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Tödliche Küsse

Tödliche Küsse

Titel: Tödliche Küsse
Autoren: J. D. Robb
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leitet eine saubere Abteilung. Ich leite saubere Ermittlungen. Und er wird auch nicht damit durchkommen, dass er deinen Namen nennt, um auch nur den Schatten eines Verdachts auf einen von uns zu werfen«, fuhr sie zornig fort. »Das war nämlich eindeutig seine Absicht. Darauf wollte er eindeutig hinaus.«
    »Ich mache mir seinetwegen nicht die geringsten Sorgen, Eve. Also solltest du es ebenfalls nicht tun.«
    »Ich mache mir keine Sorgen. Es kotzt mich ganz einfach an.« Sie schloss die Augen, atmete tief ein und langsam, ganz allmählich umspielte ein boshaftes Lächeln ihren Mund. »Ich habe eine hervorragende Idee, wie ich ihm diese Sache heimzahlen kann.« Sie öffnete ihre Augen wieder. »Was meinst du, wie es dem kleinen Bastard gefallen wird, wenn ich Furst kontaktiere und ihr ein Exklusiv-Interview gebe?«
    Roarke stellte seine Tasse auf den Tisch. »Komm her.«
    »Warum?«
    »Egal.« Er stand auf, ging zu ihr, umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen und gab ihr einen Kuss. »Ich bin vollkommen verrückt nach dir.«
    »Ich nehme an, das soll heißen, dass dir die Idee gefällt.«
    »Mein verstorbener, unbeweinter Vater hat mir eine wirklich wertvolle Lektion erteilt. ›Junge‹, sagte er eines Tages in der schleppenden Sprechweise des geübten Säufers. ›Wenn man einen Kampf gewinnen will, ist jedes Mittel recht. Man muss nur immer darauf achten, dass man seinen Gegner unterhalb der Gürtellinie trifft.‹ Ich habe das Gefühl, dass Morse noch vor Ende des heutigen Tages seine schmerzenden Eier halten wird.«
    »Nein, das wird er nicht.« Gut gelaunt erwiderte Eve den innigen Kuss. »Weil ich sie ihm bis dahin abgeschnitten haben werde.«
    Roarke erschauderte in gespieltem Entsetzen. »Bösartige Frauen sind wirklich attraktiv. Hast du nicht gesagt, du hättest noch ein paar Stunden Zeit?«
    »Jetzt nicht mehr.«
    »Das hatte ich befürchtet.« Er trat einen Schritt zurück und zog eine Diskette aus der Tasche. »Vielleicht macht dir das Ding die Arbeit etwas leichter.«
    »Was ist denn drauf?«
    »Ein paar Informationen über Towers Ex-Mann, über Hammett und über Mercury, die ich zusammengestellt habe.«
    Mit spitzen Fingern griff sie nach der Diskette. »Darum habe ich dich nicht gebeten.«
    »Nein, hast du nicht. Du hättest die Dinge auch anders in Erfahrung bringen können, aber dann hätte es wesentlich länger gedauert. Du weißt, falls du meine Ausrüstung brauchst, steht sie dir jederzeit zur Verfügung.«
    Sie wusste, dass er von seinem persönlichen Computerzimmer sprach, von den nicht registrierten Geräten und Programmen, die die Sensoren der Computerüberwachung nicht aufspüren konnten. »Fürs Erste verwende ich lieber die offiziellen Kanäle.«
    »Wie du willst. Falls du es dir anders überlegen solltest, während ich nicht da bin, weiß Summerset, dass du Zugang zu sämtlichen Räumlichkeiten hast.«
    »Der einzige Zugang, den Summerset mir gönnen würde, wäre der zur Hölle«, murmelte sie leise.
    »Wie bitte?«
    »Nichts. Ich muss mich anziehen.« Sie wandte sich zum Gehen, blieb jedoch noch einmal stehen. »Roarke, ich arbeite daran.«
    »Woran?«
    »Daran, das zu akzeptieren, was du für mich zu empfinden scheinst.«
    Er zog eine Braue in die Höhe. »Na, dann streng dich mal ein bisschen an.«

3
    E ve verlor keine Zeit. Sofort, nachdem sie ihr Büro betreten hatte, nahm sie Kontakt zu Nadine auf. Wegen der Entfernung knackte und knisterte es gefährlich in der Leitung und aufgrund von Sonnenflecken, einem Fehler im Satelliten oder ganz einfach der veralteten Geräte, die sie bei der Polizei besaßen, dauerte es einige Minuten, bis die Leitung stand. Schließlich jedoch erschien ein wackeliges Bild auf dem Monitor und wurde wider Erwarten ganz allmählich sogar klar.
    Eve hatte das Vergnügen, Nadines bleiches, müdes Gesicht zu sehen. Die Zeitverschiebung hatte sie schlicht vergessen.
    »Dallas.« Nadines normalerweise flüssige Stimme klang ungewöhnlich schwach und krächzend. »Himmel, hier ist es mitten in der Nacht.«
    »Tür mir Leid. Sind Sie jetzt wach, Nadine?«
    »Wach genug, um Sie zu hassen.«
    »Haben Sie dort oben Erd-Nachrichten bekommen?«
    »Ich hatte zu viel zu tun.« Nadine schob sich die wirren Haare aus der Stirn und griff nach einer Zigarette.
    »Wann haben Sie denn damit angefangen?«
    Nadine tat ihren ersten Zug und zuckte zusammen. »Wenn ihr terrestrischen Cops jemals hier heraufkommen würdet, würdet ihr auch damit anfangen. Selbst mit diesem
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