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Tödliche Option

Tödliche Option

Titel: Tödliche Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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er sagte Mord, da da
da dam.
    »Entschuldigen Sie, Ms. Smith, Ms. Wetzon. Mr.
Bird erwartet Sie jetzt oben im Konferenzzimmer.« Maggie Gray in cremefarbener
Seide stand neben ihrem Schreibtisch und gab ihnen ein Zeichen.
    Wer war ermordet worden? Wetzons Gedanken drehten sich im Kreis. Wer war
gestorben außer... Als sie an der Treppe waren, kamen die zwei Arbeiter vom
oberen Stock herunter. Einer trug die Leiter, der andere ein großes Gemälde,
das halb mit einem schmutzigen Stück Sackleinen bedeckt war. Smith drängte sich
zwischen den Männern durch. Das Sackleinen verrutschte ein wenig, und darunter
kam ein Ölporträt des verstorbenen Goldie Barnes zum Vorschein.
    »Der König ist tot, es lebe der König«, sagte
Wetzon.
    Smith drehte sich um und sah auf sie hinab. »Was
ist denn los mit dir? Nun mach schon.«
    Die Treppe mündete auf eine Galerie, von der man
das Stockwerk darunter überblickte. Auf diesem Stock befanden sich das Penthaus
mit dem Speiseraum der Leitenden und die Chefbüros. Nur ein Eisengeländer wie
das an der Treppe stand zwischen der Kante der Galerie und dem freien Raum.
Über ihnen war das Oberlicht, durch das die Mittagssonne drang, so daß man sich
fast wie im Freien fühlte. Ein Picasso aus seiner Dada-Periode — nur Winkel,
ängstliche Kanten — hing an der Wand gegenüber. Laute Stimmen drangen aus der
halboffenen Tür des Konferenzzimmers.
    Wetzon legte eine Hand auf Smith’ Arm und hielt
sie zurück. Johnny Hoffritz’ Stimme mit ihren kräftigen Alabama-Rhythmen war
unverkennbar. »... konnte nicht leise gehen... war klar, daß er noch einmal
versuchen würde, uns einen reinzuwürgen.«
    »Na, das war auch kaum zu erwarten, daß er leise
gehen würde.« Destry Birds Tonfall verriet eindeutig die Oberschicht Virginias,
gute alte Familie. Irgend jemand lachte schallend, dann fuhr Destry fort.
»Besser auf diese Weise...«
    »Für uns.«
    »Meine Damen...«
    Smith und Wetzon, beim Lauschen ertappt, fuhren
zusammen. Sie standen vor einer königlichen Korpulenz, einem ungeheuer dicken
Mann im makellosen grauen Nadelstreifenanzug und weißen Hemd, dem Kostüm des
Investmentbankers oder Börsenmaklers.
    Wetzon erkannte ihn sofort als den Mann, der bei
dem Bankett links neben Goldie gesessen hatte.
    Der dicke Mann atmete mit kurzen lauten
Schnaufern, als wäre er die Treppe hinaufgerannt, was vermutlich zutraf, und
unter dem Arm trug er eine flache Ledermappe. Ein schaler Pfefferminzgeruch
umgab ihn. Er heftete sich an Wetzons Ellenbogen, da sie mehr seine Größe hatte
als die beeindruckende Smith, die mindestens einen Kopf größer war. So führte
er Wetzon mitten ins Konferenzzimmer, während eine amüsierte Smith die Nachhut
bildete.
    »Ah, da sind Sie ja. Gut. Dann mal los.«
Hoffritz saß am oberen Ende des Konferenztisches aus Nußbaum auf dem großen
Lederstuhl, den er nach hinten gekippt hatte — auf Goldies Stuhl. An der Wand
hinter seinem Kopf war ein großer leerer Fleck, eine Spur heller als der übrige
Raum, wo einst ein großes Gemälde gehangen hatte. Mit dem kleinen Kopf und dem
fliehenden Kinn hatte Johnny Hoffritz etwas von der Gottesanbeterin an sich.
Seine braunen Augen standen weit auseinander und waren halb bedeckt von feinen,
fast durchsichtigen Lidern. Eine Zigarette löste sich in der Tasse mit schwarzem
Kaffee auf, die er mit einem Ruck beiseite schob. »Noch eine Runde Kaffee...
Chris?« Seine Finger schnippten träge in Chris Gorhams Richtung. Gorhams
Gesicht mit den hohen Wangenknochen lief bis zu dem zu kurzen sandfarbenen Haar
rot an. Mit zusammengebissenen Zähnen stand er auf, grüßte Smith und Wetzon
kaum und verließ das Zimmer. Er stand offenbar ganz unten in der Hackordnung.
    »Nehmen Sie Platz«, forderte Destry Smith und
Wetzon auf. Er schüttelte dem dicken Mann die Hand, ohne aufzustehen. »Doktor...«
Destry hatte glattes braunes Haar mit exaktem Seitenscheitel und runde
glänzende Backen, eine fast babyzarte Haut und einen kleinen rosa herzförmigen
Mund. Eine gebogene Nase mit Höcker vermochte kaum zu verhindern, daß er
weichlich aussah.
    Smith setzte sich selbstverständlich neben
Johnny Hoffritz. Es war leicht zu erkennen, wer der neue Führer war. Da Goldie
nicht mehr da war, könnte sie vielleicht einige persönliche Vorstöße machen.
    Der dicke Doktor, wer immer er war, kam Wetzon
zuvor und ließ seine gewaltige Masse auf dem Stuhl neben Smith nieder, so daß
er die beiden trennte. »Ich bin Dr. Ash, Carlton Ash.« Er sagte es in

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