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Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Titel: Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rex Kusler
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Fliegengitter.
    Die Innentür hinter dem Fliegengitter stand offen. Snow fuhr davor und stellte den Motor ab.
    »Guten Morgen«, ertönte die Stimme einer alten Frau aus dem Inneren.
    »Morgen.« Snow stieg aus dem Wagen, öffnete die Fliegengittertür und trat ein.
    Drinnen war es angenehm kühl. Eine leichte Brise wehte durch die offenen Fenster herein. Das Büro war klein, aber hübsch eingerichtet, mit einem Schreibtisch aus Holz gleich neben der Eingangstür. An der getäfelten Wand davor hing an einem Nagel ohne Kopf ein Kalender, der eine bewaldete Gebirgslandschaft zeigte. Ein großes Poster mit zwei Katzen, die mit einem Wollknäuel spielten, war an der hinteren Wand festgetackert.
    Auf dem Schreibtisch stand ein Computer mit veraltetem CRT-Monitor. Davor saß auf einem abgewetzten Bürostuhl eine Frau, die Anfang sechzig sein musste. Sie hatte graue Locken, schmale Lippen, eine große Nase und winzige blaue Augen und trug eine taubenblaue Radfahrerhose, weiße Tennisschuhe und eine weiße, ärmellose Bluse.
    Sie hatte die Hände in den Schoß gelegt und sah Snow an. »Was kann ich für Sie tun?«
    Snow kam gleich zur Sache. »Ich hab bloß ein paar Fragen, wenn Sie nichts dagegen haben. Es geht um den Vorfall von gestern Nacht.«
    Sie befeuchtete die Lippen mit der Zungenspitze, presste sie fest zusammen und nickte. »Sind Sie von der Polizei? Die war nämlich schon hier.«
    »Na ja, nicht ganz. Eigentlich bin ich ein Privatdetektiv, der der Polizei bei den Ermittlungen hilft.«
    »Dann haben Sie also keine Polizeimarke?«
    »Nein.«
    Sie musterte für einen Augenblick sein Gesicht. »Haben Sie eine Visitenkarte?«
    »Ja, natürlich.« Snow zog seine Brieftasche aus der Gesäßtasche und kramte darin herum. Er fand eine Karte und gab sie der Frau.
    Sie warf einen Blick darauf und runzelte die Stirn. »Die ist doch von einem China-Restaurant«, sagte sie.
    »Stimmt«, sagte Snow. »Ho Chow Ming. Ausgezeichnetes Essen zu angemessenen Preisen. Kann ich Ihnen wärmstens empfehlen. Waren Sie schon mal dort?«
    Sie musterte ihn mit zusammengekniffenen Augen. »Nein. Haben Sie keine eigene Karte?«
    »Ich bin zurzeit knapp bei Kasse«, sagte er. Dann zog er einen Kugelschreiber aus der Vordertasche seiner Jeans und nahm die Karte wieder an sich. Er drehte sie um und schrieb eine Nummer auf die Rückseite. »Hier ist meine Handynummer, falls Sie mich erreichen wollen.«
    Sie betrachtete die Nummer. »Und wie war noch Ihr Name?«
    »Ach ja.« Er kritzelte seinen Namen auf die Karte und reichte ihr dann die Hand. »Jim Snow. Ich war früher ein Detective bei der Mordkommission hier in Las Vegas. Jetzt bin ich Privatermittler.«
    Sie schüttelte ihm die Hand und sah ihn verwirrt an. »Ich bin Norma Hecker«, sagte sie.
    »Freut mich, Sie kennen zu lernen.« Snow ließ ihre Hand los, kramte wieder in seiner Brieftasche und holte eine andere Karte hervor. Er zeigte sie der Frau. Es war die Visitenkarte von Alice James. »Ich arbeite mit dieser Dame zusammen. Wenn Sie möchten, können Sie sie gerne fragen.«
    Ihr Gesichtsausdruck hellte sich auf und sie setzte sich aufrecht. »Ah, ja. Sie war heute schon mal hier, zusammen mit ihrem Kollegen. Ein Typ mit schwarzem Haar, sah gut aus.«
    »Mel Harris.«
    »Ja, genau. Scheint ein netter Kerl zu sein.«
    Snow nickte, zog seinen Notizblock aus der Gesäßtasche und schlug ihn auf. »Reden wir über den Vorfall, der sich gestern Nacht hier ereignet hat. Bestimmt haben Sie diese Fragen schon beantwortet. Ich belästige Sie nur ungern damit, aber ich muss sie stellen, um mir ein eigenes Bild von dem Fall zu machen.«
    »Das ist überhaupt kein Problem«, sagte sie. »Ich hab im Moment sowieso nichts zu tun. Ich sitz den ganzen Tag bloß vor dem Bildschirm und geh ans Telefon.«
    Snow lächelte. »Sie können also auf ihrem Computer nachsehen, wer durch das Tor ein und ausgeht, stimmt’s?«
    »Ja«, sagte sie. »Die Leute geben ihren Zugangscode ein, um rein und raus zu kommen. Die Zeit und das Datum, wann sich das Tor öffnet, wird automatisch in der Datenbank festgehalten.«
    »Aha. Und ist gestern Abend jemand, sagen wir mal, nach sechs Uhr rein oder raus gegangen?«
    »Bis abends fünf nach sieben keiner. Zu dem Zeitpunkt hat Bob Williams außen am Tor seinen Code eingetippt. Und dann hat er wieder gegen halb acht abends das Tor von innen geöffnet. Danach wurde sein Code noch einmal an der Innenseite des Tors um zehn vor neun eingegeben. Und dann war nichts mehr bis kurz

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