf die Limousine vor ihnen. Sie folgten Tanaka und nicht Sean, weil sie annahmen, daß Tanaka Sean schon im Blick behalten würde.
    »Und was liegt zwischen hier und Naples?« fragte Sterling.
    »Nicht viel«, erwiderte Wayne. »Bloß Alligatoren, Riedgras und Sumpfzypressen.«
    »Das gefällt mir überhaupt nicht«, sagte Sterling. »Sie spielen Tanaka direkt in die Hände. Wir können nur hoffen, daß sie nicht auch noch an irgendeinem entlegenen Parkplatz Rast machen.«
    Sterling warf einen Blick nach rechts. Er mußte zweimal hingucken. In dem blauen Wagen neben ihnen erkannte er ein vertrautes Gesicht. Es war Robert Harris, der Sicherheitschef des Forbes-Zentrums. Der Mann war ihm gestern erst vorgestellt worden.
    Sterling machte Wayne auf Harris aufmerksam und erklärte, wer er war. »Das irritiert mich«, sagte er. »Warum sollte Mr. Harris Sean Murphy folgen? Er wird die ganze Situation nur unnötig komplizieren.«
    »Ob er von Tanaka weiß?« fragte Wayne.
    »Das kann ich mir nicht vorstellen«, erwiderte Sterling. »So dumm würde Dr. Mason nicht sein.«
    »Vielleicht fährt er auf die Schnalle ab«, schlug Wayne vor. »Vielleicht folgt er der Reardon und nicht Murphy.«
    Sterling seufzte. »Es ist wirklich irritierend, wie schnell eine Operation schieflaufen kann. Noch vor einer Minute war ich zuversichtlich, den Lauf der Ereignisse unter Kontrolle zu haben, weil wir den Informationsvorsprung besitzen. Unglücklicherweise kann man davon nicht mehr länger ausgehen. Mich beschleicht das unangenehme Gefühl, daß der Zufall zu einem entscheidenden Faktor werden könnte. Es gibt auf einmal zu viele Variable.«
     
    Brian hatte kein Gepäck aufgegeben, sondern trug lediglich eine Umhängetasche und seinen Aktenkoffer bei sich. Nachdem er das Flugzeug verlassen hatte, begab er sich direkt zum Hertz-Schalter. Nach einer kurzen Fahrt mit dem Hertz-Pendelbus fand er seinen Mietwagen auf dem Parkplatz der Autoverleihfirma, einen cremefarbenen Lincoln.
    Ausgerüstet mit einem detaillierten Stadtplan von Miami, fuhr Brian zunächst zur Forbes-Residenz. Er hatte mehrmals erfolglos versucht, Sean vom Flughafen in Boston aus zu erreichen. Besorgt hatte er aus dem Flugzeug Kevin angerufen, der ihm jedoch versichert hatte, daß die Polizei seinen Bruder noch nicht aufgegriffen hatte.
    In der Forbes-Residenz klopfte Brian an Seans Tür, doch niemand öffnete. In der Hoffnung, daß Sean bald zurückkommen würde, hinterließ Brian eine Nachricht, daß er in der Stadt sei und im Colonnade Hotel wohnte, dessen Telefonnummer er ebenfalls notierte. Als er den Zettel gerade unter Seans Tür hindurchschob, ging die Tür gegenüber auf.
    »Suchen Sie Sean Murphy?« fragte ein junger Mann in Jeans und mit nacktem Oberkörper.
    »Ja«, erwiderte Brian und stellte sich als Seans Bruder vor.
    Auch Gary Engels stellte sich vor. »Sean war heute nachmittag gegen halb drei hier«, sagte er. »Ich habe ihm erzählt, daß die Polizei nach ihm gesucht hat, und da ist er nicht lange geblieben.«
    »Hat er gesagt, wo er hinwollte?« fragte Brian.
    »Nein«, sagte Gary. »Aber er hatte einen Koffer und einen Kleidersack bei sich, als er ging.«
    Brian bedankte sich bei Gary und kehrte zu seinem Mietwagen zurück. Die Tatsache, daß Sean mit Gepäck aufgebrochen war, klang wenig vielversprechend. Brian hoffte nur, daß sein Bruder nicht so dumm war, sich einer möglichen Verhaftung durch Flucht entziehen zu wollen, obwohl man bei Sean leider mit allem rechnen mußte.
    Brian machte sich auf den Weg zum Forbes-Zentrum. Obwohl die Telefonzentrale nicht besetzt war, ging er davon aus, daß das Gebäude nicht verschlossen sein würde, was auch nicht der Fall war. Er betrat das Foyer.
    »Ich suche Sean Murphy«, erklärte er dem Wachmann. »Mein Name ist Brian Murphy. Ich bin Seans Bruder aus Boston.«
    »Er ist nicht hier«, sagte der Wachmann mit einem schweren spanischen Akzent. Er warf einen Blick in eine dicke Kladde, die vor ihm auf dem Tisch lag. »Er ist um vierzehn Uhr zwanzig gegangen und um fünfzehn Uhr fünf zurückgekommen. Dann ist er um fünfzehn Uhr

Weitere Kostenlose Bücher