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Tödlicher Puppenzauber

Tödlicher Puppenzauber

Titel: Tödlicher Puppenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Daran erinnerte ich nicht gern, in diesem Fall mußte es sein, sonst spielten die beiden noch verrückt.
    Sie verschwanden auch. Ich hatte Zeit, mich um Suko und Miß Ferguson zu kümmern.
    Wahrscheinlich waren beide durch einen Pfeil aus dem Blasrohr erwischt worden. Mich hatte das Ding verfehlt. Ich konnte nur hoffen, daß die Pfeile nicht mit einem tödlich wirkenden Gift infiziert worden waren. Suko und die Frau lebten, waren nur bewußtlos und würden sicherlich in der nächsten halben Stunde erwachen.
    Weshalb Sir Harold? Einen Mord ohne Motiv gibt es nicht. Und welches Motiv sollte dieser geheimnisvolle Puppenmacher wohl gehabt haben?
    Ich zerbrach mir darüber nicht den Kopf, sondern telefonierte mit unserer Mordkommission und dann mit Sir James, der fast vom Schreibtischstuhl gefallen wäre, als er hörte, was uns widerfahren war.
    »Ja, wir haben versagt«, sagte ich. »Es tut mir leid, Sir, aber wer konnte das wissen.«
    »Ich mache Ihnen keinen Vorwurf, John. Frage: Wie kam die Puppe in das Zimmer?«
    »Ein Fensterstand offen.«
    »Von außen also.«
    »Sie muß an der Hauswand in die Höhe geklettert sein. Wegen der zahlreichen Vorsprünge und kleinen Erker ist es ziemlich einfach. Und wer achtet schon auf eine Puppe?«
    »Es war tatsächlich eine Puppe, John?«
    »Wenn ich es Ihnen sage, Sir. Sie besaß mörderische Kräfte. Nach dem Treffer zerfiel sie zu Staub.«
    »Magie also?«
    »Richtig.«
    Er räusperte sich. »Sie werden ja noch bleiben, John. Ich komme zu Ihnen. Himmel, das wird einen Wirbel geben. Bis gleich dann.«
    Ich legte auf und dachte darüber nach, daß ich Sir James selten so aufgeregt gesehen hatte. Als ich Suko stöhnen hörte, drehte ich mich um. Er hatte die Hände gegen sein Gesicht gepreßt und erholte sich nur langsam. Sein Atmen hörte sich an wie das Zischen eines Dampfkessels. Als er meine Schritte hörte, hob er den Kopf. In der Ecke lagen noch immer das Tablett, die Flaschen und Salate.
    »Kalt erwischt, John!« flüsterte er. »Man hat mich kalt erwischt.«
    »Was genau ist passiert?«
    »Nichts Unnormales, zu Beginn. Die Tür zum Allerheiligstcn öffnete sich, aber nicht Sir Harold erschien, sondern eine verdammte Puppe, die ein blaues Kleid trug. Es ist unglaublich, John, aber es war tatsächlich eine Puppe.«
    »Ich weiß.«
    »Als ich hochsprang, flog mir schon etwas entgegen und erwischte mich an der rechten Hand.« Suko schaute auf seinen Handrücken. Nun sahen er und ich den kleinen Pfeil, der mit der Spitze in der Haut steckte. Vorsichtig zupfte ihn Suko hervor und legte ihn auf einen kleinen Beistelltisch, der in der Nähe stand. »Damit hat die Puppe mich erwischt.«
    »Mir wäre es fast ebenso ergangen.«
    »Und Sir Harold?«
    »Ist tot!«
    Suko schluckte, als er die Antwort hörte. »Dann«, so flüsterte er, »haben wir versagt.«
    »Es sieht so aus. Machen wir uns nichts vor.«
    Suko schaute zu Miß Ferguson rüber. Sie war noch immer weggetreten.
    »Ist sie auch…?«
    »Nein, sie ist nur bewußtlos. Die Puppe hat sie ebenfalls mit ihrem Pfeil erwischt.«
    »Ein Glück.«
    »Evers wurde von ihr erwürgt«, klärte ich meinen Freund und Kollegen auf.
    Er schaute seine Finger an. »Mit den eigenen kleinen Händen hat sie es getan?«
    »Ja, Suko. Mit Händen, in denen die Kraft der Hölle steckte. So etwas habe ich noch nicht erlebt. Du kannst die Spuren am Hals des Toten besichtigen.«
    »Danke, ich verzichte.«
    »Die Mordkommission habe ich schon alarmiert. Wir werden einiges an Aufruhr erleben.«
    »Das kannst du laut sagen. Ich weiß aber auch, daß wir uns auf die Jagd nach einem Puppenmacher begeben müssen.«
    »Oder nach dem Teufel, der diese Puppen für sich killen läßt…«
    ***
    Zwei Stunden später hockten wir in einem abhörsicheren Raum zusammen. Insgesamt fünf Personen.
    Der Innenminister, sein Assistent oder Sekretär, Sir James, Suko und ich. Der Fall hatte innerhalb kürzester Zeit Kreise gezogen und Alarm ausgelöst.
    Zuerst hagelte es Vorwürfe durch den bebrillten Assistenten. »Sie beide waren zum Schutz abkommandiert worden. Da Sir Harold tot ist, haben Sie versagt.«
    »Das gebe ich zu.«
    Er lehnte sich fast zufrieden zurück und rieb seine Hände. »Sie waren als Sir Harolds Bewacher…«
    Der Innenminister mischte sich ein. »Hören Sie auf, Edgar! Vorwürfe nutzen überhaupt nichts. Sir Harold ist tot, wir schaffen es nicht, ihn wieder lebendig zu machen.«
    »Sehr wohl, Sir.« Edgar war etwas blaß.
    Der Minister lächelte

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