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Tödliche Investitionen

Tödliche Investitionen

Titel: Tödliche Investitionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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trockenen Mund.
    »Ich saß die ganze Zeit auf einem dicken Stapel Pornos. Die musste ich alle einzeln durchblättern. Ich kann dir sagen, ich habe mir mehr Mösen angesehen, als ich in meinem Herbarium Pflanzen habe. Weißt du übrigens, dass ich an dem Samstag neun Richtige im Toto hatte?«
    »An welchem Samstag.«
    »An dem Samstag, an dem Reidun umgebracht wurde. Das heißt, sie wurde ja Sonntagmorgen umgebracht. Aber ich hatte neun Richtige in meinem festen System.«
    »Nein. Das wusste ich nicht. Aber was zum Teufel hat das mit dem Fall zu tun?«
    »Also, quer über die Titten einer Pornoqueen waren massenhaft Totozahlen notiert. Zwölf Stück davon gehörten zu meinem festen System.«
    »Ja und?«
    »Neben den Totozahlen stand eine Autonummer.«
    Frank Frølich nickte.
    »Das muss nicht bedeuten, dass das die Autonummer des Mörders ist«, erklärte Gunnarstranda.
    »Nein, das nicht«, gab Frølich angespannt zu.
    »Aber Johansen hatte diese Zeitschrift an dem Samstag vielleicht herumliegen. Immerhin hat er sich die Totozahlen notiert. Danach kann er alles Mögliche getrieben haben. Vielleicht hat er geschlafen. Er hat ja Reidun und Sigurd die ganze Nacht lang zugesehen. Jedenfalls besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass diese Autonummer zum Wagen des Mörders gehört. Bloß würde das vor Gericht niemals ausreichen.«
    »Jetzt sag schon, wem das Auto gehört, verdammt noch mal!«
    »Ich weiß es nicht. Das soll diese Dicke von der Zeitarbeitsfirma ja gerade herausfinden.«
    »Die Dicke?«
    Mehr konnte Frølich nicht sagen. Sie wurden unterbrochen. Endlich klingelte das Telefon. Der Kriminalhauptkommissar senkte den Kopf und notierte. Legte auf. Zeigte wortlos seinem Kollegen einen Zettel.
    Franken las. Mercedes 280, Modell 1990. Besitzerin: Sonja Lovise Hager.
    Frølich seufzte und hatte schon den Zündschlüssel umgedreht. »Lovise«, murmelte er und ließ den Motor aufdröhnen. Es gefiel ihm nicht, dass sie Lovise hieß. Er dachte an ihren Kopf hinter der Scheibe des kleinen Hondas mit dem Skisarg auf dem Dach.
    Gunnarstranda war blass geworden. Er zog die Blaulichtlampe aus dem Handschuhfach. »Fahr wie der Teufel!«, keuchte er. »Aber sieh zu, dass erst dieses Ding hier funktioniert.«

Neunundvierzig
    Der Kriminalhauptkommissar hatte das Mikrofon in der Hand und redete energisch hinein. Die Frau, die seine Anweisungen entgegennahm, antwortete ruhig wie eine Bahnaufsicht beim Abfertigen der U-Bahn. Dennoch war die Stimmung greifbar. Ihr Tonfall war eine Spur zu höflich. Kein Kichern, kein Scherz. Die Lage war ernst.
    Frølich dachte an eine Haushaltshilfe mit falsch geknöpfter Bluse. Gunnarstranda legte das Mikrofon beiseite.
    »Deshalb hatte die Haushaltshilfe solche Angst«, rief Frølich und schaltete die Sirene aus, als sie den Hoffsjef Løvenskiolds Vei erreicht hatten. »Sie muss alles gewusst haben.«
    Gunnarstranda nickte mit düsterer Miene.
    »Sonja liest ihren sturzbesoffenen Mann um halb vier vor dem Scarlet auf. Der Wirt hat erzählt, dass Engelsviken total weggetreten war. Vermutlich ist die Haushaltshilfe wach geworden, als sie nach Hause gekommen sind.«
    »Und Sonja Hager hat sich auf dieser Fahrt Mist anhören müssen, dass es gereicht hat«, flüsterte Gunnarstranda. »Sie ist in die Stadt gefahren, nachdem sie ihren Mann ins Bett gesteckt hatte. Die Haushaltshilfe hat sicher bemerkt, dass sie zurückgekommen ist, vielleicht haben sie sogar miteinander geredet, Sonja noch mit Blut an den Kleidern. Verdammt, wie konnten wir die Haushaltshilfe bloß vergessen!«
    Frølich gab keine Antwort. Er grauste sich bloß vor dem, was ihnen bevorstand, vor den Jungs mit schwerer Uniform, die durchs Gras robbten und vor der ganzen Dramatik.
    »Dann sind heute Davestuen und seine Jungs gekommen«, fuhr der andere fort. »Zufällig war sie da. Sie und Bregård auch. Sie muss begriffen haben, dass die Razzia mit uns zu tun hatte.«
    Franken schwieg. Dann ist sie losgefahren, um die Sache zu beenden, dachte er.
    Da.
    Ein kleiner blauer Honda stand schräg vor der riesigen Garage. Die Skibox geöffnet. Die Autotür stand sperrangelweit offen. Frølich hielt an. Seltsam, dass der Macho Bregård so ein Winzgefährt hat, dachte er und sprang hinaus.
    Ein Autoradio dröhnte in voller Lautstärke: »Fishing in Vælesj, fishing in Vælesj!«
    Er warf einen Blick in den Dachgepäckträger. Leer. Frølich bückte sich und schaute ins Auto. Da stand eine Schachtel Schrotkugeln, Eley Grand Prix; Kaliber

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