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Toedliche Traeume

Toedliche Traeume

Titel: Toedliche Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Planitz
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Schultern. Als sich der Rauch verzog, wurden sie blass. Vor ihnen stand eine Dämonin, spärlich bekleidet. Ihre Haare gingen fast bis zum Boden, ihre Haut war bläulich und von Schuppen überzogen. Statt Fingernägeln hatte sie Krallen, wie die einer Katze. Sie war übersät mit Schmuck, an ihrem breiten Gürtel baumelte ein riesiges Schwert. Aus ihrem grinsenden Mund schauten lange Fangzähne hervor, ihre grellgelben Augen waren nicht menschlich, sondern ebenfalls katzenartig. Sie warf sich ein paar Haare über ihre blanken Brüste, dann musterte sie die Anwesenden eindringlich. „Wer hat das Buch geöffnet?“, fragte sie mit einer lauten, donnernden Stimme. Sie trat zu dem am Boden liegenden Buch, aus dessen Deckel das Pentagramm herausgebrochen war. Sie hob die Hand, und der Anhänger erhob sich vom Boden und schwebte vor ihr in der Luft. Zitternd trat Emily vor. „Das … war wohl ich“, stotterte sie dann. Die Dämonin trat auf sie zu und schaute abschätzend auf sie herab. „Naja, besser als dein Vorgänger auf jeden Fall“, sagte sie, mit einer etwas normaleren stimme. Dann machte sie eine schnippende Bewegung Richtung Anhänger. Der Anhänger flog zu Emily, ging durch ihre Schuluniform hindurch ohne diese zu beschädigen und brannte sich dann in ihre Brust ein. Mit einem Schmerzschrei ging Emily in die Knie und rang nach Luft. „Ab heute bist du die neue Wächterin des Daemonum. Es enthält alle Beschwörungsformeln, sowohl für die hohen als auch für die niederen Dämonen. Vernichten kann ich es nicht, Menschenwerk ist für uns unantastbar. Dein Vorgänger hat seine Aufgabe nicht weitergegeben, also trifft es jetzt dich. Sorge dafür, dass niemand es sich holt, dann geschieht dir nichts. Aber wehe dir wenn. Dann werde ich dich holen kommen. Mit dem Siegel in deiner Brust werde ich dich finden. Immer und überall. Merk dir das gut, Emily Neumann. Ich habe dich im Auge!“, sagte die Dämonin kichernd. „Abbadon“, hauchte Sally. „Die Wächterin der Hölle, richtig erkannt. Du willst nicht zufällig deine Seele gegen die deiner Freundin tauschen, oder?“, fragte Abbadon und holte eine Schriftrolle hervor. „Ich gehe keine Dämonenverträge ein. Ich regle meine Sachen selber!“, entgegnete Sally und verschränkte die Arme vor der Brust. Abbadon lachte abfällig. „So schwach, aber so eine große Klappe. Ist das Dummheit oder Mut, Sally Morgenstern? Geborene Elementum, aus der Familie der Wächter des Elementum? Muss sich scheußlich anfühlen von seiner Familie verraten und fortgegeben worden zu sein, nicht wahr?“, sagte sie dann spöttisch. Sally schaute sie erschrocken an. Was erzählte Abbadon da? Klar war ihr aufgefallen, dass sie nicht nur anders aussah als ihre Schwester, sondern auch völlig anders behandelt wurde. „Ach, sag bloß das wusstest du nicht? Lächerliches Menschenkind! Bei soviel Dummheit haben sich deine Eltern durchaus richtig entschieden! Zu schwach und zu einfältig für eine Wächterin. Es wird mir eine Freude sein zu sehen, wie ihr weiter nach der Leiche der Gefährtin des alten Wächters sucht. Ihr seid so nahe dran. Ihr solltet euch beeilen, bevor er die Seele eurer Freundin ganz verschlungen hat!“ Abbadon ließ noch einen Blick über die verängstigten Anwesenden wandern, dann fingen ihre Konturen an zu verschwinden. „Kleine Neumann, ich rate dir davon ab, das Daemonum zu benutzen. Das Siegel würde dich zerreißen!“, rief sie noch, dann verschwand sie ganz. Sally stand neben Emily, die inzwischen keuchend am Boden lag. Nur langsam lösten sich die anderen aus ihrer Starre. Während Lilith und Nane sich neben Emily hockten, und versuchten ihr hoch zu helfen, kamen Viola und Grace zu Sally. „Hey … also … selbst wenn Abbadon recht haben sollte, du bist meine Schwester. Wir befreien Dascha trotzdem“, sagte Viola zaghaft. „Ich hab überhaupt keine Ahnung, was hier vorgeht. Aber alles wird gut werden“, stimmte Grace ihr zu. Schweigend starrte Sally Emily an, die das Siegel in ihrer Brust abtastete. Sie wusste nicht, was sie denken sollte, ihr Kopf war leer. „Wir sollten … einfach weiter machen“, sagte sie dann, bückte sich und hob eins der Tagebücher auf. „Sie hat recht“, stimmte Emily ihr zu und griff sich ebenfalls eins. „Darüber was hier gerade passiert ist, können wir später reden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Kim unser Inkubus ist. Laut Abbadon hat er Dascha in seiner Gewalt, aber aus irgendeinem Grund können wir ihn wohl

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