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Tödliche Grenze im All

Tödliche Grenze im All

Titel: Tödliche Grenze im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Berry
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nicht.“
    „Auch in meinem Traum war es so. Irgendein Bauwerk.“
    Rumbold nickte. „Das dachte ich mir. Wir haben alle das gleiche geträumt – oder nicht?“ Er sah erst Hennessey an, dann McOrdle.
    Sie nickten gleichzeitig.
    „Und was soll daraus hervorgehen?“
    „Es geht daraus hervor, daß alles, was mit uns geschehen ist, schon begann, ehe der Superantrieb eingeschaltet wurde. Und demzufolge ist McOrdles Theorie über Geschwindigkeit und vierte Dimension nicht anwendbar. Nein – all das hat mit Physik nichts zu tun, dessen bin ich sicher.“
    „Wieder die Gespenster, Rumbold, was?“ sagte Hennessey ironisch.
    „Nicht unbedingt Gespenster, nein, keineswegs. Ich meine folgendes: Wir träumten doch, und es war bei allen der gleiche Traum, nicht wahr?“
    „Richtig.“
    „Wenn Sie einen Fachausdruck dafür haben wollen – er lautet: kollektive Halluzinationsträume. Wichtiger als all das ist, daß es prophetische Träume waren. Was wir träumten, hat sich auch eingestellt. Hier stehen wir auf der schwarzen Ebene, die uns im Traum erschien.
    Natürlich können Sie immer noch sagen, daß die Träume bloß Vorahnungen waren, weil wir uns im Unterbewußtsein im klaren waren, was uns passieren würde – in diesem Fall könnten Sie sich der Theorie McOrdles beziehungsweise Stillwaters bedienen. Aber ich glaube nicht, daß das gerechtfertigt wäre.“
    Nolan hatte in die Ferne gesehen. Er wandte sich um und fragte: „Und wie lautet dann Ihre Theorie, Rumbold?“
    „Ich glaube, daß wir uns auf jeden Fall hier wiedergefunden hätten, mit oder ohne Benutzung der Superantriebs. Wahrscheinlich sind wir in der vierten Dimension oder jedenfalls in einer anderen Daseinsebene. Ich meine, es war auf jeden Fall vorgesehen, daß wir uns in einem bestimmten Zeitpunkt hier befinden sollten, mit oder ohne Superantrieb.“
    „Vorgesehen?“ Das war Hennessey.
    „Ja – vorgesehen. Irgendwer oder irgend etwas plante das mit ganz bestimmter Absicht.“
    „Und diese Absicht wäre?“ fragte Hennessey.
    „Ich weiß es nicht“, erwiderte Rumbold.
    „Sehen Sie – da!“ rief Nolan aus.
    In der Ferne, wohin er wies, war, mit dem Himmel verschmelzend, aber dennoch erkennbar, ein Gebäude zu sehen.
    „Ein Laboratorium“, sagte Nolan.
    „Eine Kathedrale“, erwiderte Rumbold.
    „Ein Palast“, meinte McOrdle.
    „Wo denn, wo – wovon redet ihr denn?“ erkundigte sich Hennessey aufgebracht und starrte wild dorthin, wohin die anderen starrten, weit vorgebeugt, als könne er dadurch besser sehen.
    „Das Gebäude dort. Dort drüben!“ Rumbold hatte Hennesseys Arm gepackt und wies in die Richtung.
    Aber Hennessey sah nichts.
    Die anderen freilich sahen es klar und deutlich.
    Nolan erschien es als ein mächtiges Gebäude – ein Laboratorium aus schwarzem Beton und schimmerndem Glas. Er hatte das Gefühl, es müsse ein Laboratorium sein. Es war sehr groß, und Nolan wunderte sich, daß er es bei seiner Größe nicht schon viel früher bemerkt hatte. Über die Front zogen -sich ganze Reihen von Fenster, es war von Beobachtungstürmen überragt, und es besaß lange Rampen, auf denen Raumschiffe starten und landen konnten. Ein imponierendes Bauwerk!
    So sah es Nolan.
    Für Rumbold sah es anders aus. Das Gebäude erschien ihm als gloriose Kathedrale, die ihre Türme hoch in den Himmel schickte – in die Schwärze hinauf. Die Kathedrale war ein Denkmal der Macht und der Majestät, mit riesigen Fenstern, funkelnd in allen Farben, und durch die Mauern brachen die Töne einer mächtigen Orgel. Das Gebäude glich fast den alten Domen auf der Erde, als sie noch standen und nicht, wie jetzt, nach zwei Atomkriegen in Schutt und Asche lagen.
    McOrdle sah das Bauwerk als Palast. Ein Palast wie im Märchen, mit vielen spitzen Türmen und großen Treppen.
    Und für Hennessey stand überhaupt nichts dort.
    „Ihr seid verrückt!“ tobte er. „Es ist überhaupt nichts dort. Es ist nur die schwarze Ebene da. Sonst nichts – gar nichts!“
    „Für Sie ist vielleicht nichts da“, sagte Rumbold.
    „Wie meinen Sie das?“
    „Wie ich es sagte. Wenn wir in der vierten Dimension sind und wenn das alles absichtlich so eingerichtet wurde, dann sieht jeder von uns nur das, was er zu sehen erwartet. Für jeden von uns ist das Bauwerk anders. Ich sehe eine Kathedrale, Nolan sieht ein Laboratorium und so weiter. Weil Sie sich noch an die Logik und an Ihren sogenannten nüchternen Verstand klammern, sehen Sie gar nichts.“
    „Dann bin ich der

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