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Tödliches Labyrinth

Tödliches Labyrinth

Titel: Tödliches Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Brandewyne
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meine Chipkarte aneignet und eine technologische Neuentwicklung aus dem Hause MMI mitgehen lässt?"
    “Woher willst du wissen, dass ich überhaupt irgendetwas habe mitgehen lassen?” gab sie zurück, fest entschlossen, sich von ihm nicht beeindrucken zu lassen.
    “Oh, um Gottes willen, Leah! Jetzt hör auf, mit mir irgendwelche Spielchen zu treiben!” herrschte Hawk sie aufgebracht an. “Ich gebe ja zu, dass ich dir zuerst auf den Leim gegangen bin. Aber das heißt nicht, dass ich auch dumm genug bin, um dich jetzt nicht zu durchschauen. Nachdem ich aufgewacht war und festgestellt hatte, dass du mitsamt meiner Karte das Haus verlassen hast, bin ich dir nicht einfach nur ins Büro gefolgt. Ich habe mir auch die Bilder angesehen, die die Überwachungskameras im Gebäude aufgenommen haben. Das ist ein interessantes Band, das ich hier habe”, sagte er und klopfte auf seine Jackentasche.
    “Jesus! Ich konnte kaum glauben, was ich da gesehen habe!” fuhr Hawk mit rauem Tonfall fort. Er lachte kurz höhnisch auf, und in seinen Augen blitzte etwas auf, das Leah als verletzten Stolz deutete. “Von dir hätte ich
als Allerletztes
erwartet, dass du dich als Verräter und Dieb entpuppst, Leah! Hattest du von Anfang an vorgehabt, den Codeknacker zu stehlen, oder bist du erst an dem Tag auf die Idee gekommen, als ich ihn mit zu dir nach Hause gebracht hatte?"
    Hawk deutete auf den Aktenkoffer mit dem doppelten Boden, der hinter ihrem Sitz stand. “Auf jeden Fall hattest du dich gut vorbereitet. Hast du diesen Koffer extra bestellt, oder gehört der zu deinen Arbeitsutensilien? Ich weiß jetzt schon, dass ich den Sicherheitsdienst noch mal darauf hinweisen muss, welche Mittel und Wege es gibt, wenn jemand etwas bei MMI herausschmuggeln will. Hast du eigentlich schon einen Käufer? Irgendeine Regierung in der Dritten Welt? Oder etwa irgendeine terroristische Organisation?"
    Leah wollte nichts lieber, als ihm zu sagen, dass es niemals ihre Absicht gewesen war, das Gerät an irgendjemanden zu verkaufen. Das konnte sie aber nicht machen, weil sie wusste, er würde ihr nicht glauben. Außerdem riskierte sie ihr Leben, wenn sie ihm sagte, was sie
wirklich
mit dem Codeknacker vorgehabt hatte. Also schwieg sie weiter beharrlich und reagierte nicht auf seine Fragen.
    Hawk seufzte, als sie nicht antwortete. “Du tust dir damit keinen Gefallen, Leah. Bieg da vorn ab.”
    Gehorsam folgte sie seiner Anweisung und steuerte ihren Wagen auf die kurvenreiche unbefestigte Straße, die tief hinunter in das Tal zwischen den Gebirgszügen führte. Eine Weile fuhren sie dort weiter, bis der Weg abrupt vor einer einfachen Holzhütte endete.
    “Was ist das?” fragte sie und versuchte vergeblich, ihr rasendes Herz zu beruhigen.
    “Nichts Besonderes. Nur eine Hütte, die ich vor einigen Jahren für mich selbst gebaut habe. Hierher komme ich, wenn ich aus der Stadt rausmuss und zu meinen Wurzeln zurückfinden will. Für den Augenblick bietet sie den Vorteil, dass wir beide uns so lange unter vier Augen unterhalten können, bis ich alle Antworten auf meine Fragen bekommen habe. So, und jetzt stell den Motor ab und gib mir die Wagenschlüssel. Tu es, Leah, und versuch nicht irgendwelche Dummheiten. Wie du siehst, befinden wir uns hier praktisch mitten im Nichts. Niemand kann dir hier helfen, und niemand hört dich hier schreien.”
    Leah wusste, dass er die Wahrheit sprach, also machte sie, was er von ihr verlangte.
    “Jetzt steig aus”, befahl Hawk ihr.
    Langsam öffnete sie die Fahrertür, während sich die Gedanken in ihrem Kopf überschlugen. Das war jetzt vermutlich die beste Gelegenheit zur Flucht, die sich ihr bieten würde. Wenn er sie erst einmal in die Hütte gebracht hatte, war nicht abzusehen, was er dort mit ihr machen und wie lange er sie dort behalten würde. Niemand wusste, dass sie hier war. Ihre Eltern würden zwar in Kürze die Polizei einschalten, wenn sie sich nicht bei ihnen meldete, doch die Chancen, in dieser Einöde gefunden zu werden, waren praktisch gleich null.
    Ihr Chef konnte jede beliebige Ausrede vorbringen. Er konnte behaupten, sie habe fristlos gekündigt, und er wisse nicht, wo sie sich aufhielt. Kaum jemandem bei MMI war wirklich aufgefallen, dass sie beide ein Verhältnis hatten. Damit war auch nicht anzunehmen, dass die Behörden ihr Verschwinden in irgendeiner Weise mit ihm in Verbindung bringen würden. Und wenn alles, was er gesagt hatte, einfach nur eine Lüge gewesen war? Was, wenn er
wusste
, wer sie

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