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Tödliche Legenden Sammelband 1 (German Edition)

Tödliche Legenden Sammelband 1 (German Edition)

Titel: Tödliche Legenden Sammelband 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Planitz
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Der Leiter rief ihr noch nach, sie solle aufhören mit diesem Schwachsinn, dann knallte er die Tür hinter ihr ins Schloss. Enttäuscht schaute Emily ihre Freundin an.
    „Nicht ein einziges Wort hat er mir geglaubt“, sagte sie.
    „Das war doch klar ... aber wir wissen, was wir gesehen haben, und Koko, Kira und Kyle auch. Wenn uns keiner zuhören will, suchen wir halt auf eigene Faust weiter. Vielleicht helfen uns die anderen sogar. Aber jetzt,“ Dascha gähnte, „sollten wir schlafen gehen. Heute Nacht können wir eh nichts mehr ausrichten“ Emily folgte ihr wortlos zurück aufs Zimmer.
     

Kapitel 4: Mehr Geheimnisse
     
    Dascha und Emily wachten erst am nächsten Nachmittag wieder auf. Nach den Ereignissen der letzten Nacht hatten sie geschlafen wie Steine. Murrend stellten sie mit einem Blick auf ihre Uhren fest, dass sie gleich zu ihren Wochenendkursen ins Schulgebäude mussten. Die Wochenendkurse wurden für die Schüler eingerichtet, die am Wochenende im Internat blieben, damit ihnen nicht langweilig wurde. Da diese Kurse aber auch in die Hauptnote mit einflossen, konnten sie nicht, wie sie es am liebsten getan hätten, schwänzen, sondern sie quälten sich in ihre Uniformen und schlurften müde hinüber. Auch Aqua ging in Richtung Haupthaus, scheinbar hatten sie und ihre Schwester ihr Zimmer auf dem gleichen Gang wie Emily und Dascha. Allerdings trug Aqua das Sportoutfit und bog auch recht schnell zum Sportplatz ab. Wieder trug sie weder Schuhe noch Strümpfe, und Emily fiel wieder auf, dass dieses Mal Aquas Shorts am Rand nass waren und leicht tropften. Sie machte Dascha drauf aufmerksam und auch diese schaute leicht verwirrt. Denn der Rest der Shorts war komplett sauber und trocken, nur an der rechten Seite an der untersten Naht war eine tropfende feuchte Stelle. Auch ansonsten war kein Tropfen Wasser an Aqua zu sehen.
    „So langsam glaube ich doch, dass mit den beiden Neuen was nicht so ganz stimmt“, flüsterte Dascha Emily zu.
     
    Dascha und Emily saßen im Theaterkurs in der zweiten Sitzreihe, Arme und Kopf auf den Stuhl vor sich gelegt und beobachteten, wie Ligeia und Kyle für ihre Rollen übten. Ligeia hatte sich sogar ein Kostüm selbst zusammengeschneidert. Um die Brüste trug sie ein am Rücken zusammengebundenes türkises Tuch, das mit Pailletten und kleinen Perlen verziert war, die im Licht der Scheinwerfer funkelten wie Sterne. Unten herum trug sie einen Rock mit einer leichten Schärpe, ebenfalls türkis und mit Pailletten und Perlen bestickt. Aus grünem Stoff hatte sie Fetzen darangenäht, die Seetang darstellen sollten. Der Rock hatte einen Schlitz bis zur Hüfte hoch, und darunter funkelte eine Hotpants im selben Stil hervor. Schuhe und Strümpfe trug sie nicht, dafür hatte sie passend lackierte Nägel und trug Silberreifen um Hand- und Fußgelenke. Deprimiert schaute Dascha auf den Stapel Papier in ihrer Hand; ihr Text für die Seehexe. Ligeia hatte natürlich keinen Text in der Hand, sondern bot Text und Gesang frei aus dem Kopf dar.
    „Ich mag dieses Mädchen nicht“, stellte Dascha seufzend fest.
    „Mir kommt´s komisch vor, dass sie nach einem Tag alles kann. Das Stück ist doch von der Lehrerin umgeschrieben worden, wie kann sie das an einem Tag gelernt haben?“, fragte Emily. Dascha seufzte und ging ihrem Hobby nach: Kyle anhimmeln. Immer wieder kam ihr das Bild in den Kopf, wie er sie gehalten hatte. Aber irgendwas kam ihr heute komisch an ihm vor, wie er dort oben stand und sang und seinen Text übte. Genau wie letzte Stunde schon schien er völlig von Ligeia eingenommen zu sein, als hätte sie ihn irgendwie verzaubert. Ja, er wirkte schon fast hypnotisiert von ihr. Dabei kam ihr selbst der Gesang zwar wunderschön vor, zeigte aber sonst keine Wirkung auf sie selbst. Auch auf Emily schien er keinen Einfluss zu haben. Oder war es gar nicht der Gesang, sondern hatte Ligeia ihm etwas in sein Wasser getan? Plante sie irgendwas mit ihm? Wollte sie ihn am Ende noch zu ihrem Freund machen? Stand sie etwa auf IHREN geliebten Kyle und versuchte so, ihn zu erobern? Daschas Gesicht verfinsterte sich immer mehr. Plötzlich betrat der Internatsleiter den Raum und winkte Emily zu sich. Sie folgte ihm, kehrte aber nur wenige Minuten später wieder zurück und setzte sich wieder neben Dascha. Diese schaute sie fragend an.
    „Ich habe ihm gestern den Knochen dagelassen. Angeblich ist es kein echter, sondern eine Fälschung. Außerdem meinte er, wir sollten uns ab jetzt nachts

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