Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Titel: Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rex Kusler
Vom Netzwerk:
Montana, Wyoming. Im Osten gefällt’s mir nicht. Zu dicht besiedelt dort. Der Westen ist mir lieber – hier hat man mehr Platz.«
    Snow nickte. »Ich weiß, was Sie meinen. Mir hat’s schon immer hier in der Wüste gefallen. Ich mag es, wenn man in jede Richtung einen ungehinderten Blick hat. Man kann schon von weitem sehen, was auf einen zukommt.«
    »Ganz meine Rede«, sagte er. »Für die Wüste kann ich mich allerdings nicht sonderlich begeistern. Berge, Wald und Wasser sind mir lieber.« Sein Blick wanderte in Richtung Westen, wo sich Berge am Horizont erhoben. »Wenn der Wind durch die Bäume und das hohe Gras weht und dazu murmelnde Bergbäche und das Zwitschern von wilden Vögeln – ja, das ist Balsam für die Seele. Die Indianer haben gewusst, wie man richtig lebt. Dann sind die Weißen gekommen und haben alles kaputt gemacht. Und heute leben wir alle wie Hamster im Laufrad.«
    Snow nickte in Richtung Vorderseite des Wohnwagens. »Ich hab vorhin Ihre Arbeit bewundert.«
    Der Wuschelkopf richtete seinen Blick auf die Stromkabel. »Das ist meine Solaranlage«, sagte er. Er deutete auf den Kasten, der mit Klebeband an der vorderen Wohnwagenwand befestigt war. »Das da ist der Regler. Der Sonnenkollektor ist oben auf dem Dach. Ich wollte, ich hätte mir ’nen größeren besorgt. Der da oben hat nur achtzehn Watt. Ich hab gedacht, das reicht – aber ich hab ja noch einen tragbaren Generator. Den kann ich jederzeit hernehmen, falls ich ihn brauche. Es läuft sowieso nicht alles mit Gleichstrom. Die Klimaanlage und alles, wozu man ’ne Steckdose braucht – Mikrowellenherd, Staubsauger, Toaster –, dafür braucht man den Generator.«
    »Sie schließen also den ganzen Wohnwagen daran an? An den Generator?«
    »Ja. Der Wohnwagen hat ’nen Anschlussstecker mit dreißig Ampere, wie man ihn für die Anschlüsse auf einem Wohnmobil- Campingplatz braucht. Aber ich hab ’nen Zwanzig-Ampere-Adapter, den ich an den Generator oder jede beliebige Steckdose mit 110 Volt anschließen kann.«
    Snow betrachtete den Regler. »Und Sie glauben, das Klebeband hält? Ich hab den Eindruck, dass es sich durch die Erschütterungen löst, wenn Sie unterwegs sind.«
    »Oh, das ist nur vorübergehend. Ich wollte ihn testen, bevor ich das Ganze fest anmontiere. Irgendwann werde ich den Regler am Rahmen anbringen und mir was einfallen lassen, was ich als Abdeckung verwende.«
    »Was ist mit dem Sonnenkollektor? Haben Sie den auch mit Klebeband auf dem Dach befestigt?«
    »Nee. Im Augenblick liegt er einfach da drauf. Das Dach ist aus Gummi, also wird er nicht hin und her rutschen. Außerdem ist er zu schwer, um vom Wind fortgeweht zu werden. Aber bevor ich den Wohnwagen wegfahre, muss ich mir was einfallen lassen, wie ich ihn aufs Dach montiere. Sonst landet er auf der Ladefläche von meinem Pick-up, wenn ich mal fest auf die Bremse trete.«
    Snow sah den jungen Mann an und musterte sein Gesicht für einen Augenblick. »Wie es scheint, haben Sie alles im Griff.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ach, das ist alles nur Routine.«

    Snow begab sich wieder in die Baracke, die Norma Heckler als Büro diente, und fragte sie, ob es sein konnte, dass jemand in einem Wohnmobil auf dem Stellplatz lebte.
    »Oh nein«, sagte sie. »Das ist auf gar keinen Fall erlaubt. Das steht ganz ausdrücklich im Mietvertrag. Wenn wir so etwas zuließen,wäre dieser Stellplatz in kürzester Zeit ein billiger Campingplatz für Wohnmobile.«
    »Das kann ich mir denken«, sagte Snow. »Aber wie wollen Sie verhindern, dass es doch jemand tut?«
    »Ich mache jeden Morgen um acht Uhr, wenn ich hierher komme, einen Rundgang durch das gesamte Gelände. Und von Mitternacht bis sechs Uhr morgens ist das Tor außer Betrieb.«
    »Was heißt das?«
    »Wenn jemand seinen Code eingibt, geht das Tor nicht auf – außer beim Polizeicode. Außerdem kontrollieren wir die eingegebenen Codes und achten auf verdächtige Vorkommnisse, zum Beispiel, wenn jemand jeden Tag ein und ausgeht. Aber das macht keiner. Die häufigsten Besucher kommen höchstens ein oder zweimal die Woche.«
    Snow verschränkte die Arme. Dann hob er die rechte Hand und rieb sich mit Daumen und Zeigefingerknöchel das Kinn. Er dachte an den Abschnitt des Zauns in der hinteren Ecke des Geländes, der mit Gummizügen zusammengehalten wurde.
    »Wurde in letzter Zeit bei Ihnen eingebrochen?«, fragte er.
    »Seit über einem halben Jahr nicht mehr«, sagte sie. »Das ist eines der Dinge, auf die ich bei meinem

Weitere Kostenlose Bücher