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Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Titel: Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rex Kusler
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morgendlichen Rundgang achte. Aber nach dem letzten Einbruch hat der Besitzer oben auf dem Zaun Stacheldraht anbringen lassen. Anscheinend hat das geholfen und das Gesindel ferngehalten.«
    Snow durchschritt das Büro und trat an das Fenster, das dem Zaun am nächsten lag. Er blickte auf den Stacheldraht, der darüber angebracht war. »Wenn Sie Ihren Rundgang machen, Norma, gehen Sie dann einfach die Wege zwischen den Wohnmobilreihen auf und ab?«
    »Ja«, sagte sie. »Auf dem ganzen Gelände. Irgendwie macht es mir sogar Spaß. Ein bisschen Bewegung am frühen Morgen tut gut.«
    »Ja«, murmelte Snow. »Ja, das stimmt.«

7
    Snow verließ den Wohnmobil-Stellplatz und fuhr auf dem Hollywood Boulevard nach Norden. Er bog links in die Vegas Valley Road ab und fuhr an der Kläranlage und zwei Golfplätzen vorbei. Ein Blick auf seine Armbanduhr zeigte ihm, dass es fast halb zwei nachmittags war. Ihm knurrte der Magen und er überlegte, wo er etwas zu essen bekommen konnte.
    Er hatte keine Lust, eine Stunde lang in einem Restaurant zu sitzen oder in einem Sandwich-Shop Schlange zu stehen. Schließlich entschied er sich für den 7-Eleven Ecke Vegas Valley und Nellis. Er parkte vor dem Laden, ging hinein und kaufte zwei abgepackte Sandwiches mit Schinken und Käse sowie eine Flasche Wasser.
    Als er wieder in seinem Hyundai saß und auf dem ersten Sandwich herumkaute, ließ Snow die Fakten, die er bis jetzt über Bob Williams’ gewaltsamen Tod kannte, in Gedanken Revue passieren. Vermutlich hatte sich gestern Nacht, als er ermordet wurde, noch eine weitere Person auf dem Stellplatz aufgehalten, und zwar jemand anders als seine Schwester. Wahrscheinlich Steve Helm. Aber selbst wenn sich das herausfinden und beweisen ließ – was würde es nützen? Eins war zumindest sicher: Bob Williams hatte seinen Angreifer gekannt. Der Täter hatte mit einer Spitzhacke in der Hand direkt hinter ihm gestanden. Wenn Bob alleine war, als er den Reifen wechselte, dann hätte jeder, der sich ihm von hinten näherte – egal, ob er sich langsam oder schnell bewegte –, auf dem Kies einen Heidenlärm gemacht. Bob hätte nicht nur seinen Kopf zur Seite gedreht, er hätte auchversucht, aufzustehen. Vielleicht war die Tatwaffe keine Spitzhacke gewesen, sondern ein kleinerer Gegenstand. Vielleicht eine Handharke? Nein, so etwas hatte er im Baumarkt gesehen. Die hatten an einem Ende zwei oder drei Zacken und am anderen eine breite und flache Klinge. Aber das spielte keine Rolle. Egal, was für ein Werkzeug der Täter benutzt hatte – wenn jemand, den man nicht kennt, sich einem von hinten nähert, dann steht man instinktiv auf und wendet sich ihm zu. Zumindest würde man über die Schulter nach hinten gucken.
    Er ließ sich die Dinge durch den Kopf gehen und entschied sich für das wahrscheinlichste Szenario: Steve Helm bietet seinem Nachbarn an, ihm beim Reifenwechsel zu helfen. Bob sagt ihm, geh nach Hause, ich schaffe das schon allein. Aber Steve lässt nicht locker. Er bleibt stehen und sieht Bob dabei zu, wie er den Wagenheber und den Kreuzschlüssel aus seinem Pick-up holt. Bob geht vor dem Reifen in die Hocke. Steve findet, dass sie mehr Licht brauchen. Er geht zu seinem Pick-up und als er zurückkommt, hält er eine Spitzhacke hinter seinem Rücken versteckt. Er stellt sich hinter Bob. Klappe zu, Affe tot.
    Und was könnte Steve zu der Tat bewegt haben? Dass er auf diese Weise seine Achttausend wieder hat und einen gebrauchten Wohnwagen dazu? Ausgeschlossen. Die einzige vernünftige Erklärung für die Tat bestand darin, dass Steve sich mit Karen die Versicherungssumme von einer halben Million Dollar teilen würde.
    Snow überlegte, ob Steve vielleicht derjenige gewesen war, der Karens zweiten Ehemann in der Nähe des Geldautomaten erschossen hatte. Doch dann verwarf er den Gedanken wieder. Wahrscheinlich hatte sie dafür jemand anderen engagiert.
    Was dachte er sich nur, um Himmels willen? Immerhin handelte es sich hier um seine Schwester. Andererseits hatten wahrscheinlich die meisten verurteilten Mörder Geschwister. Und was würden die sagen, wenn man sie mit der Möglichkeit konfrontierte, dass jemand aus ihrer eigenen Familie eine Gräueltatbegangen hatte?
Ausgeschlossen! Er oder sie würde keiner Fliege etwas zuleide tun
.
    Das hier sah auf jeden Fall nicht gut aus.
    Und was war mit dem Schraubenzieher, der in dem Reifen steckte? Wie war der dorthin gekommen? Snow dachte einen Augenblick darüber nach. Wenn man auf der Straße mit

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