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Toedliche Verfolgung

Toedliche Verfolgung

Titel: Toedliche Verfolgung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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verbringen, um dann auf Knien für das, was er getan hatte, um Vergebung zu betteln? Sie unterdrückte ein Schnauben. Wenn das ihr Plan gewesen war, hatte sie jämmerlich versagt. Nach der einen unbefriedigenden Entschuldigung gleich am Anfang hatte er nur noch über Jack Tease und die Ermittlung mit ihr geredet. Kein privates Wort, keine Andeutung, ob er mehr für sie empfand als für jeden x-beliebigen Kunden. Aber warum sollte er auch, sie war ihm nie wichtig genug gewesen.
    Erin presste eine Hand auf ihren Magen, der bei diesem Gedanken zu revoltieren begann. Wie hatte sie damals nur so dumm sein können? Nun, jetzt war sie es jedenfalls schon lange nicht mehr, dank der gründlichen Arbeit von Ross Gladstone.
    »Soll ich anhalten?«
    Erins Kopf ruckte zu ihm herum. »Was?«
    »Ich fragte, ob ich anhalten soll.«
    »Nein, wie kommst du darauf?«
    »Du siehst so aus, als müsstest du dich übergeben.«
    »Nein, ganz sicher nicht.«
    Obwohl, jetzt wo er es sagte … Ihr Kopf schmerzte von dem Kaffee, den sie getrunken hatte, während er in seinem Büro telefoniert und auf seinen Computer eingehämmert hatte. Da sie vorher nichts gegessen hatte, war ihr die schwarze Brühe wohl auch auf den Magen geschlagen. Sie konnte förmlich spüren, wie ihre Magenschleimhaut angegriffen wurde. Wenn Ross sie nicht darauf angesprochen hätte, wäre ihr jetzt nicht schlecht. Die Wut half ihr auch nicht dabei, sich besser zu fühlen. Im Gegenteil. Henry schien ihre Misere zu spüren, denn er erhob sich vom Rücksitz und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. Der Hundeatem wehte in ihr Gesicht. Rasch schob sie Henry zurück und wedelte mit der Hand vor ihrer Nase. Hitze überschwemmte ihren Magen, zog bis in ihren Nacken hoch. Kurze Zeit später hielt sie es nicht mehr aus.
    »Anhalten!«
    Der Wagen verlangsamte die Fahrt und kam auf dem Seitenstreifen zum Stehen. Eine Hand vor den Mund gepresst riss Erin die Tür auf und stolperte ins Freie. Sie schaffte es, sich ein paar Schritte vom Auto zu entfernen, bevor sie sich vorbeugte und in die Büsche übergab. Trockenes Würgen schüttelte sie und machte ihr bewusst, dass sie wirklich außer dem Kaffee nichts zu sich genommen hatte. Schließlich beruhigte sich ihr Magen so weit, dass sie sich langsam aufrichten konnte. Erschrocken zuckte sie zusammen, als sich eine Hand stützend unter ihren Arm schob. Ein Papiertuch baumelte vor ihren Augen. Erin griff danach und wischte über ihr Gesicht. Zögernd blickte sie auf. Ross stand neben ihr und musterte sie besorgt. Zumindest wirkte es in der Dämmerung so. Das Licht der Scheinwerfer drang nicht bis zu ihnen vor.
    »Geht es wieder?«
    »Ja. Zu viel Kaffee und zu wenig gegessen.«
    Ross führte sie zum Auto zurück. »Warum hast du nichts gesagt? Ich hätte etwas ins Büro bestellen können.«
    »Ehrlich gesagt, habe ich überhaupt nicht daran gedacht. Ich war mit anderen Dingen beschäftigt.«
    Erin war froh, als sie in den Sitz rutschen konnte und seine Reaktion damit nicht sah. Es war offensichtlich, worüber sie die ganze Zeit nachgedacht hatte: ihn. Ihre Beziehung – oder vielmehr das, was daraus hätte werden können, wenn er nicht gegangen wäre. Angestrengt betrachtete sie die dunkle Landschaft und vermied es, Ross anzublicken. Sie fühlte seinen Blick auf sich ruhen, aber sie konnte sich jetzt nicht mit ihm auseinandersetzen. Die Übelkeit war zwar vergangen, ihr Magen aber immer noch unruhig.
    Ross startete den Wagen und lenkte ihn auf die Fahrbahn zurück. Die Finger um das Lenkrad gekrampft, blickte er stur geradeaus. Warum war ihm nicht aufgefallen, dass sie überhaupt nichts gegessen hatte? Er selbst war daran gewöhnt, im Rahmen seiner Arbeit öfter mal das Essen ausfallen zu lassen, aber das war keine Entschuldigung. Er presste seine Lippen aufeinander. Ab sofort würde er darauf achten, dass das nicht noch einmal passierte. Bei der nächsten Ausfahrt fuhr er ab.
    »Wo willst du hin?«
    »Zum nächsten Fastfood-Restaurant. Einer muss sich ja um dich kümmern, wenn du es selbst nicht tust!«
    Sein Blick traf Erins, tauchte darin ein. Zum ersten Mal schien sie sprachlos zu sein. Ross brach den Blickkontakt als Erster ab. Woher war dieser Ausbruch gekommen? Natürlich ärgerte es ihn, dass sie ihn immer noch konsequent auf Abstand hielt, aber im Moment war nur wichtig, dass sie etwas zu essen bekam, alles andere konnte warten. Erin war wohl der gleichen Meinung, denn sie erholte sich rasch von ihrem Schock und ging wieder dazu

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