Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliche Grenze im All

Tödliche Grenze im All

Titel: Tödliche Grenze im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Berry
Vom Netzwerk:
behaupten“, sagte der Präsident. „Vertrautheit schafft eher Zuneigung. Wir haben das Gefühl, daß wir nun die Planer wirklich gut kennen. Sie sind nicht Ungewisse Mächte, die unser Leben beherrschen. Wir akzeptieren sie einfach als Dinge, die nun mal so eingerichtet sind. Die Planer stören uns nicht in unserem Tun, denn wir haben erkannt, daß sie nicht existieren, um uns das Leben schwerzumachen, oder um es zu erleichtern, sondern nur, um uns zu beobachten.“
    „Und wer hat die Planer geschaffen?“ flüsterte Wade, der kaum auf die Worte des Präsidenten achtete. „Wie erwachsen muß man sein, bis einem das erklärt wird?“
    Aber niemand antwortete ihm.
     
    *                     *
    *
     
    Wade, Waring und van Carlsberg verließen noch am gleichen Abend den Mars. Ein Marsschiff brachte sie zur Erde, auf der sie kurz nach Tagesanbruch eintraten.
    Der Flughafen war in gleißendes Sonnenlicht getaucht. Raumpiloten liefen hierhin und dorthin, auch Passagiere waren schon zu sehen.
    „Was für eine Story werden die zu sehen bekommen!“ sagte Wade. „Was für unerhörte Nachrichten, was für Sensationen.“
    Aber die Stimme war dabei völlig tonlos.
     
12. Kapitel
     
    Yyrmac folgte mit seinen Blicken dem Marsschiff, das mit den Gästen von der Erde startete, um sie zurückzubringen.
    Als es verschwunden war, wandte er sich an den Präsidenten.
    „Ich wüßte gern, wie das alles ausgeht“, sagte er darauf.
    Der Präsident starrte noch dorthin, wo das Schiff verschwunden war. Er schüttelte den Kopf. „Ich weiß es auch nicht“, sagte er langsam. „Ich glaube natürlich, daß Wade sich verhalten wird, wie er sagte. Er wird die Filme in geschickter Aufmachung in seinen Newscreen laufen lassen. Ob die Erdleute alles glauben, ist freilich eine ganz andere Frage. Ich kann mir übrigens ganz gut vorstellen, daß Wade erheblichen Kummer mit seiner Regierung hat, wenn sie entdeckt, was für eine Sache er da publik machen will.“
    „Nehmen wir an, es wird ihm nicht verboten. Was dann? Besteht Ihrer Meinung nach Aussicht, daß die Erdleute die ganze Geschichte nicht für einen gut erfundenen Schwindel halten?“
    „Keine Ahnung. Wahrscheinlich werden viele es glauben, viele aber nicht. Es kann zu einer Panikstimmung kommen, eine Panik kann auch wirklich ausbrechen. Was aber auch geschehen mag – auf jeden Fall ist es das Ergebnis eines Versuches, ob die Erdleute wirklich so unreif sind, wie die Planer annehmen. Ich glaube ja, daß sich die Planer irren.“
    Sie gingen auf ihre wartenden Wagen zu. An der Tür seines Fahrzeuges blieb der Präsident stehen, um das Gespräch mit Yyrmac fortzusetzen.
    „Wenn die Erdleute die Existenz der Planer in vernünftiger Weise hinnehmen und damit beweisen, daß sie nicht kindisch sind, können wir frei mit ihnen zusammenarbeiten. Sie sind eine junge, stürmische Rasse – und wir sind schon reichlich alt. Es kann durchaus einmal so weit kommen, daß wir froh sein werden, wenn wir mit den Erdleuten auf gutem Fuße stehen. Und vielleicht ist das schon eher der Fall, als wir jetzt denken.“
     
    *                     *
    *
     
    Es war Nacht.
    Im Newscreen-Gebäude war nur in Wades Büro und im Nachtflügel Licht. Wade saß an seinem Tisch.
    Er hatte das Bündel goldener Folien gelesen, das der Marspräsident ihm gegeben hatte, ehe er ihn zu Waring und dem Zeithirn führte.
    Er hatte den Bericht wieder und immer wieder gelesen und überlegte, wie die Story aufgemacht werden müßte, um auf jeden Newscreen im ganzen Lande übertragen werden zu können. Er war noch immer nicht ganz sicher, ob er auch das Richtige tat. Es konnte Verzweiflung auslösen, Panik, Gewaltakte … Die Menschheit konnte das als eine Art von Weltende oder Weltuntergang auffassen. Und für all das würde er verantwortlich sein …
    Wieder blätterte er in den goldenen Folien.
    Kinder, unreife Menschen, dachte er. Und daß sie es sind, muß ich ihnen schonend beibringen.
    Er hatte mit dem Marspräsidenten verabredet, eine Woche später auf den Mars zurückzukehren und mit Hilfe des Zeithirns das Schicksal von Hennesseys Schiff nachzuerleben, so wie Waring es getan hatte. Aber dieses Mal sollte alles auf Band aufgenommen werden. Bis zu diesem Zeitpunkt sollte niemand auch nur ein Wort von der Sache erfahren. Er hatte also eine Woche Zeit, eine Ankündigung und eine Einführung zu verfassen.
    Er sah zu den Sternen hinaus. Würde er sie je wieder wie früher betrachten

Weitere Kostenlose Bücher