Toedliche Spur
konnte.«
»Hm.« Bob kratzte sich am Kopf. »Und was fangen wir mit diesem Wissen an?«
»Gar nichts, fürchte ich«, bekannte Justus. »Die Briefe hatten nicht einmal eine Adresse als Absender, der wir nachgehen könnten.«
»Wir müssen Cotta informieren«, meinte Bob. »Wenn er Susanna ausfindig macht, kann sie uns die Geschichte von damals erzählen.«
»Ich hatte dieselbe Idee. Gleich Montag werde ich den Inspektor anrufen. Bis dahin können wir nur hoffen, dass Morton nichts passiert.«
Das Telefon klingelte.
»Vielleicht ist er das!«, rief Peter aufgeregt und schaltete den Verstärker ein. »Los, Just, geh ran!«
Der Erste Detektiv nahm den Hörer ab. »Ja?«
»Justus Jonas?«
»Ja.«
»Mir reicht es mit euch drei Burschen. Ich habe endgültig genug!«
»Mr Gelbert«, sagte Justus irritiert, als er die Stimme des Autoverleihers erkannte. »Was ist denn los?«
»Was los ist? Das weißt du ganz genau!«
Justus ahnte es: Perkins musste seinem Chef erzählt haben, was am vorletzten Abend vorgefallen war. Vermutlich hatte er dabei maßlos übertrieben und Mr Gelbert ein paar Schauergeschichten aufgetischt, wie sie den Rolls-Royce auseinandergenommen hatten. »Nein«, log er daher. »Was soll ich wissen?«
»Erst bestellt ihr Perkins zu euch und nehmt den Rolls-Royce auseinander und jetzt das!«
Der Erste Detektiv runzelte die Stirn. »Und jetzt was?«
»Tu nicht so scheinheilig, Justus Jonas! Du glaubst wohl, du könntest dir alles erlauben, seit Morton nicht mehr da ist, was?«
»Ich sehe da keinen Zusammenhang. Wovon reden Sie überhaupt?«
»Wovon ich rede? Wovon ich rede?«, brüllte Gelbert, sodass Justus den Hörer ein Stück weghielt. »Ihr seid gestern Nacht auf das Betriebsgelände gekommen und habt den Rolls-Royce aufgebrochen! Davon rede ich!«
»Wie bitte?«
»Leugne es nicht! Das Schloss war geknackt, das Handschuhfach durchwühlt und beide Nummernschilder abgeschraubt!«
»Ich schwöre Ihnen, Mr Gelbert, wir haben nichts damit zu tun!«
»Ach nein? Dann willst du mir wohl auch weismachen, ihr hättet den armen Perkins nicht belästigt.«
»Ich gebe zu, das haben wir. Aber wir würden nie auf die Idee kommen, den Rolls-Royce zu beschädigen!«
»Ich glaube dir kein Wort! Von Anfang an war ich dagegen, dass ihr Mortons Dienste in Anspruch nehmen könnt, sooft es euch passt.«
»Sie haben gut dabei kassiert, wenn ich Sie daran erinnern darf«, erwiderte Justus wütend. »Und ich weiß wirklich nicht, was –«
»Ich hatte schon ein schlechtes Gefühl, als ausgerechnet du damals das Preisausschreiben gewonnen hattest! Detektive! Das war wirklich das Letzte, was ich in meiner Kundenkartei brauchen konnte! Aber damit ist jetzt ein für alle Mal Schluss! Ihr werdet den Rolls-Royce nie wieder bekommen! Und auch keinen anderen Wagen! Ist das klar?«
»Aber ich sage Ihnen doch –«
»Sei froh, dass ich nicht die Polizei rufe! Wag es nie wieder, hier anzurufen, Justus Jonas! Hast du mich verstanden? Nie wieder!« Die letzten Worte gingen im Gebrüll fast unter. Dann war die Verbindung beendet.
»Sagt mal, spinnt der?«, rief Peter aufgebracht. »Der hat sie ja nicht mehr alle!«
»Der ist völlig durchgedreht«, stimmte Bob zu.
Justus schlug wütend auf den Tisch und wischte dabei einen Bleistift zu Boden. »Jetzt reicht’s! Uns zu beschuldigen, wir hätten seinen blöden Wagen aufgebrochen. Soll er doch sehen, wo er bleibt mit seiner Firma.« Wutschnaubend bückte er sich, um den Stift aufzuheben.
»Wir sind aber auch wirklich vom Pech verfolgt. Erst taucht Morton nicht auf und jetzt auch noch dieser Anruf. Justus? Was machst du denn da unter dem Tisch?«
»Ich … ich kann den Bleistift nicht finden«, stotterte der Erste Detektiv.
»Er liegt direkt vor deiner Nase!«
»Ach hier.« Er hob ihn auf, kam ganz langsam wieder hoch und sah seine Freunde irritiert an. »Ich brauche frische Luft, sonst platzt mir der Kragen«, sagte er tonlos und erhob sich. »Kommt ihr mit?« Ohne auf eine Reaktion zu warten, öffnete er die Tür und trat nach draußen.
Peter und Bob sahen sich verwundert an, zuckten die Schultern und folgten ihm. Justus wartete auf sie und schloss dann eilig hinter ihnen die Tür.
»Just? Du guckst so komisch«, bemerkte Peter. »Ist irgendwas?«
»Allerdings«, flüsterte er und ging ein paar Meter weiter in die Freiluftwerkstatt.
»Was … was hast du?«, wollte nun auch Bob wissen.
»Ihr glaubt es nicht! Als ich mich nach dem Bleistift bückte, habe ich
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