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Toedliche Verfolgung

Toedliche Verfolgung

Titel: Toedliche Verfolgung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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widerwillig die Telefonnummer einer attraktiven Frau entgegengenommen hat.«
    Lissa strahlte Randy an. »Manche muss man eben zu ihrem Glück zwingen. Geben Sie mir bitte noch ein Bitter Lemon, ich glaube, es wird eine Weile dauern, bis ich weiterfahren kann.«
    Sie behielt recht. Nach einigen Minuten kehrte der Fremde zurück und setzte sich wieder auf den Barhocker, ohne sie anzusehen. Schweiß perlte von seiner Stirn und lief über seine Schläfen, sein Mund war zu einer geraden Linie zusammengepresst. Er sah nicht besonders glücklich aus.
    »Haben Sie eine Bankkarte, Kreditkarte oder Ähnliches?«
    Er nahm einen großen Schluck Wasser, bevor er sie ansah, als wäre sie nicht besonders intelligent. »Ja. In meinem Truck.«
    »Meinen Sie nicht, es wäre eine gute Idee, die Karte sperren zu lassen, damit die Diebe sich nicht auch noch an Ihrem Geld gütlich tun können?«
    Eine Weile sagte er gar nichts, dann winkte er Randy heran. »Könnte ich mal dein Telefon benutzen?«
    »Klar.«
    Die Telefonnummern waren schnell bei der Auskunft besorgt. Während er in der Warteschleife seiner Bank hing, warf er ihr einen düsteren Blick zu. »Wollen Sie nicht langsam weiterfahren?«
    »Nein, dafür ist es viel zu interessant hier.«
    »Wie …« Seine Antwort wurde unterbrochen, als sich jemand meldete. »Mein Name ist Jack Tease. Meine Bankkarte wurde mir gestohlen, und ich möchte sie sperren lassen.« Er hörte zu, während er gleichzeitig Lissa erneut mit den Augen durchbohrte. »Die Nummer lautet …« Aus dem Gedächtnis spulte er eine scheinbar endlose Zahl ab. »Ja. Danke. Könnten Sie mir vielleicht telegrafisch Geld anweisen lassen?« Die Antwort schien ihn nicht glücklich zu stimmen. »Nein, mein Ausweis war in meinem Portemonnaie mit der Karte. Trotzdem danke.« Er verabschiedete sich und legte den Hörer auf die Gabel zurück. »Verdammt.« Sie setzte an, etwas zu sagen, doch er hob den Finger. »Sagen Sie jetzt nichts!«
    Damit nahm er erneut den Hörer in die Hand, um seine Kreditkarte ebenfalls zu sperren. Anschließend trank er wieder etwas Wasser, bevor er sich ihr zuwandte. Das Funkeln in seinen Augen wirkte bedrohlich. Unwillkürlich rutschte sie ein Stück auf ihrem Hocker zurück.
    »Finden Sie es eigentlich richtig, sich über jemanden lustig zu machen, der einen verdammt schlechten Tag hat?«
    Lissas Ohren wurden vor Verlegenheit heiß. Es stimmte, sie hatte sich wirklich ein wenig über ihn amüsiert und dabei nicht realisiert, wie furchtbar es für ihn sein musste, bestohlen und ohne Geld und fahrbaren Untersatz hier gestrandet zu sein. Er befand sich tatsächlich in einer ziemlich miesen Situation.
    Langsam nahm sie die Sonnenbrille ab und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Mir tut leid, was Ihnen passiert ist. Für Sie ist die Situation sicher sehr unangenehm, das weiß ich. Aber wenn Sie sich erinnern, habe ich Sie dort draußen mitgenommen und hierher gebracht, und das, obwohl Sie nicht gerade vertrauenerweckend aussehen und sich auch nicht wirklich höflich benommen haben.«
    Jack brummte nur etwas Unverständliches vor sich hin. Er wusste selbst nicht, warum er die junge Frau eben angegriffen hatte, denn sie hatte ihm tatsächlich geholfen. Wahrscheinlich nervte ihn gerade diese Hilfsbereitschaft, doch an einem Betroffenheitsquicky hatte er in dieser Situation wirklich kein Interesse.
    Irritiert beobachtete er, wie sie ihren Rucksack hochhob und anfing, darin herumzukramen. Was hatte sie denn jetzt vor? Kurze Zeit später hatte sie gefunden, was sie suchte, und legte es mit einem Klacken direkt neben seine Hand. Sie beugte sich zu ihm hinüber und blickte ihn erwartungsvoll an. Ihre Augen waren außergewöhnlich, von einem intensiven Violett und umsäumt von dichten Wimpern, die wesentlich dunkler waren als ihre roten Haare. Für einen Moment vergaß er, wer und wo er war. Ein Hauch von Parfüm und erhitzter Frau stieg in seine Nase. Seine Haut begann zu kribbeln, als ihre Hand seinen Arm streifte.
    »Was soll das?« Er erkannte seine eigene Stimme kaum wieder.
    »Das ist ein Handy. Meins, um genau zu sein. Auf diesem Telefon werden bald Ihre Truckerfreunde anrufen und Ihnen hoffentlich mitteilen, wo der Lastwagen sich jetzt befindet.« Jack wollte danach greifen, doch sie schlug seine Hand zurück. »Dieses Handy gibt es nur zusammen mit mir.« Sie grinste, als sie seine fassungslose Miene sah. »Übrigens, ich bin Lissa, Lissa Cameron.«

3
    »Warum tun Sie das?« Jack stand

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