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Tödlicher Kick

Tödlicher Kick

Titel: Tödlicher Kick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucie Flebbe
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halten müssen! Aber das wollte er nicht kapieren!« Goldstein trat ans Bett und schob Stani zur Seite. »Ruf endlich deinen Cousin an, Stani!«
    Stani brummte widerwillig etwas. Dann hob er warnend einen Skelettfinger: »Wir sind noch nicht fertig. Versprochen.«
    Doch er trollte sich gehorsam.
    »Oran hat Stani gedroht. Er wollte mit den Namen unserer Kunden an die Öffentlichkeit gehen, wenn Stani Curly nicht in Ruhe ließe. Stani ist natürlich ausgerastet. Ich wollte Oran zur Vernunft zu bringen, aber der hat gewittert, dass ich mich nicht aus reiner Nächstenliebe für Stani einsetzte. Er hat angefangen, mich ebenfalls zu erpressen.«
    »Wieso?«, wunderte ich mich. »Was wollte er?«
    »Spielen.«
    Logisch.
    »Von der Ersatzbank in die Stammelf. Jeden verdammten Elfmeter wollte er machen. Mit seinem Größenwahn hat er mir auch noch den Aufstieg versaut!«
    »Und deshalb musste er nach dem Spiel sterben?«
    »Ich bin kein Killer!«, fuhr Goldstein mich an. »Er lag schon blutend da, als ich auf den Parkplatz kam.«
    Weil Ralfi Schmidtmüller ihn sich kurz vorher vorgeknöpft hatte.
    »Ich habe nur Stani Bescheid gegeben. Als ich ging, lebte Oran noch. Was dann passiert ist, weiß ich nicht.«
    Wie bequem! Die Drecksarbeit erledigte das Personal. Ich spürte meine Wut brodelnd in mir aufsteigen.
    »Ich bin Geschäftsmann, Lila. Ich habe hier mein Geld investiert, diese Wohnung gekauft und umgebaut. Ich halte sie instand und aquiriere unsere Kunden. Das ist ein solides Geschäft im Sexarbeitssektor und vollkommen legal. Stani bezahle ich, damit er dafür sorgt, dass die Mädchen funktionieren. Wie er das macht, geht mich nichts an.«
    »Aber dass Serkan Göcay angeschossen wurde, ging dich was an, oder?«, giftete ich. »Und danach hast du die Tatwaffe Justin Jankowski in den Schrank gelegt.«
    »Schade.« Goldstein senkte den Kopf. Als er wieder aufblickte, war seine Gesichtsausdruck hart. »Dumm gelaufen, dass du das mitgekriegt hast. Ohne dich und deinen Freund wäre Serkan Göcay übrigens noch gesund und munter. Ich wusste nichts von ihm, bis unser Platzwart erwähnte, dass zwei Schnüffler Dietmar Wöhler erzählt hätten, Oran wäre schwul gewesen und hätte einen Geliebten gehabt.«
    Der Mann mit den Fußbällen in der Kneipe.
    »Ich dachte, ich höre nicht richtig. Gerade hatten wir das Problem mit Oran gelöst, da tauchte ein Mitwisser auf! Natürlich hat mir mein alter Studienfreund Diet Wöhler Göcays Namen und Adresse sagen können.«
    »Dummerweise saß Stani im Knast und du musstest es selbst erledigen«, schlussfolgerte ich.
    »Esmeralda hat mir Stanis Waffe gegeben. Aber wie gesagt, ich bin kein Killer.« Goldstein zuckte die Schultern. »Serkan Göcay lebt noch, allerdings hoffe ich, dass er nicht noch mal aufwacht. Und glücklicherweise kümmert sich Stani um Curly und dich.«
    Eine Gänsehaut kroch mir die Arme hinauf.
    »Für die Polizei gehen Mongabadhi und Göcay auf Jankowskis Konto. Und Curly und du, ihr verschwindet einfach. Ihr seid eben ausgerissen, das wird niemanden überraschen.«
    »Ben wird mich suchen«, hörte ich mich sagen, doch meine Worte klangen hohl.
    Danner konnte ja nicht hellsehen. Mein Handy war tot. Wie um alles in der Welt sollte er auf die Idee kommen, mich noch einmal ausgerechnet in Stanis Bordell zu suchen?
    »Dein Freund ist kein Trüffelschwein«, erkannte auch Goldstein. »Er wird kaum riechen können, in welchem Kofferraum du gen Osten unterwegs bist.«
    Mir wurde eiskalt.
    »Bedauerlich, dass ich mich nicht für die Lebensrettung auf dem Trainingsplatz revanchieren kann.«
    43.
    Kaum war Goldstein verschwunden, sprang ich über das Bett, schnappte meine Jacke und durchsuchte mit zitternden Fingern die Taschen.
    Der Federhalter war noch da. Den hatte Stani anscheinend nicht als Waffe identifiziert. Ich zerrte ihn heraus und ballte die Faust um den stabilen Schaft wie um einen Dolch.
    Dann tauchte ich unter das Bett und angelte die Reste meines Mobiltelefons hervor. Das Display war geborsten, das Gehäuse zerplatzt. Schrott.
    Scheiße.
    Ich drehte mich zu Curly um. Ihr Kopf war zur Seite gekippt, die Platzwunde an ihrer Lippe hatte aufgehört zu bluten. Ich tastete an ihrem Hals, vor den dünnen Muskelsträngen, die vom Schlüsselbein hinters Ohr liefen, nach einem Puls. Er war da.
    Ich rubbelte ihre Wangen. »Mo?«
    Sie blinzelte stöhnend. Als sie den Spiegel an der Decke wahrnahm, wurden ihre Augen groß vor Entsetzen. »O nein.«
    Ich half ihr, sich

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