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Tödlicher Kick

Tödlicher Kick

Titel: Tödlicher Kick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucie Flebbe
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zerriss ratschend. Als sie aufschrie, packte Esmeralda sie mit beiden Händen im Nacken und donnerte ihren Kopf gegen die Wagenwand.
    Curly sackte lautlos zusammen.
    Ich wollte brüllen, bekam aber immer noch keine Luft. Der brutale Griff um meinen Hals erstickte mich …
    Die Schiebetür des Bullis rumste hinter mir zu.
    42.
    »Kümmere dich darum, dass sie nicht wieder auftauchen.«
    »Keine Sorge, Boss. Mein Cousin Vladi bringt sie noch heute Nacht nach Sankt Petersburg zu meinem Onkel. Er beliefert einige Kunden mit sehr ausgefallenen Wünschen. Sie entsorgen die Weiber für uns und zahlen auch noch dafür.«
    »Das alles gefällt mir nicht, Stani.«
    »Möchtest du sie selbst erledigen?«
    »Natürlich nicht! Eigentlich will ich gar nichts davon wissen! Sorg nur dafür, dass nicht wieder irgendwas schiefläuft!«
    »Es läuft nichts schief, Chef«, knurrte Stani gereizt. »Die Entsorgung ist unkompliziert und hat sich bewährt. Was glaubst du, wie ich Paloma und Estelle so schnell losgeworden bin?«
    Paloma und Estelle? Ich versuchte meinen Kopf zu bewegen.
    »Ich will es gar nicht hören, Stani! Mach diesmal nur keine Fehler!«
    »Fehler? Ich?« Stanis Tonfall wurde gefährlich. »Versaut hat hier bisher nur einer was, mein Freund!«
    »Pass auf, wie du mit mir sprichst, Stani!«
    Ich schlug die Augen auf. Über mir schwebte mein Spiegelbild. Das Bett kannte ich, diesmal trug ich allerdings wenigstens mein rotes Kleid. Was die Situation nicht besser machte, denn die beiden Männer besprachen ja gerade, wie sie Curly und mich beseitigen konnten.
    Curly lag wie hingeworfen am Fußende. Ihr Kleid war nur noch ein Fetzen, die Stirn blutig.
    »Hab ich das kleine Weichei angeschleppt? Ich hätte dir gleich sagen können, dass so einer den Sentimentalen kriegt und mit ’ner Nutte durchbrennt!«
    Ich konnte die Männer in der verspiegelten Decke von oben betrachten. Goldstein trug noch immer seinen Anzug, Stani fuchtelte wütend mit den tätowierten Armen.
    »Jedes Mal muss ich die Karre für dich aus dem Dreck ziehen! Du hast es allein ja nicht mal geschissen gekriegt, dem kleinen Wichser den Rest zu geben, als er schon halb tot auf dem Parkplatz lag!«
    Auch über den Herrenklub hatte ich bald viele Freunde, die mich beim Aufbau eines eigenen Geschäftes unterstützt haben, hatte Goldstein erzählt.
    Ein festes Standbein nach all den Jahren im unsicheren Profisport hatte er sich aufbauen wollen. Im lukrativen und praktischerweise legalisierten Geschäft mit der Liebe. Und natürlich hatten seine guten Freunde seinen Laden unterstützt, indem sie regelmäßig vorbeikamen.
    »Und die Schwuchtel ist immer noch nicht tot! Hätte ich das gemacht, wäre die Sache erledigt!«
    »Ich bin eben Geschäftsmann, kein Killer, Stani!«
    »Dann lass mich die Sachen auf meine Art regeln und halt die Fresse, klar?«
    Goldstein hob beschwichtigend die Hände und Stani wandte sich mit einem zufriedenen Grunzen ab.
    Der Zuhälter trat meine am Boden liegende Jacke beiseite und hob stattdessen die kleine, lackschwarze Handtasche auf. Er zog mein Handy hervor und schepperte es auf den Boden. Die Tasche ließ er fallen, bevor er den Absatz seines Stiefels ins Display rammte. Knackend zerplatzte das Gehäuse des Apparates.
    Scheiße.
    Curlys Mobiltelefon folgte.
    Stani kickte die Überreste der Geräte in Richtung Bett. Dabei fiel sein Blick auf mich. Offenbar registrierte er, dass ich aufgewacht war, denn seine Schritte näherten sich. Im Spiegel beobachtete ich, wie er die Hand nach mir ausstreckte. Ich rollte mich zur Seite vom Bett herunter und landete auf den Füßen. Jetzt hielt die zwei Meter breite Matratze Stani auf Abstand.
    Sein Gesicht verzog sich zu einem hungrigen Grinsen: »Schau an. Mit dir habe ich noch eine Rechnung offen.«
    Mein Blick streifte Curlys Gesicht. Eine blaue Beule wölbte sich unter der dunklen Haut auf der Stirn und ihre Oberlippe war aufgeplatzt.
    »Dann lass Curly doch laufen«, forderte ich spontan.
    »Tickst du nicht richtig? Hätte die Schlampe nicht geplappert wie ein blödsinniger Papagei, hätten wir den ganzen Ärger gar nicht am Hals.« Er bewegte sich mit ausgebreiteten Armen an der Bettkante entlang. »Und sie hat schon wieder gesungen, sonst wärst du doch gar nicht hier.«
    Da war was dran. Aber einen Versuch war es wert gewesen.
    »Weil Curly Oran Mongabadhi erzählt hat, wer hier im Esmeralda ein und aus geht, musste er sterben?«, erkundigte ich mich.
    »Er hätte nur seine große Schnauze

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