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Tödliche Investitionen

Tödliche Investitionen

Titel: Tödliche Investitionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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allein hier gesessen und die Verantwortung dafür übernommen, dass die Frau da oben noch am Leben ist. Du kennst nicht zufällig einen billigen Automechaniker?«
    Franken verkniff sich einen Witz über den Wagen des Chefs. »Ich kenne da einen unten in Kampen«, sagte er und pustete in seinen Kaffee. Er nahm sofort einen Schluck. »Wohnt in der WG von einer Bekannten von mir. Ist selbstständig.«
    »Geht das ohne Rechnung?«
    Franken quittierte den harschen Tonfall seines Chefs mit einem kurzen Schulterzucken. »Du hast gefragt, ob ich jemanden kenne, der billig ist.« Gunnastranda strich sich über das Kinn, wo eine ungleichmäßige Schicht von grauen Bartstoppeln gegen seine Hand rieb. »Klavestad hat gegen halb vier das Gebäude von Software Partners verlassen. Zusammen mit dieser Frau, Kristin Sommerstedt.«
    Frank Frølich drehte langsam den Kopf und war gleich ein wenig wacher. Er erinnerte sich an sie. An ihre langen Haare und das Kostüm, die Empfangsdame in der Eingangshalle.
    Gunnarstranda warf den Kopf herum. »Das ist ihre Wohnung.«
    »Kristin Sommerstedt war offenbar mit Reidun Rosendal befreundet.«
    »Aha. Jedenfalls ist sie mit Sigurd mit der U-Bahn zum Nationaltheater gefahren. Dort sind sie in ein Restaurant gegangen, haben zwei Stunden lang Wein getrunken, ganz schön feuchter Abend. Sie haben Händchen gehalten und ein paar Tränchen verdrückt. Danach haben sie einen Spaziergang über Aker Brygge gemacht, sind wieder zur U-Bahn zurück und kamen um halb acht gestern Abend hier an. Um half elf haben sie das Licht ausgemacht, und dann hat Jack mich angerufen.«
    Beide betrachteten die braune, breite Haustür.
    »Der Kerl hat wahrscheinlich munter rumgebumst, während ich mir verdammte Kopfschmerzen und eine Höllenlaune eingefangen habe.«
    Gunnarstranda gähnte und klopfte mit der Hand auf das Lenkrad. Frølich schenkte sich noch Kaffee nach und beobachtete, wie der Chef immer wieder auf die Uhr schaute.
    »Um Viertel vor gehen wir rein«, wiederholte Gunnarstranda und leckte sich über die Lippen. Seine Augen waren rot gerändert.
    Die Tür öffnete sich. Sie fuhren auf, entspannten sich aber wieder. Ein unbekannter Mann mit brauner Jacke und kurz geschnittenen Haaren trat aus dem Haus. Er stieg in einen Opel ein, der in ihrer Nähe geparkt stand. Gunnarstranda drehte sein Uhrarmband, als das Auto wegfuhr.
    »Vielleicht wollten sie ja ausschlafen«, tröstete Frank. Er spürte, dass der Kaffee irgendwo hinter seinen Augen ein Lebensfünkchen angezündet hatte.
    »Da oben ist erst vor einer halben Stunde das Licht angegangen und das auch nur hinter einem Fenster.«
    Wieder öffnete sich die Tür. Eine Frau mittleren Alters blieb für einen Moment unter dem kleinen Windfang stehen und holte tief Luft. Langsam zog sie ein Paar Handschuhe an und ging ruhig in Richtung U-Bahn die Straße entlang.
    Die Fenster beschlugen. Vorher war es schon schlimm gewesen, und der Dampf des Kaffees verstärkte das noch. Frank Frølich zog sich den einen Pulloverärmel über die Hand und wischte die Fenster sauber.
    Jetzt! Die Tür wurde geöffnet, und Sigurd Klavestad stand allein da. Gunnarstranda hatte schon sein Handy bereit, tippte eine Nummer ein, ohne den Blick von dem jungen Mann abzuwenden.
    Sigurd Klavestad war blasser geworden. Die Haut um seine Augen herum hatte eine ungesunde dunkle Färbung angenommen. Dieser Kontrast zu seiner weißen Haut ließ das Gesicht hohl aussehen. Seine langen Haare waren wie immer zu einem Pferdeschwanz gebunden.
    Frank hörte, wie eine Verbindung aufgebaut wurde. Endlich! Es klingelte. Der Mann ging langsam auf die Straße zu. Er ging ruhig, ohne Eile. Niemand nahm ab. Frølich öffnete die Autotür einen Spaltbreit. Das Telefon klingelte immer noch.
    »Hallo?«
    Eine leise, verschlafene Frauenstimme erklang plötzlich in der Hand des Kriminalhauptkommissars. Sie lebte noch.
    Langsam ließ Gunnarstranda das Handy sinken. Sigurd Klavestad war nun schon weit weg.
    »Bis dann!«, sagte Frank Frølich kurz und quetschte sich aus dem engen Auto.

Sechzehn
    Gunnarstranda starrte den beiden hinterher. Der Nebel hatte sich so weit gelichtet, dass Klavestad noch zu sehen war. Ein schmächtiger junger Mann in langer, schwarzer Jacke mit steifem und leicht unbeholfenem Gang. Frølich ein Stück dahinter. Groß, breitbeinig und leicht schwankend, die Hände in den Jackentaschen.
    Bald verschwand Klavestad im Strom der Menschen, die zur U-Bahn eilten. Und als der lange rote Zug endlich

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