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Toedliches Fieber

Toedliches Fieber

Titel: Toedliches Fieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dee Shulman
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untersuchen … um den Erreger zu finden.«
    »Gut. Beachten Sie bitte, dass uns keine Zeit blieb, die Laborergebnisse zu analysieren. Fällt Ihnen noch etwas ein, womit wir die Symptome unmittelbar hätten behandeln können?«
    Die Studenten schwiegen.
    »Verstehe … gut, ich sage Ihnen, was wir als Nächstes getan haben. Wir haben ihr intravenös ein Breitbandantibiotikum verabreicht. Was meinen Sie, warum wir uns dafür entschieden haben?«
    »Glaubten Sie an eine behandelbare Bakterieninfektion?«
    »Ganz genau. Wir gingen von einer akuten Sepsis aus, aber wir konnten die Bakterien natürlich nicht identifizieren, ohne Kulturen anzulegen – wozu wir wiederum, wie ich nicht müde werde zu wiederholen, keine Zeit hatten. Ihr Zustand verschlechterte sich in einem ungeheuren Tempo.«
    »Schlug das Antibiotikum an?«
    »Äh … nein«, murmelte er. »Nichts von dem, was wir ihr verabreichten, hatte auch nur den geringsten positiven Effekt.«
    Ich biss mir auf die Lippe. Die Details hätte er mir ruhig ersparen können. Ich spürte Seths Blick auf mir und er drückte meine Hand fester.
    »Insofern war es keine Überraschung, dass es innerhalbweniger Stunden zum Herzstillstand kam und die Patientin trotz aller Wiederbelebungsversuche inklusive Injektionen mit Adrenalin sowie Herzdruckmassagen keinerlei Reaktion mehr zeigte. Aber jetzt kommt’s: Als ich sie gerade für tot erklären wollte, fing ihr Herz plötzlich von selbst wieder an zu schlagen, stark und normal, ohne irgendwelche Anzeichen von Rhythmusstörungen. Darauf folgte die vollkommene Genesung aller Organfunktionen …«
    Dr. Falana zog die Augenbrauen hoch, breitete die Arme aus und zwinkerte mir zu. »Unser eigener kleiner Lazarus!«
    Eine Studentin räusperte sich. »Und wie lautet Ihre Theorie dafür, Dr. Falana?«
    Er zuckte die Achseln. »Ich habe keine. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass es eine Infektion mit einem sehr virulenten Erreger gewesen sein muss, aber die posttraumatische Blutuntersuchung schloss diese Möglichkeit aus. Die Anzahl der Lymphozyten war kein bisschen erhöht. Alle weiteren Diagnosen, die wir in Erwägung gezogen hatten – und ich darf Sie daran erinnern, dass es ein Wettlauf mit der Zeit war –, mussten wir angesichts der völlig anomalen Blutwerte aus der akuten Periode verwerfen.«
    Die Studenten sahen sich ratlos an.
    Ich hatte auch noch eine Frage. »Äh, Dr. Falana, könnte ich mir die … äh, anomalen Blutwerte vielleicht auch mal ansehen?«
    Er blickte mich einen Augenblick lang verständnislos an – seine Mimik sprach Bände. Ich konnte nicht erkennen, ob er nur staunte, dass die Patientin selbstständig sprechen konnte, oder ob er es nicht fassen konnte, dass eine Schülerin Interessean einer rätselhaften Tabelle mit Zahlenwerten äußerte. Doch dann zog er lediglich die Stirn kraus. »Tut mir leid, Eva, da gibt es nichts mehr zu sehen – wir mussten sie wegwerfen.«
    »Sie haben meine Testergebnisse weggeworfen? Wieso das denn?«
    »Sie waren irgendwie verfälscht. Wir konnten nichts damit anfangen.«
    »Aber …«
    »Ich versichere Ihnen, dass wir anschließend eine gründliche Untersuchung des Labors durchgeführt haben. Das ganze System wurde überholt, damit so etwas nie wieder vorkommt.« Er wandte sich an die Studenten. »Wie auch immer, vor zwei Tagen landete Eva wieder in der Notaufnahme …«
    Vor zwei Tagen? So lange war ich schon hier?
    »Diesmal hatte sie kein Fieber, aber einen unregelmäßigen Puls und extrem niedrigen Blutdruck. Glücklicherweise sprach die Herzrhythmusstörung diesmal auf die Behandlung an.« Er zeigte auf den regelmäßig piepsenden Monitor, an den ich zu meinem Ärger angeschlossen war. »Auch der Blutdruck ist gestiegen. Wir warten noch auf die Ergebnisse, doch da sie kein Fieber hat, gehen wir auch nicht von einer Infektion als Ursache aus. Hat jemand eine Idee?«
    Einige Studenten traten ratlos von einem Bein aufs andere. Dann hüstelte eine schlanke junge Frau mit großen Zähnen und rotem Wuschelkopf. »Äh … und was ist mit den Organfunktionen? Waren die … normal?«
    »Ja, bis auf die Atmung, aber die haben wir mittlerweilewieder im Griff. Wir haben mehrere EKGs gemacht und keinen Hinweis auf ein verstecktes Herzleiden gefunden.«
    Die Gruppe schwieg.
    Dr. Falana wandte sich an mich. »Und, Eva, wie geht es Ihnen denn heute?«
    »Gut.« Ich wollte, dass sie möglichst schnell verschwanden.
    Er zog die Augenbrauen hoch.
    »Gut?« Er lachte. »›Gut‹ halte ich

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