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Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Titel: Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rex Kusler
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Elektronikbox, die mit viel Klebeband an der Vorderseite des Anhängers festgemacht worden war. An der Oberseite der Box ragten zwei weitere Drähte aus dem Klebeband hervor, schlängelten sich auf das Dach und verschwanden hinter der obersten Kante.
    Jemand hatte es bei der Installation sehr eilig gehabt, dachte Snow. Oder er war einfach nur bequem.
    Er setzte seine Tatortbesichtigung fort und ging an der Außenseite des gelben Absperrbandes entlang. Dann ging er zu dem Maschendrahtzaun und folgte diesem bis an das Ende des Grundstücks, das der Straße am nächsten lag. Dort befand sich eine große Betonfläche. Ein Gartenschlauch war auf einer Metallhalterung aufgerollt. Neben der Betonfläche befanden sich ein weiterer Gartenschlauch und ein Klärbehälter zur Abwasserentsorgung.
    Snow lief weiter am Zaun entlang, bis er zur hintersten Ecke des Stellplatzes gelangte. Gleich daneben lag das unbebaute Nachbargrundstück. Diesen Abschnitt des Zauns konnte man von nirgendwo innerhalb des Stellplatzes sehen, es sei denn, man stand direkt davor. Vor dem Zaun hatte jemand einen großen Anhänger abgestellt. Er war schmutzverkrustet und hatte kaum Luft in den Reifen, was darauf hindeutete, dass ihn mindestens ein Jahr lang niemand benutzt hatte.
    Snow hatte den Eindruck, dass niemand hier gewesen war, mit Ausnahme von Personen, die sich womöglich am hintersten Eck des Grundstücks durch eine Lücke im Zaun gezwängt hatten. Die fünf Metallringe, mit denen der hintere Zaun am Eckpfosten befestigt war, waren verschwunden. An ihrer Stelle hielten drei in regelmäßigen Abständen um den Pfosten gewickelte Gummizüge den Zaun provisorisch fest. Die Oberkante des Maschendrahtzauns war an seiner gesamten Länge mit Stacheldraht bewehrt, der von einem Pfosten zum nächsten lief und mit Draht an ihnen befestigt war. Der Stacheldraht lag nicht direkt auf dem Zaun auf, wahrscheinlich um zu verhindern, dass er an manchen Stellen durchhing und sich im Maschendrahtzaun verhedderte. Es sah so aus, als ließe sich der gesamte Zaun wegziehen, wenn man erst einmal die Gummizüge entfernt hatte. Auf diese Weise hatten Eindringlinge ein leichtes Spiel.
    Draußen hinter dem Zaun verlief eine Schotterpiste, die der Feuerwehr als Zufahrt diente. Daneben ging es eine sanfte Böschung hinunter bis zu einem dichten Tamarisken- Gestrüpp im Flussbett des Las Vegas Wash. Die dicken Äste trugen federartige, nadelförmige Blätter. Viele dieser Büsche sahen mit ihren dicken, bis zu fünf Meter hohen Stämmen und Ästen wie Bäume aus. Zusammen mit den Salbeibüschen, dem Schilf und anderen Büschen und Pflanzen, die dort wuchsen, sah das gesamte ausgetrocknete Flussbett an dieser Stelle wie ein abgelegener Dschungel mitten in der Großstadt aus.
    Ein beunruhigender Gedanke schoss Snow durch den Kopf. Er fragte sich, ob dort unten wohl jemand lebte. Zu dieser Jahreszeit floss hier kein oder nur sehr wenig Wasser. Zumindest nachts war das ein idealer Ort für Obdachlose, um dort ihr Lager aufzuschlagen. Einer oder mehrere von ihnen könnten im Dunkeln aus diesem unheimlichen Wäldchen kommen und auf das Grundstück gelangen.
    Snow ließ seinen Blick auf die andere Seite des Flussbetts wandern und sah eine weitere Zugangsstraße für die Feuerwehr und neben ihr eine Ziegelmauer. Jenseits der Mauer befanden sich zweistöckige Häuser. Er merkte sich ihre Lage und ging weiter.

    Als Snow zu seinem Auto zurückging, sah er einen dunkelblauen Ford F-150 Pick-up mit langer Kabine und einer großen Anhängerkupplung, die hinten unter der Stoßstange hervorragte. Der Lack war verblichen und das Profil der Geländereifen war fast vollständig abgefahren. Das Fahrzeug parkte vor der Tür des Nomad-Wohnwagen. Als Snow näher kam, fiel ihm ein roter Aufkleber links an der hinteren Stoßstange auf. Daraufstand:
Hupe kaputt – Achten Sie auf den ausgestreckten Mittelfinger
. Ein hochgewachsener Mann, der wie Ende zwanzig aussah, stand zwischen der Fahrertür seines Pick-ups und dem Eingang zum Wohnwagen. Sein ungekämmtes braunes Haar fiel ihm an der Seite bis unter die Ohren herab und vorne fast bis auf die Augenbrauen. Er trug abgewetzte Blue Jeans, ein gelbes T-Shirt und Trekkingschuhe, die bis über die Knöchel reichten. Der Streifenwagen parkte jetzt auf gleicher Höhe mit dem Pick-up und der Polizist schien mit ihm zu streiten.
    »Warum kann ich das Ding nicht wegfahren?«, beschwerte sich der Wuschelkopf.
    »Darüber weiß ich nichts«, erwiderte der

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