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Tödliche Küsse

Tödliche Küsse

Titel: Tödliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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könnte.«
    »Ich werde es dich wissen lassen, wenn ich weiß, wie du mir helfen kannst.« Dieses Mal zog sie nur die Brauen in die Höhe, als seine freie Hand über ihren Oberschenkel glitt. »Falls du tatsächlich versuchen willst, die Sache hier in der Wanne durchzuziehen, brauchen wir sicher eine Taucherausrüstung.«
    Er schob sich langsam über sie, bis das Wasser gefährlich gegen den oberen Rand der Wanne schwappte und erklärte: »Oh, ich denke, wir schaffen es auch so.«
    Und wie um seine Behauptung zu beweisen, presste er seine Lippen auf ihren grinsenden Mund. Spät nachts, als sie schlafend in seinem Bett lag, starrte Roarke durch das Oberlicht über dem Bett nachdenklich in den sternenklaren Himmel. Sorge, die er vor ihr verborgen hatte, lag in seinem Blick. Ihrer beider Schicksale waren persönlich und auch beruflich miteinander verknüpft. Ein Mord hatte sie zusammengeführt, und auch weiterhin würden Morde mit eisigen Fingern nach ihrem Leben greifen. Die Frau, die neben ihm in seinem Bett lag, verteidigte die Toten.
    So wie Cicely Towers oft die Toten verteidigt hatte, dachte er und fragte sich, ob sie nicht genau dafür mit ihrem eigenen Leben hatte zahlen müssen.
    Er versuchte, nicht allzu intensiv und allzu häufig darüber nachzudenken, wie Eve ihren Lebensunterhalt verdiente. Sie definierte sich über ihre Karriere als Polizeibeamtin. Dieser Tatsache war er sich stets bewusst.
    Und genau wie sie hatte auch er sich selbst zu dem gemacht, was er heute war. Er war ein Mann, der kaufte und verkaufte, der herrschte, der seine Macht und den Profit genoss.
    Doch kam ihm plötzlich der Gedanke, ob es nicht Bereiche seines Imperiums gab, die sie in Schwierigkeiten bringen könnten, kämen sie irgendwann ans Licht. Es stimmte, Mercury war sauber, doch das war nicht immer so gewesen. Und er besaß andere Firmen, Anteile an anderen Unternehmen, die in einer Grauzone angesiedelt waren. Schließlich hatte er als Kind und junger Mann selbst in einer Grauzone gelebt. Er hatte ein Talent für Aktivitäten am Rande der Legalität.
    Schmuggel, terrestrisch und interstellar, war ein profitables, unterhaltsames Geschäft. Die wirklich exzellenten Weine von Taurus Fünf, die leuchtend blauen Diamanten aus den Minen von Refini, das kostbare, durchschimmernde Porzellan aus der Künstlerkolonie auf dem Mars – all diese Dinge waren hier auf der Erde heiß begehrt.
    Es stimmte, er brauchte nicht länger die Gesetze zu umgehen, um hervorragend zu leben. Aber alte Gewohnheiten ließen sich nun einmal nicht so einfach abstellen.
    Das Problem blieb weiterhin bestehen: Was, wenn er Mercury nicht in ein legales Unternehmen umgewandelt hätte? Was er als harmloses Vergnügen ansah, hätte auf Eve gelastet wie ein Stein.
    Hinzu kam das beschämende Wissen, dass sie sich seiner trotz all dessen, was sie sich gemeinsam aufzubauen begonnen hatten, eindeutig immer noch nicht sicher war.
    Sie murmelte etwas und warf sich auf dem Bett herum. Es belastete ihn sehr, dass sie noch nicht einmal im Schlaf genug Vertrauen zu ihm fand, um sich, wenn es ihr schlecht ging, hilfesuchend zu ihm umzudrehen. Das müsste sich um ihrer beider willen unbedingt bald ändern.
    Fürs Erste jedoch würde er sich um die Dinge kümmern, die er kontrollieren konnte. Es wäre ganz einfach, ein paar Leute anzurufen und sie nach Cicely Towers zu befragen. Weniger einfach und aufwändiger wäre es, sämtliche seiner im grauen Bereich tätigen Unternehmen in saubere Firmen zu verwandeln – doch auch das würde gelingen, so viel stand fest.
    Er bedachte Eve mit einem nachdenklichen Blick. Sie schien gut zu schlafen, ihre Hand auf dem weichen Kissen war offen und entspannt. Er wusste dass sie manchmal von schlechten Träumen heimgesucht wurde. Heute Nacht jedoch schlief sie friedlich. In dem Vertrauen, dass es auch weiterhin so bliebe, glitt er lautlos aus dem Bett, um umgehend mit der Umsetzung seiner Pläne zu beginnen.
    Eve erwachte vom Duft nach frischem Kaffee. Echtem, aromatischem Kaffee aus Bohnen von Roarkes privater südamerikanischer Plantage. Der Luxus echten Kaffees, musste sie sich eingestehen, war das erste gewesen, woran sie sich nach ihrem Einzug bei Roarke gewöhnt hatte oder – besser noch - wovon sie abhängig geworden war.
    Sie verzog den Mund zu einem Lächeln und schlug die Augen auf.
    »Im Himmel kann’s nicht schöner sein als hier.«
    »Freut mich, dass du das denkst.«
    Sie lenkte den Blick aus ihren noch müden Augen dorthin, wo

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