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Tödliche Geschäfte

Tödliche Geschäfte

Titel: Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Computer mit etlichen Modems stand. Ein ebenfalls verglaster kleiner Lift von der Größe eines Speiseaufzugs nahm eine weitere Wand ein. Darin lagerten Dokumente, die aussahen wie Krankenakten.
    »Das ist der wichtigste Raum von allen!« sagte Claire lächelnd. »Hier werden die Rechnungen für die stationäre und ambulante Versorgung geschrieben und verschickt. Diese armen Menschen schlagen sich mit den Krankenversicherungen herum. Außerdem stellen sie meinen Gehaltsscheck aus.«
    Nachdem er mehr von der Verwaltung gesehen hatte, als ihm lieb war, führte Claire Sean endlich nach unten zu den Laboreinrichtungen, die sich in den mittleren fünf Stockwerken des Gebäudes befanden.
    »Im ersten Stock sind die Vortragssäle, eine Bibliothek und die Sicherheitsabteilung untergebracht«, leierte Claire herunter, als sie den sechsten Stock betraten. Sean folgte ihr durch einen langen Flur, der auf beiden Seiten von Labors gesäumt war. »Dies ist das Zentrum der Forschungsabteilung. Hier stehen auch die meisten Geräte.«
    Sean steckte seinen Kopf in diverse Labore und war ziemlich bald enttäuscht. Er hatte futuristische Einrichtungen erwartet, luxuriös und mit der neuesten Technologie ausgestattet. Statt dessen sah er ganz normale Räume mit Standardausrüstung. Wenn sie in einem Labor jemanden antrafen, stellte Claire ihn vor. So wurde er nacheinander mit David Lowenstein, Arnold Harper, Nancy Sprague und Hiroshi Gyuhama bekannt gemacht. Von diesen vier Menschen zeigte nur Hiroshi ein mehr als flüchtiges Interesse an ihm. Er verbeugte sich tief, als er ihm vorgestellt wurde, und schien ernsthaft beeindruckt, als Claire erwähnte, daß Sean von Harvard kam.
    »Harvard ist eine sehr gute Universität«, sagte Hiroshi mit schwerem Akzent.
    Auf ihrem Weg den Flur hinunter fiel Sean auf, daß die meisten Räume leer waren.
    »Wo sind denn alle?« fragte er.
    »Sie haben bereits so ziemlich die gesamte Belegschaft der Forschungsabteilung kennengelernt«, antwortete Claire. »Es gibt noch einen Techniker namens Mark Halpern, aber ich kann ihn im Moment nirgends entdecken. Zur Zeit haben wir noch nicht viel Personal, obwohl, wie man hört, in nächster Zeit eine Erweiterung geplant ist. Wie alle Unternehmen haben auch wir magere Zeiten hinter uns.«
    Sean nickte, aber die Erklärung trug wenig dazu bei, seine Zweifel zu zerstreuen. Angesichts derart beeindruckender Resultate bei der Behandlung von Medulloblastomen hatte er eine große Schar von Wissenschaftlern erwartet, die auf Hochtouren vor sich hinforschte. Statt dessen wirkten die Räumlichkeiten ziemlich verlassen, was Sean wieder an Ramirez’ beunruhigende Bemerkung erinnerte.
    »In der Sicherheitsabteilung hat man mir erzählt, daß einige Forscher verschwunden sind. Wissen Sie irgend etwas darüber?«
    »Nicht viel«, gab Claire zu. »Das war letztes Jahr, und es hat deswegen einen Riesenaufruhr gegeben.«
    »Was ist passiert?«
    »Sie sind tatsächlich verschwunden«, sagte Claire. »Sie haben alles zurückgelassen: ihre Wohnungen, ihre Autos, sogar ihre Freundinnen.«
    »Und man hat sie nie gefunden?« fragte Sean.
    »Doch, sie sind schon wieder aufgetaucht«, sagte Claire. »Die Klinikleitung spricht nicht gerne darüber, aber offenbar arbeiten sie jetzt für eine Firma in Japan.«
    »Sushita Industries?« fragte Sean.
    »Das weiß ich nicht«, erwiderte Claire.
    Sean hatte schon davon gehört, daß Firmen einander Mitarbeiter abwarben, aber daß es heimlich geschah, war ihm neu. Und dann gleich nach Japan. Ihm wurde klar, daß das wahrscheinlich nur ein weiteres Indiz dafür war, wie rasch sich die Zeiten im Bereich der Biotechnologie änderten.
    Vor einer dicken Tür aus getöntem Glas, die den Zugang zum anderen Teil des Flurs versperrte, blieb Claire stehen.
    KEIN ZUTRITT stand in Blockbuchstaben darauf. Sean sah sie an und erwartete eine Erklärung.
    »Dahinter befindet sich der Hochsicherheitstrakt«, sagte sie.
    »Können wir ihn uns ansehen?« fragte Sean. Er drückte die Nase an die Tür, schirmte die Augen mit den Händen ab und spähte durch das dunkle Glas. Alles, was er sah, waren weitere Türen, die von dem Korridor abgingen.
    Claire schüttelte den Kopf. »Betreten verboten«, sagte sie. »Hier führt Dr. Levy die meisten ihrer Forschungsarbeiten durch. Zumindest, wenn sie in Miami ist. Sie pendelt zwischen Miami und Key West, wo sich unser Labor Basic Diagnostics für Grundlagenanalysen befindet.«
    »Was ist das?« fragte Sean.
    Claire

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