Tödliche Legenden Sammelband 1 (German Edition)
zweiten Anlauf gelang. Sollte sie nicht vielleicht einfach weglaufen? Allerdings, dem Tod zu entkommen war sehr reizvoll. Und wenn man von Amandas Mutter absah, waren die Geister alle recht umgänglich. „Du hast es ihr versprochen, Lady“, erinnerte Malcom sie überflüssigerweise.
„Ich werde auch die Schlüssel wieder so hinlegen, dass der Nächste kommen und tauschen kann, versprochen! Vielleicht tauscht der Nächste ja schon mit dir!“, versprach Sharon.
„Das gibt bestimmt guten Lesestoff, wenn ich wieder gehen kann“, sagte Leyla leise. Dem Tod entkommen, bei diesen Leuten bleiben und gleich reihenweise neue Bücher schreiben, wenn mit ihr getauscht wurde. Das war etwas, was sie definitiv nicht ablehnen konnte. Also ging sie zum Altar und legte sich hin, genau so, wie Sharon lag. Sofort wurde ihr schwarz vor Augen und die Kälte durchkroch jeden Millimeter ihres Körpers. Sie schloss die Augen und schluckte ein paar Mal, dann begann sie den Spruch aufzusagen. Kaum hatte sie zu Ende gesprochen, fühlte sie sich auf einmal leicht wie eine Feder. Sie konnte zwar noch nicht wieder sehen, aber sie stand auf. Langsam kam ihre Sicht wieder zurück. Da richtete er sich gerade auf, ihr Körper. Sie stand neben dem Altar, zwischen den anderen Geistern. Noch leicht benommen sah sie, wie Sharon-Leyla ebenfalls aufstand und sich begeistert abtastete. Leyla versuchte es ebenfalls, aber sie griff durch sich hindurch. Sie hatte tatsächlich mit Sharon getauscht. Fasziniert betrachtete sie, wie ihr Hände durch ihre Körperteile hindurchglitten, während Sharon freudestrahlend ein paar Schritte machte.
„Hey, was machst du da draußen eigentlich?“ Leyla war fasziniert davon, ihre Stimme zu hören, wo sie doch wusste das nicht sie selbst sprach.
„Ich bin Schriftstellerin. In meinem Rucksack ist alles, was du für mein Leben wissen musst!“, antwortete sie, dem etwas seltsamen Klang ihrer Stimme lauschend. Während Sharon-Leyla möglichst schnell verschwand, begann Leyla begeistert damit, die Burg zu erkunden und sich mit den anderen zu unterhalten. Jetzt hatte sie viel Zeit. Zeit, um Stoff für ihre nächsten Bücher zu sammeln. Egal, in welchem Körper sie sie schreiben würde …
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