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Tödliche Option

Tödliche Option

Titel: Tödliche Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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war. »Kommen wir zum Geschäft. Ich möchte, daß
du bei diesem Treffen mich reden läßt.«
    »Was...« In diesem Moment hielt ihr Taxi mit
einem Ruck an, und der Fahrer schaltete den Taxameter ab. Er stand auf sechzehn
Dollar und fünfundachtzig Cent.
    »Gib dem Mann bitte einen Zwanziger, Wetzon. Ich
habe meine Brieftasche vergessen.« Smith öffnete die Tür und rutschte aus dem
Taxi.
    Der Luwisher Tower war eine der neuen
Granit-Glas-Monstrositäten, die sich achtundsechzig Stockwerke hoch über den
Finanzdistrikt im unteren Manhattan auf aufgeschüttetem Land erhoben. Der
kleinen Gruppe von Börsianern, die sich am 17. Mai 1792 unter der Platane vor
68 Wall Street versammelt und die Einrichtung gegründet hatte, aus der später
die New Yorker Aktienbörse wurde, wäre allein bei dem Gedanken schwindelig
geworden.
    Bei jeder anderen Gelegenheit hätte Wetzon sich
schrecklich geärgert, doch an diesem herrlichen sonnigen Tag im Juni war sie
milde gestimmt. Smith war Smith, und auch durch die Therapie würde sich ihr
narzißtisches Wesen nicht ändern. Sie sah auf die Uhr. »Wir sind fünfzehn
Minuten zu früh.«
    »Siehst du, ich habe dir gesagt, du brauchst
mich nicht zu hetzen. Du willst immer so früh aufbrechen.«
    »Ich kann es nicht ausstehen, zu spät zu
kommen.«
    »Du bist diejenige, die zu einem Therapeuten
gehen sollte, denke ich.« Smith strahlte sie an.
    »Möchtest du auf einen Kaffee hineingehen?«
Wetzon deutete auf einen kleinen Croissantladen mit Ginganvorhängen auf einer
Ebene mit der Halle, neben einem Walden-Books-Geschäft von der Größe einer
Flugzeughalle.
    »Nein, gehen wir gleich nach oben. Wir können
unsere Nasen pudern.«
    Ein besonderer Aufzug war programmiert, direkt
zu Luwisher Brothers, der die acht obersten Stockwerke gehörten, zu fahren. Der
Bau war ein Gemeinschaftsunternehmen von Luwisher Brothers und einem
internationalen Immobilienkonzern, der zehn Stockwerke des Gebäudes besaß. Den
Rest des Wolkenkratzers teilten sich der New Yorker Sitz eines großen
Versicherungsunternehmens, die Zentrale von Merryweather Funds, einer Firma von
Ruf für Investmentfonds, und Grover, Newman, eine der größten Anwaltsfirmen der
Welt.
    Die Wände des Aufzugs waren mit braunem Leder
überzogen wie ein Polstersofa, und die Beleuchtung war gedämpft, gestreut durch
das bunte Glas der Zwischendecke. Und der Aufzug sprach. »Guten Morgen«, sagte
er mit Digitalstimme. »Dieser Aufzug fährt zu Luwisher Brothers. Bitte wählen
Sie Ihre Etage.«
    »In welchem Stock hat Destry gesagt?
    »Siebenundsechzig.« Smith drückte auf das
glänzende Messingquadrat, und der Aufzug stieg geräuschlos. Die Lämpchen über
den Türen begannen im sechzigsten Stock zu blinken und erloschen, als die Türen
sich im siebenundsechzigsten weich öffneten.
    Rechts von den sechs Aufzügen, je drei auf
beiden Seiten, befand sich ein kleiner Empfangsbereich, der in blassem
Maulwurfsgrau ausgelegt war. Links und rechts ging ein breiter Korridor ab, der
durch die ganze Breite des Gebäude zu führen schien. Der Raum war zwei
Stockwerke hoch und wurde von einem Oberlicht gekrönt, wodurch er an eine
Kathedrale erinnerte. Wetzon unterdrückte ein Lachen. Schöne Kathedrale. Hier
betete jeder zu Mammon, dem Gott des Goldes. >Goldies Kirche< hatte ein
Spaßvogel sie genannt.
    An den Wänden, die in einem blässeren
Maulwurfsgrau gestrichen waren, hingen Blumenbilder von Georgia O’Keeffe, bei
denen Wetzon immer das Gefühl hatte, sie betrachte bunte Darstellungen von
weiblichen Geschlechtsorganen.
    Ein echter Baum mit fast weißer Rinde und
schönen silbernen Blättern wuchs hydroponisch aus einem riesigen Topf mit
Wasser und Steinchen und reckte seine Aste bis zum Oberlicht hinauf. Die
Fenster reichten vom Boden bis zur Decke.
    Aber das auffallendste Merkmal des Raums war die
geschwungene Marmortreppe mit einem offenen Eisengeländer an einer Seite. Von
der Stelle, von der sie nach oben blickte, konnte Wetzon ein Bataillon von
Hosenbeinen sehen, die zu einer Gruppe von Männern gehörten, die am oberen Ende
der geschwungenen Treppe hin und her liefen.
    Eine junge Frau mit stumpf abgeschnittenem,
schulterlangem Haar saß hinter einem Schreibtisch mit Glasplatte, redete am
Telefon und schrieb eine Nachricht auf einen Notizblock. »Danke für Ihre
Ansichten«, sagte sie. »Ich werde sie an alle weiterleiten.« Sie legte auf und
lächelte sie an. Sie hatte tadellose Zähne und trug sehr wenig Make-up. »Was
kann ich für Sie

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