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Toedliche Spur

Titel: Toedliche Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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etwas unter dem Schreibtisch entdeckt!«
    »Jede Menge Staub wahrscheinlich«, sagte Peter lakonisch. »Wir müssten mal wieder sauber machen.«
    Justus schüttelte den Kopf. »Nein, etwas ganz anderes: Unter unserem Schreibtisch klebt eine Wanze!«
Die Waffen des Feindes
    »Wie bitte?«
    »Du meinst mit Wanze hoffentlich das Insekt«, sagte Peter und fügte murmelnd hinzu: »Obwohl das ganz schön eklig wäre.«
    »Nein, mit Wanze meine ich ein Abhörgerät!«, raunte Justus und trat noch mal ein paar Meter zurück.
    »Bist du sicher?«
    »Ja, verdammt noch mal! Ich weiß, wie Wanzen aussehen!«
    »Und wer hat die da bitte schön hingesetzt?«
    »Nun frag doch nicht so dämlich, Peter! Das ist völlig klar! MacDunno!«, sagte Bob.
    »Und zwar in der Nacht, als er in die Zentrale einbrach, um die Diskette zu suchen«, nickte Justus. »Meine Güte, jetzt weiß ich auch, warum wir in den letzten zwei Tagen keinen schwarzen BMW mehr gesehen haben! Er musste uns nicht mehr beschatten, um zu wissen, wo wir sind und was wir vorhaben.«
    »Na toll! Und wir benehmen uns wie die letzten Idioten, klettern über Zäune und schleichen durch Gärten, nur damit wir nicht gesehen werden. Das ist unglaublich.«
    Justus wanderte unruhig auf und ab und zupfte an seiner Unterlippe. »Das ergibt alles einen Sinn«, murmelte er. »Das ergibt alles einen Sinn.«
    »Würdest du uns deine Erkenntnisse freundlicherweise mitteilen?«, fragte Bob.
    »Morton ist gestern nicht aufgetaucht, weil MacDunno unser kurzes Telefonat mit ihm belauscht hat und wusste, wo wir uns treffen würden. Wir waren Punkt neun Uhr in der Spielhalle. Morton muss schon früher hingegangen sein und MacDunno hat ihn abgefangen! Er will das Geld haben und wusste, dass Morton es irgendwo versteckt hat. Erst suchte er in Mortons Wohnung, wurde aber nicht fündig, da Morton so klug war, den Schließfachschlüssel verschwinden zu lassen und nur uns einen Tipp zu geben. Aus irgendeinem Grund, den ich noch nicht kenne, wusste MacDunno, dass wir in den Fall verwickelt sind. Er brach in die Zentrale ein und suchte nach einem Hinweis, fand aber auch dort nichts, da ich die Diskette wohlweislich woanders deponiert hatte. Also installierte er eine Wanze, um der Lösung auf die Spur zu kommen. So bekam er Morton zu fassen und zwang ihn vermutlich, ihm zu sagen, wo der Schlüssel versteckt ist. Also war er es, der letzte Nacht den Rolls-Royce auseinandergenommen hat. Er wollte den Schlüssel haben – hat ihn aber nicht gefunden, da wir ihm zuvorgekommen sind. Und Mr Gelbert glaubt, dass wir es waren, die den Wagen beschädigt haben.«
    »Aber …«, begann Bob zögernd. »Aber das ist unlogisch! Wenn MacDunno uns seit zwei Tagen belauscht, dann weiß er längst, dass wir den Schlüssel haben. Warum hat er dann im Rolls-Royce gesucht?«
    Justus stach mit dem Zeigefinger in die Luft, als wollte er einen Beweis aufspießen. »Er weiß es eben nicht! Erinnert ihr euch? Wir haben zweimal über den Schlüssel und den Geldkoffer gesprochen. Einmal vorgestern in der Eisdiele und einmal gestern, als wir hier draußen auf Onkel Titus warteten. Aber in der Zentrale fiel kein einziges Wort darüber. MacDunno konnte nicht ahnen, dass wir den Schlüssel und das Geld längst gefunden haben.«
    Bob und Peter riefen sich die Gespräche der letzten Tage in Erinnerung. »Du hast recht, Just. Er hatte keine Ahnung von dem Schlüssel«, sagte Bob. Doch dann verfinsterte sich sein Gesicht. »Aber spätestens jetzt wird er wissen, wer ihn hat. Wenn er nicht völlig blöd ist, wird er eins und eins zusammenzählen und darauf kommen, dass der Schlüssel bei uns ist.«
    Peter schluckte. »Das heißt … er wird sehr bald hier auftauchen. Wenn er nicht davor zurückschreckt, Morton gefangen zu nehmen, hat er bei uns auch keine Skrupel. Vielleicht wartet er schon irgendwo an der Straße darauf, dass einer von uns den Schrottplatz wieder verlässt.«
    Doch Justus schüttelte den Kopf. »Glaube ich nicht. Niemand drängt ihn. Er kann in aller Ruhe abwarten, bis sich eine günstige Gelegenheit bietet. Wo und wann das sein wird, erfährt er ja, während er uns mit seiner Wanze belauscht. Und genau das ist unsere Chance!« Er schlug mit der Faust in die flache Hand.
    »Was meinst du damit?«
    »Wir schlagen ihn mit seinen eigenen Waffen! Er weiß schließlich nicht, dass wir die Wanze gefunden haben. Also bieten wir ihm die Gelegenheit, auf die er wartet, und präsentieren ihm den Schlüssel auf dem Silbertablett.

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