Tödliche Investitionen
kleiner Affenarsch, dachte Gunnarstranda und lächelte sein breitestes Lächeln.
»Es geht um die Auseinandersetzung zwischen Ihnen und Software Partners.«
»Warum sollte die Sie etwas angehen?«
»Wussten Sie, wo Reidun Rosendal arbeitete?«
»Selbstverständlich.«
»Und trotzdem haben Sie mir Ihren Streit mit ihrem Arbeitgeber verschwiegen?«
»Wie hätte ich auf die Idee kommen sollen, dass diese Meinungsverschiedenheit für Ihre Ermittlungen wichtig sein könnte? Reidun Rosendal war eine untergeordnete Angestellte. Außerdem wurde die Klage zurückgezogen.«
Gunnarstranda blinzelte mit seinen schweren Augenlidern. »Ich kann Ihnen versichern, dass diese Angelegenheit ausschlaggebend für unsere Ermittlungen ist«, beteuerte er. »Aber das ist nicht das Wichtigste. Es geht darum, dass Sie kooperativer hätten sein sollen. Sie hätten uns die Sachlage unaufgefordert darlegen müssen.«
»Sie halten mich für nicht kooperativ?«
»Mehr als das. Sie behindern unsere Ermittlungen.«
Bjerke ließ das sacken, kam auf einen Gedanken, der ein nachsichtiges Lächeln hervorrief. »Kommen Sie unangemeldet, spät am Sonntagabend, hierher, um mich zu schikanieren?«
Das Lächeln erstarb, und er sagte: »Ja, ich habe Partners verklagt.«
Partners! Gunnarstranda schluckte den Jargon. »Die Klage gegen Partners ist zurückgezogen und die Sache deshalb aus der Welt.«
Bjerke hatte sich erhoben und breitete die Arme aus.
»Jetzt wissen Sie, was Sie wissen wollten. Haben Sie noch weitere Wünsche?«
Er ragte hoch über dem Polizisten auf und streckte ihm in arroganter Abschiedsgeste die Hand hin.
Gunnarstranda fragte sich kurz, ob dieser Mann wirklich so dumm sein konnte, wie er vorgab. Er lehnte sich zurück, um dieses wichtigtuerische Auftreten genauer zu betrachten. Er entdeckte die strengen Furchen in der glatten Haut des Mannes. Die zusammengezogenen Lippen. Nein. Der war nicht dumm. Nur ein ungewöhnlich gut getarntes Arschloch. Diese Erkenntnis sorgte dafür, dass er sich auf die Fortsetzung des Gesprächs freute. »Sie wissen vielleicht, dass in Reidun Rosendals Wohnung eingebrochen worden ist?«
»Ja, allerdings. Freitagnacht. Ich habe den Einbruch gemeldet. Wenn Sie Ihre Arbeit richtig machten, dann wüssten Sie das. Dann wüssten Sie auch, dass ich in dieser Angelegenheit wirklich schon ausreichend behelligt worden bin.«
»Sie sollten nicht so schlecht von uns denken, Bjerke.«
Der andere setzte sich wieder, seufzte. »Müssen wir die ganze Sache noch einmal durchkauen? Ich möchte bemerken, dass ich zwei ganze Stunden mit dieser Geschichte vergeudet habe. Nur weil ich den Einbruch gemeldet habe. Aber meinen Sie, auf meinen Anruf hin wäre jemand gekommen? Nein, man kommt, wenn die Leute schlafen. Morgens früh, ehe irgendwer im Haus aufgestanden ist.«
Er seufzte resigniert. »Zwei Idioten von der Polizei waren hier und haben jedes Wort notiert, das ich gesagt habe.«
»Wie haben Sie den Einbruch entdeckt?«
»Wie gesagt, das habe ich alles schon erzählt.«
Er schaute demonstrativ auf die Uhr. »Wenn es Ihnen also um den Einbruch geht, können wir vielleicht weiterreden, wenn Sie sich ausreichend informiert haben?«
»Sie denken viel zu schlecht von uns, Bjerke.«
»Wissen Sie, wie spät es ist?«
Gunnarstranda zwinkerte. »Wie haben Sie den Einbruch entdeckt?«
»Werde ich Sie schneller los, wenn ich antworte?«
»Wie haben Sie den Einbruch entdeckt?«
»Ich habe die Spuren gesehen.«
»Was haben Sie gesehen?«
»Ich habe gesehen, dass irgendwer die Wohnungstür aufgebrochen hatte.«
»Sonst nichts?«
»Ich habe das natürlich auch am Tor gesehen! Warum ersparen Sie uns nicht diese Wiederholungen? Ich begreife nicht, was das alles soll. Wie gesagt, zwei Ihrer Kollegen haben meine Aussage schon aufgenommen. Ich habe ihnen alles erzählt. Sie könnten allerlei Steuergelder sparen, wenn Sie sich vorher über alles informieren würden.«
Der Polizist ignorierte diesen Kommentar und fuhr ruhig fort: »Bei diesem Einbruch wundert mich so manches. Wissen Sie, die Wohnungstür war mit einem einfachen kleinen Brecheisen aufgebrochen worden, während das Torschloss mit einem Hammer oder Stein zerschlagen worden war.«
»Was wundert Sie daran?«
»Es wirkt so unprofessionell, irgendwie unbeholfen.« Gunnarstranda lächelte, als ob ihm plötzlich etwas eingefallen sei. »Amateurhaft«, fügte er hinzu. »Unsere Techniker meinen, dass der Schlag gegen das Torschloss dem Einbrecher nicht viel
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