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Toedlicher Hinterhalt

Toedlicher Hinterhalt

Titel: Toedlicher Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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nicht das, woran er morgen Abend bei ihrer gemeinsamen Verabredung denken durfte.
    Kelly Ashton hatte ihn gefragt, ob er mit ihr essen ging.
    Ruhig, Junge! Es ging nur um ein Abendessen.
    Oder etwa nicht?
    Er war davon ausgegangen, ihre Bemerkung über Schlagsahne, die sie am Morgen gemacht hatte, wäre ein Witz gewesen. Aber was, wenn es nur halb im Scherz gemeint war? Was, wenn sie ihn in Wirklichkeit wollte …?
    Denk gar nicht erst daran, du kleiner Lustmolch.
    Kelly Ashton wäre vermutlich nicht im Traum eingefallen, ihn ihren Computer benutzen zu lassen, wenn sie gewusst hätte, dass er in ihrem Schlafzimmer sitzen, ihre Unterwäsche beäugen und sich vorstellen würde, wie sie nackt miteinander verschlungen heftigen, leidenschaftlichen Sex hatten.
    Oder vielleicht ging es auch gar nicht so heftig zu. Vielleicht würde das Liebesspiel mit Kelly langsam und im Rhythmus ihres Herzschlags sein. Umwerfend bedächtig. Wie in einem dieser pseudoerotischen Schwarz-Weiß-Werbespots für Parfum. Nur dass daran rein gar nichts pseudo wäre. Er würde sich unendlich viel Zeit nehmen, sich bei der Erkundung ihres Körpers verlieren, wie er in ihren Augen versunken war. Es wäre die Art von Sex, bei dem nur eine einzige Berührung ausreichte, beispielsweise wenn sie mit einem Finger sanft an seinem Arm hinabstreichen würde, um ihn zum Äußersten zu bringen und …
    Verdammt, er musste hier raus!
    Denn das würde niemals passieren, weder morgen Abend noch sonst irgendwann.
    Und selbst wenn sie es doch darauf anlegte, er war momentan nicht in der Verfassung, um irgendetwas mit jemandem wie Kelly Ashton anzufangen. Frauen wie sie hatte er sein ganzes Leben lang gemieden – die süßen, die unschuldigen, die netten Mädchen, die eine lange, hingebungsvolle Beziehung mit einem liebenswürdigen, fürsorglichen Mann verdienten – und Kelly war die Königin unter ihnen.
    Aber, verdammt, er wollte sie so sehr. Hatte sie schon immer begehrt, selbst als es noch illegal gewesen war. Doch damals hatte er keine andere Wahl gehabt, wäre ins Gefängnis gekommen, wenn er sie so berührt hätte, wie er es sich vorgestellt hatte. Schlimm genug, dass er der Versuchung erlegen war, sie zu küssen. Er hatte sich daraufhin selbst aus dem Spiel genommen und sich gezwungen, ihren schmerzlichen Blick zu ertragen, als er ohne jede Erklärung aus der Stadt weggegangen war. Aus Angst davor, mit ihr allein zu sein, hatte er ihr schließlich bloß eine Nachricht geschrieben. »Es tut mir leid. Ich kann das nicht.« Dass sie noch zu jung war, dass er befürchtete, von der Leidenschaft übermannt zu werden, wenn er sie auch nur ein weiteres Mal ansah, hatte er dabei jedoch nicht erwähnt.
    Wenn er nun die Augen schloss, konnte er immer noch ihr Flüstern hören: »Komm später heute Nacht zu mir, ins Baumhaus.«
    Er hatte es gewollt. Gott, sein Verlangen nach Kelly war größer gewesen als für irgendjemand anderen oder irgendetwas anderes in seinem Leben. Doch seine Leidenschaft hatte ihm Angst eingejagt. Also hatte er nur noch schnell diese Nachricht gekritzelt und an einem Platz hinterlegt, an dem sie sie finden würde, bevor er auf sein Motorrad gestiegen und rasend schnell davongefahren war … bis er kein Benzin mehr gehabt und sich weit genug von zu Hause entfernt hatte.
    Bis es keine Möglichkeit mehr gegeben hatte, noch in dieser einen Nacht zurück in die Stadt zu gelangen und Kelly in ihrem Baumhaus zu treffen.
    Doch jetzt war er zurück in Baldwin’s Bridge – und sie nicht mehr zu jung. Nein, die Gefahr ließ sich längst nicht mehr so klar definieren, nun ging es hauptsächlich um Gefühle.
    Doch deshalb war das ganze Unterfangen nicht minder heikel, immerhin stand Kellys Herz auf dem Spiel.
    Während Tom darauf wartete, dass der Drucker das zweite Foto vom Kaufmann ausspuckte, ließ er den Blick durch Kellys Zimmer schweifen und versuchte, über die Unterwäsche hinwegzusehen.
    Das antike Himmelbett war nicht gemacht. Unter einem Baldachin aus blauem Stoff, der zu den Vorhängen passte, bot sich ihm ein buntes Durcheinander aus geblümter Bettwäsche. Es sah bequem und angenehm kühl aus. Er sehnte sich danach, hineinzukrabbeln und seinem dröhnenden Schädel Ruhe zu gönnen, indem er einfach die Augen schloss und sich auf Kellys süß duftenden Kissen zurücksinken ließ.
    Wie bei Schneewittchen, nur umgekehrt, wäre er da, wenn sie nach Hause käme und …
    Sehr schön, wenn es letztlich so enden sollte, dass er aus der Navy

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