Toedliche Traeume
stoppen, wenn wir Marias Leiche finden. Abbadon hat mehr gesagt, als sie wollte. Glaube ich. Oder sie wollte es so, ich hab keine Ahnung. Lasst uns lieber herausfinden, was hier wirklich passiert ist!“, fügte sie noch hinzu, dann fing sie an zu lesen.
Als sie mit den Tagebüchern fertig waren, schauten sie sich betroffen an. Kim Black war mit Sicherheit nicht der Mörder von Maria. Er war jahrelang ihr Geliebter, nur ihres guten Rufes willen im Geheimen. Was aber nicht einmal sie wusste, war, dass er der Wächter des Daemonum war. Im Gegensatz zu Emily, die zum Wächter ernannt worden war, war er es freiwillig geworden. Deshalb trug er das Pentagramm auch nur als Anhänger an einer Kette, nicht wie sie in die Brust gebrannt. In seinen Tagebüchern war nicht nur das Daemonum aufgeführt, sondern auch die anderen „Heiligen Bücher“. Das Sanctum, Buch der Engel. Das Elementum, das einem Macht über die vier Elemente verleihen konnte. Mortis, das Buch mit der Macht über Leben und Tod. Und zu guter Letzt das Tempus, mit dessen Hilfe man durch die Zeit reisen konnte. Er wusste nicht, wo sich die anderen Bücher befanden, aber er hatte Angst davor, dass sie in die falschen Hände geraten könnten. Er lebte in ständiger Angst, dass ihn jemand aufspürte und ihm das Buch abnehmen wolle. Als Maria verschwand, dachte er es galt ihm um ihn zu schwächen und sich dann das Buch zu holen. Also versteckte er das Daemonum und seine Tagebücher im Keller unter einigen losen Fliesen, dann brachte er sich um. Der Plan zum Dämon zu werden und sich dadurch an den Dorfbewohnern für die jahrelange Heimlichkeit zu rächen stand zu dem Zeitpunkt schon. Allerdings wollte er das nur umsetzen, wenn er Marias Geist nicht finden würde. „Kim ist also unser Dämon, aber nicht Marias Mörder. Wer zum Henker war es dann?“, fragte Emily nachdenklich. „Wer auch immer es war, ich gehe jetzt Dascha zurückholen. Wir sind es nicht, an denen sich Kim rächen will. Viola, führ mich zu ihr!“, sagte Sally entschlossen und stand auf. „Ok, dann sucht ihr beide Dascha. Nane und ich gehen noch mal zu Nicole. Können wir uns irgendwie verständigen?“, fragte Emily. „Klar, über mich. Ich bin ein Medium, schon vergessen? Ich kenne euch jetzt alle, Viola und Sally sind im Endeffekt nichts weiter als Geister, sobald sie schlafen. Außerdem habe ich einen Verdacht, wer der Mörder sein könnte. Außerdem wissen wir jetzt dank Abbadon, dass die Leiche hier in der nähe ist, nicht völlig woanders. Also, auf zu Nicole! Lilith passt du auf Sally und Viola auf?“ Lilith nickte. „Dafür bin ich hier. Ich habe jetzt schon bei Dascha versagt, ich werde niemals zulassen das euch beiden auch etwas passiert!“, sagte sie dann und legte Sally und Viola eine Hand auf die Schulter. „Ich begleite euch natürlich. Das bin ich euch als Nachfahrin von Kim Black schuldig. Das muss aufhören!“, meldete sich Grace zu Wort und stellte sich neben Emily. Diese verstaute das Daemonum in ihrer Handtasche. Sie überprüfte genau, ob die Tasche auch wirklich zu war, erst dann ging sie heraus. Ihre Brust schmerzte zwar noch, aber inzwischen konnte sie wieder atmen. Als die Haustür wieder ins Schloss fiel, schauten sich Sally und Viola entschlossen an. „Egal was kommt, egal was war, jetzt müssen wir zusammenhalten. Hinterher kannst du mich auch wieder hassen, Sally. Aber das müssen wir jetzt zusammen machen!“ Mit diesen Worten hielt Viola ihr die Hand hin. Sally starrte sie an. Dieses kleine, süße Mädchen. Ja, das konnte gar nicht ihre Schwester sein. Aber was tat das grade groß zur Sache? Genau, nichts. Und war sie denn wirklich so ein dummer und unnützer Mensch wie Abbadon gesagt hatte? Nein, bestimmt nicht. Also würde sie es jetzt sich, Abbadon und auch allen anderen beweisen, indem sie Dascha rettete. Zusammen mit Viola. Also ergriff sie deren Hand.
Kapitel 9: Der letzte Weg
Das Tor aus Licht führte Dascha in eine große Halle. Sie war einem Thronsaal nachempfunden; sehr hohe Decke, an der ein großer Kronleuchter hing. An der Wand ihr gegenüber war ein großer, rot gepolsterter Thron, auf einer kleinen Anhöhe. Ansonsten zierten die Wände abwechselnd geschwungene Säulen und Wandteppiche. Auf allen Wandteppichen waren Motive von Maria abgebildet, über dem Thron hing ein großes Ölgemälde, ebenfalls eine Darstellung von Maria. Neben dem Thron stand auf einer kleinen Säule eine Glaskugel. Unter ihren Füßen war ein dunkler Teppich, der
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