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Toedliche Verfolgung

Toedliche Verfolgung

Titel: Toedliche Verfolgung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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neben dem Motorrad und beobachtete, die Hände in den Hosentaschen vergraben, wie Lissa die Packtaschen ein wenig nach hinten verlagerte, damit sie zu zweit mehr Platz hatten.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Um ehrlich zu sein: keine Ahnung. Vielleicht habe ich heute einfach meinen hilfsbereiten Tag. Freuen Sie sich darüber.«
    Jack verzog den Mund. Der Gedanke, noch einmal auf diese Höllenmaschine steigen zu müssen, war nicht gerade erfreulich. »Kann ich fahren?«
    Lissa blickte ihn an und grinste. »Keine Chance. An mein Baby lasse ich niemanden, nicht einmal meinen Mann.«
    »Sie sind verheiratet?« Wie kam es, dass der Gedanke ihn störte?
    »Nein, aber wenn ich es wäre, würde ich ihn trotzdem nicht fahren lassen.« Sie nahm ihm das Handy ab und steckte es von innen an ihre Jeans.
    Entgeistert starrte Jack darauf. Sein Mund wurde trocken, krampfhaft bemühte er sich, zu schlucken. »Was …?«
    Sie folgte seinem Blick. Lachend tätschelte sie die Beule. »Das Klingeln höre ich während der Fahrt nicht, aber wenn es vibriert und dabei direkt an meiner Haut liegt, merke ich es.« Sie berührte seinen Arm. »Keine Angst.«
    Jack riss den Blick von ihr los und schaute auf seine Stiefel hinab. Diese Frau war ihm wirklich ein Rätsel. Er hatte noch nie jemanden getroffen, der so … frei und unbekümmert war. Sie sprühte förmlich vor Lebensfreude, es war, als hätte sie keine einzige Sorge auf der Welt. Ungewöhnlich. Was tat sie überhaupt allein in dieser Einöde?
    Die Frage hatte er wohl laut gestellt, denn sie antwortete ihm. »Urlaub. Einmal alles hinter mir lassen und machen können, was ich will. Es ist herrlich.«
    »Was machen Sie denn sonst so?« Jack biss sich auf die Lippe. Er hatte das nicht fragen wollen. Hinterher würde sie noch denken, er hätte Interesse an ihr.
    Sie zwinkerte ihm zu. »Das bleibt vorerst mein Geheimnis. Aber ich hätte auch eine Frage an Sie.«
    »Welche?«
    »Warum waren Sie überhaupt auf dieser verlassenen Straße?«
    Jacks Wangen erwärmten sich. »Ich musste … ich habe gerade …« Er brach ab und deutete in Richtung seines Hosenschlitzes.
    »Masturbiert?«
    Ein entsetztes Schnauben entkam ihm, bevor er es verhindern konnte.
    Lachend berührte Lissa seine Schulter. »War nur ein Scherz.«
    »Das hoffe ich doch.«
    Kurze Zeit später saß er wieder hinter ihr auf dem Motorrad, während sie den Highway nach Westen entlangdonnerten. Jack war sich nicht sicher, ob es sinnvoll war, in dieser Richtung weiterzufahren, immerhin könnte der Dieb gewendet haben, aber irgendetwas musste er tun. Er konnte nicht den ganzen Tag tatenlos in dem kleinen Diner sitzen und darauf warten, dass etwas passierte. Außerdem wurde er diese merkwürdige Frau so vielleicht schneller wieder los. Lissa … Irgendwie passte der Name nicht zu ihr. Er hätte eher auf etwas Ausgefalleneres getippt. Savannah vielleicht, oder Tigerlily. Ein Lachen rumpelte tief in seiner Brust. Wenn sie ihn nicht gerade auf die Palme brachte, war sie wirklich eine Augenweide. Besonders das eng anliegende T-Shirt, das sie in ihre ebenso enge Jeans gestopft hatte, sodass sowohl ihre Brüste als auch ihre Hüfte besonders gut zur Geltung kamen, gefiel ihm sehr. Seine Finger schlossen sich für einen Moment enger um ihre Taille. Gut, dass sie seine Gedanken nicht lesen konnte, vermutlich hätte sie ihn in hohem Bogen von der Maschine geworfen.
    Das Motorrad wurde schlagartig langsamer und rollte auf dem Seitenstreifen aus. Vielleicht hatte sie doch seine Gedanken erraten? Er wartete, bis sie den Motor abgestellt hatte, dann beugte er sich vor. »Was ist los?«
    »Telefon.« Sie zog es aus ihrer Hose, entledigte sich ihrer Handschuhe, drückte den Knopf und hielt es ans Ohr. »Ja? Ja, einen kleinen Moment.« Mit einem Lächeln reichte sie ihm das Handy.
    »Ja?« Er hörte einen Moment zu und nickte dann grimmig. »Ja, das ist er. Wo hast du ihn gesehen? Okay, vielen Dank, du hast was bei mir gut.« Jack gab das Telefon zurück. Die Wut stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    Gespannt blickte Lissa ihn an. »Hat jemand den Truck gesehen?«
    »Ja. In der Nähe von Sonora. Also ein Stück vor uns auf dem Highway.«
    »Gut, dann sind wir wenigstens in der richtigen Richtung unterwegs. Wenn wir uns beeilen, können wir ihn sicher einholen.«
    »Dazu müssten wir fliegen können. Und ich habe keine Lust, von der Polizei angehalten zu werden, vor allem nicht ohne Papiere.«
    Lissa befestigte das Handy wieder von innen an der Hose.

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