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Toedliche Verfolgung

Toedliche Verfolgung

Titel: Toedliche Verfolgung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Grunde hatte sie das auch vorher schon gewusst, und sich Jack nur so weit geöffnet, weil er mehr für sie war als nur eine kurze Bekanntschaft. Sie war dabei, sich in ihn zu verlieben, und das war gefährlich, da es sie verletzbar machte. Aber es schien so, als wäre es dafür bereits zu spät.
    »Denk nicht darüber nach.«
    Lissa blickte Jack erstaunt an. »Worüber?«
    »Über die Männer. Sie werden uns hier nicht finden.«
    Erleichtert atmete Lissa auf. Sie hatte schon befürchtet, Jack hätte ihre Gedanken erraten. »Bist du sicher?«
    »Ja. Der Berg liegt zwischen uns und der Straße, sie können also weder das Licht sehen, noch irgendwelche Geräusche hören. Sie werden sicher nicht sämtliche Nebenstraßen und alten Minengelände absuchen. Vermutlich sind sie in den Städten unterwegs und suchen nach dem Truck.«
    »Dann könnten wir ihnen morgen direkt in die Arme laufen.«
    Jack legte seinen Arm um ihre Schultern und zog sie an sich. »Das wäre möglich, aber wir werden darauf vorbereitet sein. Und ich denke nicht, dass sie sich trauen würden, in einer Stadt etwas zu unternehmen.«
    »Wenn du das sagst …«
    »Ich werde nicht zulassen, dass dir etwas passiert.« Er räusperte sich und deutete auf die Pakete. »Wollen wir jetzt zusammenräumen und dann schlafen gehen?«
    Lissa unterdrückte ein Gähnen. »Gerne, lange kann ich die Augen nicht mehr offen halten.«

26
    Erins Kopf sackte erneut nach unten. Ross blickte sie aus den Augenwinkeln an und seufzte lautlos. Diese dickköpfige Frau kostete ihm noch den letzten Nerv. Warum musste sie unbedingt darauf beharren, mit ihm nach Durango zu fahren? Er wollte nicht, dass sie in die Nähe von Mördern und Verrätern geriet. Aber sie hatte alle vernünftigen Argumente von sich gewiesen und stur genau das getan, was sie wollte. Auf halber Strecke von Amarillo hatte die Müdigkeit schließlich gewonnen, und ihr waren die Augen zugefallen. Seinen Vorschlag, sich auf den Rücksitz zu legen und zu schlafen, hatte sie brüsk abgelehnt. Sie war nicht müde und würde ihn weiterhin genau beobachten.
    Das war vor einer Stunde gewesen, und jetzt kam er sich vor, als würde er neben einem Wackeldackel sitzen. Kopf runter – Kopf hoch – Kopf runter … Unruhig trommelte Ross mit seinen Fingern auf das Lenkrad. Langsam fragte er sich, ob es nicht ein Fehler gewesen war, auf Erins Anruf zu reagieren. Natürlich, er hatte eine Gelegenheit gesucht, wieder mit ihr in Kontakt zu treten und die Vergangenheit zu bereinigen, soweit das überhaupt möglich war, aber auch nach Stunden war sie immer noch genauso kühl und unnahbar wie am Anfang.
    Was hattest du denn erwartet, dass sie dir um den Hals fällt und alles wieder in Ordnung ist?
Ross verzog den Mund. Nun, das vielleicht nicht unbedingt, schließlich war er damals einfach ohne ein Wort verschwunden. Als er sie ein Jahr später aufsuchte, hatte sie ihn aus dem Haus geworfen, ohne ihn zu Wort kommen zu lassen. Zu Recht. Er hätte an ihrer Stelle wahrscheinlich genauso gehandelt. Aber das machte es nicht leichter für ihn. Denn auch wenn es nicht geplant gewesen war, hatte er sich Hals über Kopf in sie verliebt. Nur hatte er ihr das nie sagen können. Ross war sich ziemlich sicher, dass sie ihn auch sehr gemocht hatte – bevor er sie verlassen hatte. Sein Seufzer war laut genug, um Erin erneut hochschrecken zu lassen.
    »Sind wir schon da?«
    »Nein, das dauert noch. Schlaf ruhig weiter.«
    »Ich schlafe nicht!«
    Ross streifte sie mit einem Blick und beschloss, den Mund zu halten. Es war klar, dass sie auf dem Kriegspfad war und nur nach einem Grund suchte, um ihn zu Kleinholz zu verarbeiten. Normalerweise war er jederzeit gerne zu einem kleinen Scharmützel bereit, aber der Tag war verdammt lang gewesen, und seine Laune hatte unter Erins abweisender Haltung gelitten.
    Mit angehaltenem Atem wartete Erin auf seine Antwort, doch sie kam nicht. Seine Finger schlossen sich fester um das Lenkrad, sein Mund war zu einer schmalen Linie zusammengepresst. Gut, wahrscheinlich hatte er endlich erkannt, dass sie nicht vorhatte, sich mit ihm zu unterhalten. Jedenfalls nicht über etwas anderes als den Fall, für den sie ihn engagiert hatte. Sie wandte sich zum Fenster und starrte blicklos in die Dunkelheit. Wieso saß sie hier mit ihm im Auto? Weil sie Lissa helfen wollte, natürlich. Aber war das wirklich der einzige Grund? Nachdenklich kaute Erin auf ihrer Unterlippe. Hatte sie Ross vielleicht zwingen wollen, mit ihr Zeit zu

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