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Tödliche Geschäfte

Tödliche Geschäfte

Titel: Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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blinzelte und sagte hinter vorgehaltener Hand, als würde sie ein Geheimnis verraten: »Es ist eine Art Filiale der Forbes-Klinik«, sagte sie. »Dort werden Basisanalysen sowohl für unsere Klinik als auch für einige weitere Krankenhäuser in den Keys durchgeführt. Leider gibt es einige Unternehmens- und steuerrechtliche Probleme wegen der Landesgesetzgebung des Staates Florida.«
    »Und wieso können wir da nicht rein?« fragte Sean, auf die Glastür weisend.
    »Dr. Levy sagt, es bestünde irgendein Risiko, aber ich weiß auch nicht, worum es geht. Ich bin, ehrlich gesagt, ganz froh, daß ich draußen bleiben muß. Aber fragen Sie sie selbst. Sie wird Ihnen die Einrichtung gerne zeigen.«
    Sean war sich nicht sicher, ob Dr. Levy ihm nach ihrer ersten Begegnung noch irgendeinen Gefallen tun würde. Er packte den Türknauf und öffnete die Tür einen Spalt. Man hörte ein leises Zischen, als sich der Unterdruck ausglich.
    Claire packte seinen Arm. »Was machen Sie denn da?« rief sie entsetzt.
    »Ich war nur neugierig, ob abgeschlossen ist«, sagte er und ließ die Tür wieder zufallen.
    »Sie sind vielleicht eine Nummer«, meinte sie.
    Sie gingen den Flur zurück und stiegen ein Stockwerk tiefer. Der fünfte Stock wurde auf einer Seite des Flures von einem großen Labor beherrscht, gegenüber lag eine Reihe von kleineren Büros. Claire führte Sean in das große Labor.
    »Man hat mir gesagt, daß Sie in diesem Labor arbeiten werden«, sagte Claire. Sie schaltete die Deckenbeleuchtung ein. Gemessen an den Labors, in denen Sean am MIT und in Harvard gearbeitet hatte, wo die Kämpfe um Laborplätze so verbissen waren, daß sie bereits zur Legende geworden waren, war es ein riesiger Raum. In der Mitte befand sich ein verglastes Büro mit Schreibtisch, Telefon und Computerterminal.
    Sean wanderte umher und betrachtete die Ausstattung. Sie war schlicht, aber funktional. Die imponierendsten Ausrüstungsgegenstände waren ein Lumineszenz-Spektrophotometer und ein binokulares Fluoreszenzmikroskop. Sean dachte, daß er damit unter den richtigen Umständen eine Menge Spaß haben könnte, war sich jedoch nicht sicher, ob das Forbes-Krebsforschungszentrum die passende Umgebung dafür bot, zumal ihm dämmerte, daß er in nächster Zeit wahrscheinlich allein in diesem riesigen Raum arbeiten würde.
    »Wo sind die Reagenzien und dergleichen?« fragte er.
    Claire machte ihm ein Zeichen, ihr zu folgen, und gemeinsam stiegen sie wieder ein Stockwerk tiefer, wo Claire ihm einen Vorratsraum zeigte. Dieser war für Sean die bisher beeindruckendste Räumlichkeit der ganzen Klinik. Hier fand sich alles, was ein molekularbiologisches Labor brauchte. Es gab sogar eine reichhaltige Auswahl an Zellreihen vom National Institute of Health.
    Nach einem flüchtigen Rundgang durch die übrigen Laboreinrichtungen führte Claire Sean in den Keller. Mit gekräuselter Nase führte sie ihn in den Raum, wo die Tiere gehalten wurden. Hunde bellten, Affen starrten sie wütend durch die Gitterstäbe an, Ratten und Mäuse huschten in ihren Käfigen hin und her. Die Luft war feucht und von einem stechenden Geruch erfüllt. Claire stellte Sean Roger Calvet vor, den Tierpfleger der Klinik. Er war ein kleiner Mann mit einem ausgeprägten Buckel.
    Sie blieben nur eine Minute, und als die Tür wieder hinter ihnen ins Schloß gefallen war, wirkte Claire sichtlich erleichtert. »Das ist für mich immer der unangenehmste Teil der Tour«, gestand sie. »Ich weiß nicht genau, wie ich eigentlich zum Tierschutz stehe.«
    »Tierversuche sind grausam«, räumte Sean ein. »Aber wir brauchen sie. Mir macht es bei Ratten und Mäusen nicht so viel aus wie bei Hunden oder Affen.«
    »Ich soll Ihnen auch noch das Krankenhaus zeigen«, sagte Claire. »Haben Sie Lust?«
    »Warum nicht?« sagte Sean, der Claires Gesellschaft sehr angenehm fand.
    Sie nahmen den Aufzug zurück in den zweiten Stock und gingen über die Fußgängerbrücke zur eigentlichen Klinik hinüber. Die Türme standen knapp zwanzig Meter voneinander entfernt.
    Der zweite Stock des Klinikgebäudes beherbergte die diagnostischen Einrichtungen und Behandlungszimmer sowie die Intensivstation und die Operationssäle. Außerdem befanden sich hier noch das chemische Labor, die Radiologie, das Schreibzimmer und das Archiv. Claire machte Sean mit ihrer Mutter bekannt, die als eine der medizinischen Archivarinnen hier arbeitete.
    »Wenn ich Ihnen irgendwie behilflich sein kann«, sagte Ms. Barington, »rufen Sie mich

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