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Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Titel: Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rex Kusler
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nach sechs Uhr morgens, als Jerry Albright das Gelände betreten hat.«
    »Er hat die Leiche gefunden, nehme ich an.«
    »Ja«, sagte sie. »So muss es wohl gewesen sein. Nach seinem Code erscheint nämlich zehn Minuten später der Polizeicode und in der nächsten halben Stunde oder so noch ein paar Mal.«
    Snow unterbrach das Kritzeln auf seinem Notizblock und sah zu Norma auf. »Polizeicode?«
    »Ja, das ist der Code, den die Polizei, die Feuerwehr und die Rettungsdienste von uns bekommen, falls es mal brennt oder jemand den Notarzt braucht … oder ein Mord passiert.« Sie unterstrich die letzte Aussage, indem sie die Augenbrauen hob und senkte. »Sie wissen schon, auf diese Weise kommen sie schnell rein und raus.«
    »Ja, natürlich.«
    »Ich nehme an, Sie haben während Ihrer Zeit bei der Polizei nie auf so einem Stellplatz zu tun gehabt?«
    »Das hier ist mein erster«, sagte er. »Könnten Sie mir vielleicht einen vorübergehenden Code geben, damit ich hier rein und raus kann, solange die Ermittlungen laufen?«
    »Selbstverständlich«, sagte sie. »Benutzen Sie doch einfach den Polizeicode. Sie arbeiten sowieso mit denen zusammen. Man kann ihn sich leicht merken. Er lautet neun-eins-eins-neun-eins-eins. Und dann müssen Sie noch die Sterntaste drücken.«

6
    Die Polizei hatte ein Areal, auf dem neun Wohnmobile, Anhänger und Wohnwagen parkten, mit gelbem Absperrband abgeriegelt. Die Fahrzeuge standen in zwei Reihen etwa in der Mitte des Stellplatzes. Zwischen den Wohnmobilen befand sich eine freie Parklücke und direkt davor parkte ein schwarz-weißer Streifenwagen unmittelbar außerhalb des Absperrbandes.
    Jim Snow stellte seinen Wagen hinter dem Polizeifahrzeug ab und winkte dem Polizisten lässig zu. Der erwiderte den Gruß, indem er kurz die Hand hob. Dann senkte er den Kopf und widmete sich wieder seiner Tätigkeit. Snow nahm an, dass er auf seinem Handy eine SMS schrieb.
    Snow stieg aus und schlenderte auf den Tatort zu. Dabei bemühte er sich, dem Polizisten den Rücken zuzukehren. Snow hoffte, dass er in seinem grauen Polohemd und seiner schwarzen Levi’s als Mordermittler durchgehen konnte, obwohl er an seinem Gürtel weder eine Neun-Millimeter-Pistole noch eine Polizeimarke trug. Als er sich dem Streifenwagen auf der Fahrerseite näherte, sah er zu dem uniformierten Polizisten hinüber und nickte ihm zu. »Wie geht’s?«
    Der Officer sah zu ihm auf und nickte zurück. »Gut«, erwiderte er. Dann blickte er wieder auf sein Handy.
    Snow hielt auf den leeren Wohnmobil-Parkplatz zu und bemerkte zwei gelbe Leitkegel, die in der Mitte der Spur, die zwischen den zwei Reihen geparkter Wohnmobile verlief, etwa eineinhalb Meter auseinander standen. Sie trugen die Nummern Eins und Zwei. Kegel Eins markierte die Position des Kopfesder Leiche, während der andere Kegel dort stand, wo die Füße gelegen hatten, bevor die Leiche in einen Plastiksack gelegt und in die rechtsmedizinische Abteilung gebracht worden war.
    Snow blieb einen Moment stehen und ließ seinen Blick über den harten Boden in der Nähe der Leitkegel wandern. Dabei fielen ihm weder deutliche Fuß- noch Reifenabdrücke auf. Und falls es doch partielle Fußspuren gab, so konnten sie von jedem x-beliebigen Menschen stammen.
    Er steckte die Hände in die Hosentaschen und lief langsam um den Tatort und die dort abgestellten Wohnmobile herum, wobei er auf jedes noch so kleine Detail achtete. Er startete seinen Rundgang auf dem leeren Parkplatz. Von dort aus ging er an der Rückseite der zwei Wohnwagen, die innerhalb des abgesperrten Bereichs standen, vorbei, lief um den zweiten Anhänger herum und gelangte schließlich zur Mitte der Spur, wo er stehen blieb und sich umsah. Sein Blick blieb an der Vorderseite des linken Anhängers haften. Es war ein Nomad-Wohnwagen älteren Baujahrs, mit einer Länge von fast acht Metern. Das Gehäuse war aus dünnem, weißem Aluminium. Das schwarze Stahlgestänge des Fahrgestells ragte vorne in Form eines A hervor, mit einer Anhängerkupplung am Ende. Innerhalb dieses A-förmigen Gestänges war eine Deep-Cycle-Batterie mithilfe zweier Gummiriemen befestigt. Vier Drähte waren mit den Polen der Batterie verbunden. Die zwei dickeren Drähte, der eine weiß, der andere schwarz, liefen zu einem schwarzen, rechteckigen Kasten, der neben der Batterie befestigt war. Das musste der zu dem Wohnwagen gehörende Verteilerkasten sein. Die beiden dünneren Drähte verliefen über die zwei Propangasbehälter zu einer

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