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Tödliches Farbenspiel

Tödliches Farbenspiel

Titel: Tödliches Farbenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Muller
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er David
sprechen wollte. Er sagte, er glaube jetzt zu wissen, bei wem die Sachen seien,
die damals, bei Mr. Wintringhams Tod gestohlen wurden. Aber er wolle sich erst
vergewissern, da es um einen guten Freund ging.«
    »Prinz Albert. Sie haben seinen Anruf
angenommen?« Collins nickte. »Ich erklärte Jake, daß es David zu sehr aufregen
würde, über diese alte Sache zu sprechen, daß ich aber bereit sei, die
Gegenstände zu identifizieren. Ich schlug ihm vor, mich hier, in Mr.
Wintringhams altem Haus zu treffen, weil das vielleicht meinem Gedächtnis
helfen würde.«
    »Na, Sie brauchten doch bestimmt keine
Gedächtnishilfe!«
    Collins schwieg.
    »Sie hatten vor, ihn zu töten, nicht
wahr?«
    »Nein!« rief er heftig. »Ich wählte das
Haus nur, weil hier nicht damit zu rechnen war, daß David uns überraschen
würde.«
    Nach drei Morden war er immer noch
imstande, sich selbst etwas vorzumachen.
    »Jake war überzeugt, daß es sich bei
der Lampe um eine Nachbildung des Auges der Tigerkatze handelte, nicht wahr?«
    »Ja. Er hatte die Lampe nur ein- oder
zweimal gesehen, aber als er die Replik hierherbrachte, half das seinem Gedächtnis. Er wollte unbedingt zur Polizei gehen. Das konnte ich nicht
riskieren. Wir gingen hinunter, und ich sagte, ich müsse noch etwas aus dem
Speisezimmer holen. Der Hammer lag auf dem Kaminsims...«
    »Wenn Sie einen Unfall vortäuschen
wollten, warum haben Sie das so ungeschickt angestellt? Ich hätte gedacht, daß
Sie sich mit Malerarbeiten und deren Utensilien ein bißchen besser auskennen.«
    Collins senkte den Kopf. »Das war ich
doch gar nicht. Das war Larry. Er hat es heute abend zugegeben. Er sah mich weggehen,
erkannte mich allerdings in der Dunkelheit nicht und ging hinein, um nach dem
Rechten zu sehen. Als er Jake entdeckte, erschrak er natürlich furchtbar und
stellte sich sofort vor, wie sich so ein Mord auf das Projekt auswirken könnte.
Er täuschte den Unfall vor, nicht ich.«
    Und als das schiefging, hatte er sich
an Raymond den Vollstrecker gewandt. »Larry fand auch die Nachbildung der
Lampe, nicht wahr? Sie war bei Ihrem Kampf mit Jake in die Brüche gegangen.«
    »Ja.« Wieder sah er zum Auge der
Tigerkatze hinüber, wie gebannt von ihren glühenden Farben. »Ich hätte sie
mitnehmen sollen, aber ich dachte nur an Flucht. Larry nahm die Lampe dann mit
nach Hause, und als er Sie und David darüber sprechen hörte, stellte er die
Verbindung her. Er erinnerte sich an die Sachen, die er dem Arbeiter geschenkt
hatte, und fing an Nachforschungen anzustellen. Er brauchte nicht lang, um sich
alles zusammenzureimen.«
    »Und dann bestellte er Sie in das
Zimmer mit dem offenen Kamin, um Sie zu erpressen. Die Flasche im Kamin war
ganz schönes Theater.«
    »Sicher. Aber Larry war ja auch ein
theatralischer Mensch. Auf diese Weise wollte er mir sagen, daß er alles wußte.
Mir machte das eine Heidenangst. Dann sagte er, er wolle mein ganzes Erbe
haben, das ganze Geld, von dem David und ich leben. Ich konnte doch nicht —«
    »Diesmal hatten Sie den Hammer gleich
mitgebracht.«
    »Nein! So war es nicht.«
    »Doch, Paul, so war es.« Mit gezückter
Pistole ging ich auf ihn zu.
    Collins zwinkerte. Seine Lippen
zuckten.
    »Gehen wir, Paul.«
    Er warf verzweifelte Blicke um sich.
Seine Augen blieben an der Lampe hängen. Er sah mich an, zurück zur Lampe und
stieß mit dem Fuß zu. Die Lampe stürzte krachend zu Boden, Flammen schossen in
die Höhe, und gleichzeitig stürzte sich Collins auf mich. Die Pistole flog mir
aus der Hand. Wir taumelten an die Wand. Über mir schlug ein Hammer dumpf in
die Mauer.
    Die Flammen züngelten an den
Bücherkisten. Ich packte Collins beim Handgelenk. Wir rangen um den Hammer. Ich
bekam ihn am Kopf zu fassen und riß aus Leibeskräften. Wenn die Flammen den
Kanister mit dem Petroleum erreichten...
    Collins zerrte am Hammerstiel. Seine
Hände rutschten ab. Mit einem letzten gewaltsamen Ruck entriß ich ihm den
Hammer und flog quer durch den Raum in den Kamin. Collins stürzte zur Tür. Ich
warf den Hammer weg, hob meine Pistole auf und schob sie in den Bund meiner
Jeans. Ich riß mir den Trenchcoat herunter und warf ihn auf die Flammen, schlug
mit Füßen und Händen darauf herum. Als ich das Feuer gelöscht hatte, war unten
die Haustür zugefallen.
    Ich rannte hinunter und ins Freie hinaus.
Collins rannte mit fliegenden Armen den Weg entlang.
    »Halt!« rief ich und zog meine Pistole.
»Bleiben Sie stehen, Paul!« Ich schoß einmal in die

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